Erstellen deklarativer Workflow-Editoren ohne Code

Letzte Änderung: Montag, 28. Februar 2011

Gilt für: SharePoint Foundation 2010

Der websvcWebPartPages-Webdienst in Microsoft SharePoint Foundation enthält Methoden, die es ermöglichen, dass ein deklarativer, regelbasierter Workflow-Editor ohne Code, z. B. Microsoft SharePoint Designer 2010, Workflowvorlagen erstellen und diese spezifischen SharePoint-Listen zuordnen kann.

Diese Methoden umfassen:

  • FetchLegalWorkflowActions()-Methode

    Mit dieser Methode können Sie eine sprachenspezifische Liste der gültigen Workflowaktionen abrufen, die für SharePoint Foundation installiert sind. Dadurch kann eine erstellte Anwendung als deklarativer Workflow-Editor zum Anzeigen der Aktionen in seiner Benutzeroberfläche verwendet werden.

    Die zurückgegebene Liste ist eine zusammengeführte Liste, die den Inhalt aller auf dem Server installierten ACTIONS-Dateien enthält, wobei die wichtigsten SharePoint Foundation enthaltenen Workflowaktionen standardmäßig zuerst aufgeführt sind.

    Weitere Informationen zu Workflowaktionen finden Sie unter Übersicht zum SharePoint Designer-Workflow.

  • ValidateWorkflowMarkupAndCreateSupportObjects(String, String, String, String)-Methode

    Mit dieser Methode können Sie das Workflow-Markup eines deklarativen Workflows überprüfen und optional die zur Ausführung dieses Workflows benötigten Unterstützungsobjekte erstellen. Hierzu gehört Folgendes:

    • Erstellen der Workflowaufgabenliste, falls keine Aufgabenliste in den Workflowkonfigurationsdaten angegeben ist oder falls die angegebene Aufgabenliste nicht vorhanden ist.

    • Festlegen jedes Workflowaufgaben-Inhaltstyps auf das angegebene Bearbeitungsformular.

    Die Methode enthält die folgenden Parameter:

    • XML, das eine Workflow-Markupdatei im XOML-Format darstellt.

    • XML, das ein Workflowregelmarkup im RULES-Format darstellt.

      Weitere Informationen zum XOML- und RULES-Workflowformat finden Sie unter Windows Workflow Foundation.

    • XML, das eine vollständige Workflowkonfigurationsdatei darstellt, die dem Workflowkonfigurationsschema entspricht.

      Weitere Informationen zum Workflowkonfigurationsschema finden Sie unter Übersicht zum Workflowkonfigurationsschema.

    • Ein Attributwert, der angibt, ob das Workflow-Markup nur überprüft werden soll oder ob das Workflow-Markup überprüft werden soll und zudem die Unterstützungsobjekte erstellt werden sollen.

  • AssociateWorkflowMarkup(String, String)-Methode

    Mit dieser Methode können Sie eine Workflowvorlage erstellen und diese Workflowvorlage der angegebenen SharePoint-Liste zuordnen.

    Diese Methode enthält die folgenden Parameter:

    • Der Pfad zur Workflowkonfigurationsdatei, der für diesen Workflow verwendet werden soll.

    • Die Version der zu verwendenden Workflowkonfigurationsdatei.

    Die Workflowkonfigurationsdatei enthält Informationen, die erforderlich sind, um aus dem angegebenen Workflow-Markup und den angegebenen Regeldateien eine Workflowvorlage in SharePoint Foundation zu erstellen und einer bestimmten SharePoint-Liste zuzuordnen. Die Workflowkonfigurationsdatei enthält unter anderem folgende Informationen:

    • Das Workflow-Markup und die zu verwendenden Regeldateien, einschließlich der zu verwendenden entsprechenden Version dieser Datei.

    • Die SharePoint-Liste, der dieser Workflow zugeordnet werden sollte.

    • Die Aufgabenliste und Verlaufsliste für den zu verwendenden Workflow.

    • Bedingungen für das Starten des Workflows.

    • Den Speicherort des Workflowinitiierungsformulars, Datenfelder und Standardwerte.

    Die Workflowkonfigurationsdatei muss dem Workflowkonfigurationsschema entsprechen. Weitere Informationen finden Sie unter Übersicht zum Workflowkonfigurationsschema.

Wenn die deklarative Workflowvorlage erstellt und der angegebenen Liste zugeordnet wurde, werden SPWorkflowTemplate- und SPWorkflowAssociation-Objekte erstellt, um die Workflowvorlage und Zuordnungen entsprechend darzustellen. Für deklarative Workflows wird die IsDeclarative-Eigenschaft jedes Objekts auf True festgelegt.

SharePoint Foundation enthält einen Just-In-Time-Compiler zum Kompilieren der Workflowassembly beim ersten Start des Workflows in einem Element. SharePoint Foundation behält den kompilierten Workflow im Arbeitsspeicher, bis er erneut aufgerufen wird, so wie Server kompilierte ASPX-Seiten zwischenspeichern, um die Ausführungsleistung beim nächsten Aufruf der Seite zu erhöhen.

Sobald ein Workflow für ein Element gestartet wird, bestimmt SharePoint Foundation, ob der Workflow als Assembly oder als deklaratives Markup bereitgestellt wurde. Falls eine Workflowassembly vorhanden ist, ruft SharePoint Foundation die Assembly auf, um die Workflowinstanz zu erstellen. Falls der Workflow als deklaratives Markup bereitgestellt wurde, bestimmt SharePoint Foundation anschließend, ob anhand dieses Markups bereits eine Workflowassembly im Arbeitsspeicher kompiliert wurde. Ist dies der Fall, ruft SharePoint Foundation den speicherintern kompilierten Workflow auf, um die Workflowinstanz zu erstellen. Ist dies nicht der Fall, verwendet SharePoint Foundation den Just-In-Time-Compiler, um das Workflow-Markup zu einem speicherinternen Workflow zu kompilieren, der dann aufgerufen wird, um die Workflowinstanz zu erstellen.

Für eine angegebene Website müssen deklarative Workflows in einer Dokumentbibliothek auf Websiteebene gespeichert werden, die Workflow genannt wird. Die Dateien für jeden deklarativen Workflow müssen in einem separaten Ordner in der Workflowdokumentbibliothek gespeichert werden. Dies schließt die Workflow-Markupdatei (XOML), die Regeldatei und die Workflowkonfigurationsdatei ein. Es wird dringend empfohlen, alle Workflowformulare im Workflowordner zu speichern.

Siehe auch

Konzepte

Workflowentwicklung für SharePoint Foundation

Übersicht zum Workflowkonfigurationsschema

Übersicht zum SharePoint Designer-Workflow