XML Schema Definition-Tool (Xsd.exe)

Das XML Schema Definition-Tool (Xsd.exe) generiert XML-Schema- oder Common Language Runtime-Klassen aus XDR-, XML- und XSD-Dateien oder aus Klassen in einer Laufzeitassembly.

xsd file.xdr [/outputdir:directory][/parameters:file.xml]
xsd file.xml [/outputdir:directory] [/parameters:file.xml]
xsd file.xsd {/classes | /dataset} [/element:element] 
             [/enableLinqDataSet] [/language:language] 
                          [/namespace:namespace] [/outputdir:directory] [URI:uri] 
                          [/parameters:file.xml]
xsd {file.dll | file.exe} [/outputdir:directory] [/type:typename [...]][/parameters:file.xml]

Argument

Argument Beschreibung

file.extension

Gibt die zu konvertierende Eingabedatei an. Geben Sie als Erweiterungeinen der folgenden Werte an: .xdr, .xml, .xsd, .dll oder .exe.

Wenn Sie eine XDR-Schemadatei angeben (Erweiterung .xdr), konvertiert Xsd.exe das XDR-Schema in ein XSD-Schema. Die Ausgabedatei erhält den Namen des XDR-Schemas mit der Erweiterung .xsd.

Wenn Sie eine XML-Datei angeben (Erweiterung .xml), leitet Xsd.exe ein Schema aus den Daten in der Datei ab und erstellt ein XSD-Schema. Die Ausgabedatei erhält den Namen der XML-Datei mit der Erweiterung .xsd.

Wenn Sie eine XML-Schemadatei angeben (Erweiterung .xsd), generiert Xsd.exe Quellcode für Laufzeitobjekte, die dem XML-Schema entsprechen.

Wenn Sie eine Laufzeitassemblydatei angeben (Erweiterung .exe oder .dll), generiert Xsd.exe Schemas für einen oder mehrere Typen in der Assembly. Geben Sie über die /type-Option die Typen an, für die Schemas generiert werden sollen. Die Ausgabeschemas erhalten die Bezeichnungen schema0.xsd, schema1.xsd usw. Xsd.exe erstellt nur dann mehrere Schemas, wenn die angegebenen Typen einen Namespace mit dem benutzerdefinierten XMLRoot-Attribut angeben.

Allgemeine Optionen

Option Beschreibung

/h[elp]

Zeigt die Befehlssyntax und Optionen für das Tool an.

/o[utputdir]:directory

Gibt das Verzeichnis für Ausgabedateien an. Dieses Argument kann nur einmal angegeben werden. Der Standardwert ist das aktuelle Verzeichnis.

/?

Zeigt die Befehlssyntax und Optionen für das Tool an.

/P[arameters]:file.xml

Liest Optionen für verschiedene Operationsmodi aus der angegebenen XML-Datei. Die Kurzform ist '/p:'. Weitere Informationen finden Sie im folgenden Abschnitt "Hinweise".

XSD-Dateioptionen

Die beiden folgenden Optionen für XSD-Dateien schließen sich gegenseitig aus.

Option Beschreibung

/c[lasses]

Generiert Klassen, die dem angegebenen Schema entsprechen. Verwenden Sie die System.Xml.Serialization.XmlSerializer.Deserializer-Methode, um XML-Daten in das Objekt einzulesen.

/d[ataset]

Generiert eine von DataSet abgeleitete Klasse, die dem angegebenen Schema entspricht. Verwenden Sie die System.Data.DataSet.ReadXml-Methode, um XML-Daten in die abgeleitete Klasse einzulesen.

Zusätzlich können Sie folgende Optionen für XSD-Dateien angeben.

Option Beschreibung

/e[lement]:element

Gibt das Element im Schema an, für das Code generiert werden soll. In der Standardeinstellung werden für alle Elemente Typen erstellt. Sie können dieses Argument mehrmals angeben.

/enableDataBinding

Implementiert die INotifyPropertyChanged-Schnittstelle für alle generierten Typen, um die Datenbindung zu ermöglichen. Die Kurzform ist '/edb'.

/enableLinqDataSet

(Kurzform: /eld.) Gibt an, dass das generierte DataSet mit abgefragt werden kann. Diese Option wird verwendet, wenn auch die /dataset-Option angegeben wird. Weitere Informationen finden Sie unter LINQ to DataSet Overview und Querying Typed DataSets. Allgemeine Informationen zur Verwendung von LINQ finden Sie unter Language-Integrated Query (LINQ).

/f[ields]

Generiert Felder anstelle von Eigenschaften. Standardmäßig werden Eigenschaften generiert.

/l[anguage]:language

Gibt die zu verwendende Programmiersprache an. Wählen Sie CS (C#, der Standard), VB (Visual Basic), JS (JScript) oder VJS (Visual J#) aus. Sie können auch einen voll qualifizierten Namen für eine Klasse angeben, die System.CodeDom.Compiler.CodeDomProvider implementiert.

/n[amespace]:namespace

Gibt den Laufzeitnamespace für die generierten Typen an. Der Standardnamespace ist Schemas.

/nologo

Unterdrückt das Banner.

/order

Generiert explizite Reihenfolgebezeichner für alle Abschnittsmember.

/o[ut]:directoryName

Gibt das Ausgabeverzeichnis für die Dateien an. Standardmäßig wird das aktuelle Verzeichnis verwendet.

/u[ri]:uri

Gibt den URI für die Elemente im Schema an, für die Code generiert werden soll. Dieser URI gilt, soweit vorhanden, für alle Elemente, die mit der /element-Option angegeben wurden.

DLL- und EXE-Dateioptionen

Option Beschreibung

/t[ype]:typename

Gibt den Namen des Typs an, für den ein Schema erstellt werden soll. Sie können mehrere Typargumente angeben. Wenn typename keinen Namespace bezeichnet, verwendet Xsd.exe alle Typen in der Assembly, die mit dem angegebenen Typ übereinstimmen. Wenn typename einen Namespace bezeichnet, wird nur der übereinstimmende Typ verwendet. Wenn typename auf ein Sternchen (*) endet, verwendet das Tool alle Typen, die mit der Zeichenfolge vor * beginnen. Wenn Sie die /type-Option nicht angeben, generiert Xsd.exe Schemas für alle Typen in der Assembly.

Hinweise

In der folgenden Tabelle werden die von Xsd.exe ausgeführten Operationen angezeigt.

  • XDR nach XSD
    Generiert ein XML-Schema aus einer XDR-Schemadatei (XML-Data-Reduced). XDR ist ein früheres XML-Schemaformat.
  • XML nach XSD
    Generiert ein XML-Schema aus einer XML-Datei.
  • XSD nach DataSet
    Generiert DataSet-Klassen der Common Language Runtime aus einer XSD-Schemadatei. Die generierten Klassen stellen ein umfangreiches Objektmodell für reguläre XML-Daten bereit.
  • XSD nach Klassen
    Generiert Laufzeitklassen aus einer XSD-Schemadatei. Die generierten Klassen können in Verbindung mit System.Xml.Serialization.XmlSerializer zum Lesen und Schreiben von XML-Code verwendet werden, der diesem Schema folgt.
  • Klassen nach XSD
    Generiert ein XML-Schema aus einem oder mehreren Typen in einer Laufzeitassemblydatei. Das generierte Schema definiert das von System.Xml.Serialization.XmlSerializerverwendete XML-Format.

Mit Xsd.exe können Sie ausschließlich XML-Schemas ändern, die der durch das World Wide Web Consortium (W3C) veröffentlichten XSD-Sprache (XML Schema Definition language) entsprechen. Weitere Informationen zur veröffentlichten XML-Schemadefinition oder dem XML-Standard finden Sie unter http://w3.org.

Festlegen von Optionen mit einer XML-Datei

Mithilfe des Schalters /parameters können Sie eine einzelne XML-Datei angeben, durch die verschiedene Optionen festgelegt werden. Welche Optionen Sie festlegen können, richtet sich danach, wie Sie das Tool XSD.exe verwenden. Zu den möglichen Optionen gehören das Generieren von Schemas oder Codedateien sowie das Generieren von Codedateien, die DataSet-Features umfassen. So können Sie z. B. das <assembly>-Element auf den Namen einer ausführbaren Datei (.exe) oder Typbibliothek (.dll) festlegen, wenn Sie ein Schema generieren. Dies gilt jedoch nicht für das Generieren von Codedateien. Die folgende XML veranschaulicht die Verwendung des <generateSchemas>-Elements mit einer angegebenen ausführbaren Datei:

<!-- This is in a file named GenerateSchemas.xml. -->
<xsd xmlns='https://microsoft.com/dotnet/tools/xsd/'>
<generateSchemas>
   <assembly>ConsoleApplication1.exe</assembly>
</generateSchemas>
</xsd>

Wenn die oben aufgeführte XML in einer Datei mit dem Namen GenerateSchemas.xml enthalten ist, verwenden Sie den Schalter /parameters, indem Sie folgenden Zeile an einer Eingabeaufforderung eingeben und EINGABE drücken:

xsd /p:GenerateSchemas.xml

Wenn Sie jedoch ein Schema für einen einzelnen in der Assembly enthaltenen Typ generieren, können Sie folgende XML verwenden:

<!-- This is in a file named GenerateSchemaFromType.xml. -->
<xsd xmlns='https://microsoft.com/dotnet/tools/xsd/'>
<generateSchemas>
   <type>IDItems</type>
</generateSchemas>
</xsd>

Um aber den vorangehenden Code zu verwenden, müssen Sie an der Eingabeaufforderung zusätzlich den Namen der Assembly angeben. Geben Sie Folgendes an einer Eingabeaufforderung ein (vorausgesetzt, die XML-Datei hat den Namen GenerateSchemaFromType.xml):

xsd /p:GenerateSchemaFromType.xml ConsoleApplication1.exe

Die folgenden Optionen für das <generateSchemas>-Element schließen sich gegenseitig aus.

Element Beschreibung

<assembly>

Gibt eine Assembly an, auf deren Grundlage das Schema generiert werden soll.

<type>

Gibt einen in einer Assembly enthaltenen Typ an, für den ein Schema generiert werden soll.

<xml>

Gibt eine XML-Datei an, für die ein Schema generiert werden soll.

<xdr>

Gibt eine XDR-Datei an, für die ein Schema generiert werden soll.

Um eine Codedatei zu generieren, verwenden Sie das <generateClasses>-Element. Im folgenden Beispiel wird eine Codedatei generiert. Beachten Sie die beiden zusätzlichen Attribute, mit denen Sie Programmiersprache und Namespace der generierten Datei festlegen können.

<xsd xmlns='https://microsoft.com/dotnet/tools/xsd/'>
<generateClasses language='VB' namespace='Microsoft.Serialization.Examples'/>
</xsd>
<!-- You must supply an .xsd file when typing in the command line.-->
<!-- For example: xsd /p:genClasses mySchema.xsd -->

Sie können u. a. folgende Optionen für das <generateClasses>-Element festlegen:

Element Beschreibung

<element>

Gibt ein Element in der XSD-Datei an, für das Code generiert werden soll.

<schemaImporterExtensions>

Gibt einen von der SchemaImporterExtension-Klasse abgeleiteten Typ an.

<schema>

Gibt eine XML-Schemadatei an, für die Code generiert werden soll.Mehrere XML-Schemadateien können mit mehreren <Schemaelementen> angegeben werden.

In der folgenden Tabelle sind die Attribute aufgeführt, die zusätzlich mit dem <generateClasses>-Element verwendet werden können.

Attribut Beschreibung

language

Gibt die zu verwendende Programmiersprache an. Wählen Sie unter CS (C#, dem Standard), VB (Visual Basic), JS (JScript) oder VJS (Visual J#) aus. Sie können auch einen vollqualifizierten Namen für eine Klasse angeben, die CodeDomProvider implementiert.

namespace

Gibt den Namespace für den generierten Code an. Der Namespace muss CLR-Standards entsprechen (darf beispielsweise keine Leerzeichen oder umgekehrten Schrägstriche enthalten).

options

Einer der folgenden Werte: none, properties (generiert Eigenschaften anstelle von öffentlichen Feldern), order oder enableDataBinding (siehe Schalter /order und /enableDataBinding im vorherigen Abschnitt zu Optionen für XSD-Dateien).

Sie können auch steuern, wie DataSet-Code generiert wird, indem Sie das <generateDataSets>-Element verwenden. In der folgenden XML wird festgelegt, dass im generierten Code DataSet-Strukturen verwendet werden (z. B. die DataTable-Klasse), um Visual Basic-Code für ein bestimmtes Element zu erstellen. Die generierten DataSet-Strukturen unterstützen LINQ-Abfragen.

<xsd xmlns='https://microsoft.com/dotnet/tools/xsd/'>

<generateDataSet language='VB' namespace='Microsoft.Serialization.Examples' enableLinqDataSet='true'>

</generateDataSet>

</xsd>

Sie können u. a. folgende Optionen für das <generateDataSet>-Element festlegen:

Element Beschreibung

<schema>

Gibt eine XML-Schemadatei an, für die Code generiert werden soll. Mehrere XML-Schemadateien können mit mehreren <Schemaelementen> angegeben werden.

In der folgenden Tabelle sind die Attribute aufgeführt, die mit dem <generateDataSet>-Element verwendet werden können.

Attribut Beschreibung

enableLinqDataSet

Gibt an, dass das generierte DataSet mit abgefragt werden kann. Der Standardwert ist false.

language

Gibt die zu verwendende Programmiersprache an. Wählen Sie unter CS (C#, dem Standard), VB (Visual Basic), JS (JScript) oder VJS (Visual J#) aus. Sie können auch einen vollqualifizierten Namen für eine Klasse angeben, die CodeDomProvider implementiert.

namespace

Gibt den Namespace für den generierten Code an. Der Namespace muss CLR-Standards entsprechen (darf beispielsweise keine Leerzeichen oder umgekehrten Schrägstriche enthalten).

Einige Attribute können für das <xsd>-Element auf oberster Ebene festgelegt werden. Diese Optionen können mit einem beliebigen untergeordneten Element verwendet werden (<generateSchemas>, <generateClasses> oder <generateDataSet>). Im folgenden XML-Code wird Code für ein Element mit dem Namen "IDItems" im Ausgabeverzeichnis mit dem Namen "MyOutputDirectory" generiert.

<xsd xmlns='https://microsoft.com/dotnet/tools/xsd/' output='MyOutputDirectory'>
<generateClasses>
<element>IDItems</element>
</generateClasses>
</xsd>

In der folgenden Tabelle sind die Attribute aufgeführt, die zusätzlich mit dem <xsd>-Element verwendet werden können.

Attribut Beschreibung

output

Der Name eines Verzeichnisses, in dem das generierte Schema oder die generierte Codedatei gespeichert wird.

nologo

Unterdrückt das Banner. Wird auf true oder false festgelegt.

help

Zeigt die Befehlssyntax und Optionen für das Tool an. Wird auf true oder false festgelegt.

Beispiele

Der folgende Befehl generiert ein XML-Schema aus myFile.xdr und speichert dieses im aktuellen Verzeichnis.

xsd myFile.xdr 

Der folgende Befehl generiert ein XML-Schema aus myFile.xml und speichert dieses im angegebenen Verzeichnis.

xsd myFile.xml /outputdir:myOutputDir

Durch den folgenden Befehl wird ein Dataset generiert, das dem angegebenen Schema in der Programmiersprache C# entspricht, und im aktuellen Verzeichnis unter XSDSchemaFile.cs gespeichert.

xsd /dataset /language:CS XSDSchemaFile.xsd

Der folgende Befehl generiert XML-Schemas für alle Typen in der Assembly myAssembly.dll und speichert diese unter schema0.xsd im aktuellen Verzeichnis.

xsd myAssembly.dll  

Siehe auch

Referenz

System.Xml.Serialization.XmlSerializer.Deserializer
DataSet
System.Xml.Serialization.XmlSerializer

Weitere Ressourcen

.NET Framework Tools
SDK Command Prompt
LINQ to DataSet Overview
Querying Typed DataSets
Language-Integrated Query (LINQ)

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