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XML-Glossar

In diesem Glossar werden Begriffe definiert, die sich auf XML-Standards beziehen.

A

  • Attribut
    Ein Konstrukt für XML-Strukturen. Ein Name-Wert-Paar, das durch ein Gleichheitszeichen getrennt ist, in einem markierten Element, das bestimmte Eigenschaften des Elements ändert. Alle Attributwerte, einschließlich Größe und Breite, sind eigentlich Textzeichenfolgen und keine Zahlen. Für XML müssen alle Werte in Anführungszeichen eingeschlossen werden.

    Sie können Attribute für einen XML-Elementtyp mithilfe einer Attributlistendeklaration deklarieren.

C

  • Cascading Stylesheets (CSS)
    Formatierungsbeschreibungen, die die erweiterte Kontrolle der Darstellung und des Layouts von HTML- und XML-Elementen ermöglichen. Mithilfe von CSS kann das Formatierungsverhalten von einfach strukturierten XML-Dokumenten beschrieben werden. Es wird jedoch keine Anzeigestruktur bereitgestellt, die von der Struktur der Quelldaten abweicht. Siehe auch Extensible Stylesheet Language.

  • CDF
    Siehe Channel Definition Format (CDF).

  • Channel Definition Format (CDF)
    Ein XML-basiertes Datenformat, mit dem in Microsoft® Internet Explorer 4.0 und höheren Versionen Active Channel™-Inhalt und Desktop-Komponenten beschrieben werden.

    CDF ermöglich Webpublishern das Bereitstellen regelmäßig aktualisierter Auflistungen von Informationen bzw. Channels, wodurch die automatische Bereitstellung von Daten für kompatible Webclients ermöglicht wird. Der Benutzer muss den Channel lediglich einmal auswählen, und geplante Bereitstellungen der Channelinformationen werden für den Client bereitgestellt, ohne dass eine weitere Aktion seitens des Benutzers erforderlich ist.

  • Zeichendaten
    Der gesamte Textinhalt eines Elements oder Attributs, der kein Markup ist. In XML wird dieser Nur-Text von Binärdaten unterschieden. Im XML-Objektmodell werden Zeichendaten in Textknoten gespeichert, die als DOM-Textobjekte implementiert werden.
  • Komplexer Datentyp
    Ein Element, das andere Elemente oder Attribute enthalten kann. Wird auch als komplexer Typ bezeichnet. Wird in XML-Dokumenten als <complexType> aufgeführt.
  • CSS
    Siehe Cascading Stylesheets (CSS).

D

  • Dateninsel
    Ein XML-Dokument (<XML> oder <SCRIPT language="XML">). das innerhalb einer HTML-Seite vorhanden ist. Es ermöglicht das Erstellen von Skripts für das XML-Dokument, ohne dass dieses über Skripts oder das <OBJECT>-Tag geladen werden muss. In einer Dateninsel können sich nahezu alle Daten befinden, die in einem wohlgeformten XML-Dokument zulässig sind.

    HTML wird als primäres Dokument- bzw. Anzeigeformat verwendet, und mithilfe von XML werden Daten im Dokument eingebettet.

  • Datenquellenobjekt
    Ermöglicht das direkte Binden von HTML-Steuerelementen an eine XML-Dateninsel. Es unterstützt Entwickler beim Herstellen von Verbindungen mit strukturierten XML-Daten und deren Bereitstellung auf einer HTML-Seite mithilfe der Datenbindungsfunktion von Dynamic HTML.

    Das XML-Datenquellenobjekt ermöglicht Ihnen das Arbeiten mit Daten für einzelne Knoten. Sie können jedoch auch mit mehreren Knoten gleichzeitig arbeiten, ohne dass Sie dazu die Dokumentstruktur durchlaufen müssen. Die Daten werden an bestimmte Steuerelemente auf der Seite gebunden, und die Steuerelemente werden automatisch mit Daten aus dem Datenquellenobjekt gefüllt.

  • Datentypen
    Die Teile und die diesen untergeordneten Teile eines XML-Schemas, die als Grundlage für alle umfassenderen Komponenten im Schema verwendet werden.
  • Definition
    Eine Beschreibung, mit deren Hilfe einfache und komplexe Datentypen erstellt werden.
  • document-Element
    Das Element in einem XML-Dokument, das alle anderen Elemente enthält. Dies ist das Element auf der obersten Ebene eines XML-Dokuments, und es muss sich dabei um das erste Element im Dokument handeln. Es ist genau ein Dokumentelement vorhanden, von dem kein Teil im Inhalt eines anderen Elements aufgeführt wird. Das Dokumentelement stellt das Dokument in seiner Gesamtheit dar. Jedes andere Element stellt eine Komponente des Dokuments dar.

    Die Begriffe Stammelement und Dokumentelement beschreiben dasselbe.

  • Dokumententität
    Der Anfangspunkt für einen XML-Parser. Im Unterschied zu anderen Entitäten verfügt die Dokumententität über keinen Namen, und es kann nicht auf sie verwiesen werden. Dabei handelt es sich um die Entität, in der die XML-Deklaration und die Dokumenttypdeklaration enthalten sein können.
  • Dokumentobjektmodell (DOM)
    Eine plattform- und sprachneutrale Schnittstelle, die es Programmen und Skripts ermöglicht, auf Inhalt, Struktur und Stil von Dokumenten dynamisch zuzugreifen und diese dynamisch zu aktualisieren. Das Dokumentobjektmodell bietet eine Standardgruppe von Objekten zum Darstellen von HTML- und XML-Dokumenten, ein Standardmodell für das Kombinieren dieser Objekte sowie eine Standardschnittstelle für den Zugriff auf diese Objekte und ihre Bearbeitung. Anbieter können das DOM als Schnittstelle für ihre proprietären Datenstrukturen und APIs unterstützen, und Ersteller von Inhalten können über die DOM-Standardschnittstellen schreiben, anstatt produktspezifische Schnittstellen zu verwenden, sodass die Interoperabilität im Web gesteigert wird.
  • Dokumenttypdeklaration
    Ein Konstrukt für XML-Strukturen. Besteht aus Markupcode, der die Grammatikregeln bzw. die DTD (Document Type Definition für die betreffende Dokumentklasse angibt. Die Dokumenttypdeklaration kann auch auf eine externe Datei zeigen, die die DTD vollständig oder teilweise enthält. Sie muss direkt im Anschluss auf die XML-Deklaration und vor dem Dokumentelement aufgeführt werden. Die Syntax der Dokumenttypdeklaration lautet <!DOCTYPE content>.
  • Document Type Definition (DTD)
    Kann für ein Dokument vorhanden sein und definiert im wesentlichen die Regeln des Dokuments, z. B. welche Elemente vorhanden sind, sowie die strukturellen Beziehungen zwischen den Elementen. Sie definiert, welche Tags für das Dokument zulässig sind, welche Tags andere Tags enthalten dürfen, die Anzahl und die Reihenfolge der Tags, die Attribute, über die die Tags verfügen dürfen und optional die Werte, die diese Attribute aufweisen dürfen.

    DTDs bieten Unterstützung beim Validieren von Daten, wenn die empfangende Anwendung über keine integrierte Beschreibung der eingehenden Daten verfügt. Die DTD wird im Rahmen der Erstellung der Dokumenttypdeklaration für die XML-Datei deklariert. Für XML sind DTDs jedoch optional.

    Siehe auch Schema.

  • DOM
    Siehe Dokumentobjektmodell.
  • DTD
    Siehe Document Type Definition.

E

  • EDI
    Siehe Electronic Data Interchange.
  • Electronic Data Interchange (EDI)
    Ein vorhandenes Format zum Austauschen von Daten und Unterstützen von Transaktionen. EDI-Transaktionen können nur zwischen Sites ausgeführt werden, die speziell mit kompatiblen Systemen eingerichtet wurden. Das Schreiben proprietärer EDI-Formate ist komplizierter als das Schreiben von XML, und im Unterschied zu XML ist die Übertragung mittels HTTP nicht möglich.
  • Element
    Ein Konstrukt für XML-Strukturen. Ein XML-Element besteht aus einem Anfangstag, einem Endtag und den Informationen zwischen diesen Tags, die häufig als Inhalt bezeichnet werden. Jedes Element verfügt über einen Typ, der mit seinem Namen angegeben und gelegentlich als "generischer Bezeichner" bezeichnet wird. Ein Element kann über eine Reihe von Attributspezifikationen verfügen. Jede Attributspezification hat einen Namen und einen Wert. Eine Instanz eines Elements wird mithilfe von <element>-Tags deklariert.

    In einer XML-Datei verwendete Elemente werden von einer DTD oder einem Schema beschrieben, wobei jeweils eine Beschreibung der Struktur der Daten bereitgestellt werden kann.

  • Entität
    Ein Konstrukt für XML-Strukturen. Eine Datei, ein Datensatz aus einer Datenbank oder ein sonstiges Element, das Daten enthält. Der primäre Zweck einer Entität besteht darin, Inhalt aufzunehmen. Dabei handelt es sich nicht um Angaben zu Strukturen, Regeln oder Grammatik. Jede Entität wird durch einen eindeutigen Namen identifiziert, und jede Entität enthält eigenen Inhalt, von einem einzelnen Zeichen in einem Dokument bis hin zu einer großen Datei, die nicht im Dokument enthalten ist. Die Funktion einer XML-Entität ähnelt der einer Makrodefinition.

    Auf die Entität kann mithilfe eines Entitätsverweises verwiesen werden, um den Inhalt der Entität an der betreffenden Position in die Struktur einzufügen. Entitätsdeklarationen werden in der DTD aufgeführt.

  • Entitätsverweis
    Ein Konstrukt für XML-Strukturen. Fungiert als Platzhalter für den Ersteller des Inhalts, und der XML-Parser platziert den tatsächlichen Inhalt auf jeder Verweissite. Um einen Entitätsverweis einzubinden, fügen Sie zunächst ein kaufmännisches Und-Zeichen (&) ein und geben dann den Entitätsnamen ein, auf den ein Semikolon (;) folgt: &EigeneEntitätName;. Wenn die Zeile verarbeitet wurde, wird die Entität durch den Inhalt der Entität ersetzt.

    Die Verwendung einer Entität ähnelt im wesentlichen der eines Makros.

  • Extensible Markup Language (XML)
    Eine Teilmenge von SGML, die für die Bereitstellung über das Web optimiert ist. XML bietet eine einheitliche Methode zum Beschreiben und Austauschen von strukturierten Daten, die unabhängig von Anwendungen und Anbietern ist.

    Der wichtigste Aspekt besteht darin, dass sich bei XML die Informationen im Dokument befinden, während die Anweisungen zum Rendern sich an anderer Stelle befinden. Mit anderen Worten: Inhalt und Darstellung sind getrennt. XML ist die Sprache im Web für den Datenaustausch, während HTML die Sprache im Web für die Darstellung ist.

    Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des vorliegenden Dokuments ist XML 1.0 eine Empfehlung des Worldwide Web Consortium, d. h. die Schlussphase des Genehmigungsprozesses wurde erreicht.

  • Extensible Stylesheet Language (XSL)
    Eine Sprache zum Transformieren von XML-basierten Daten in HTML oder andere Darstellungsformate für die Anzeige in einem Webbrowser. Die Transformation von XML in Formate wie HTML erfolgt auf deklarative Weise, was häufig leichter und zugänglicher als beim Erstellen von Skripts ist. Darüber hinaus verwendet XSL XML für seine Syntax, wodurch XML-Autoren keine weitere Markupsprache erlernen müssen.

    Im Unterschied zu CSS, wobei die XML-Struktur mit Formatierungseigenschaften "dekoriert" wird, transformiert XSL die XML-Struktur in eine neue Struktur (das HTML), wodurch umfassende Neuanordnungs-, Texterstellungs- und Berechnungsvorgänge ermöglicht werden, ohne dass dabei Änderungen an der XML-Quelle vorgenommen werden. Die Quelle kann als "reiner Inhalt" verwaltet und gleichzeitig für verschiedene Channels und Zielgruppen bereitgestellt werden, indem einfach die Stylesheets gewechselt werden.

    XSL umfasst zwei Teile, aus einem Vokabular für Transformationen und den XSL Formatting Objects (XSL-FO).

F

  • Facet
    Eine Einschränkung für einen Datentyp. Ein einzelner definierender Aspekt eines Wertebereichs. Es gibt zwei Typen von Facets: grundlegende und einschränkende.

I

  • Infoset
    Siehe XML-Infoset.
  • Ungültiges Dokument
    Dokumente, die die XML-Tagregeln nicht befolgen. Wenn ein Dokument eine DTD oder ein Schema aufweist und die darin definierten Regeln nicht befolgt werden, ist dieses Dokument ebenfalls ungültig.

M

  • Gemischter Inhalt
    Elementtypen mit gemischtem Inhalt dürfen entweder ausschließlich Zeichendaten oder Zeichendaten enthalten, in die untergeordnete Elemente eingefügt wurden. In diesem Fall können die Typen der untergeordneten Elemente eingeschränkt werden, jedoch nicht ihre Reihenfolge oder die Anzahl ihrer Vorkommen.

N

  • namespace
    Ein Mechanismus, mit dessen Hilfe Entwickler Namen und Beziehungen von Elementen eindeutig kennzeichnen und diese Namen als erkennbar festlegen können. Dadurch können Namenskonflikte zwischen Elementen vermieden werden, die denselben Namen aufweisen, aber in unterschiedlichen Vokabularen definiert sind. Tags aus verschiedenen Namespaces können gemischt werden (dies ist unerlässlich, wenn Daten aus mehreren Quellen stammen). Namespaces stellen sicher, dass Elementnamen nicht in Konflikt zueinander stehen. Darüber hinaus wird angegeben, welche Person welchen Begriff definiert hat.

    Ein Namespace identifiziert ein XML-Vokabular, das in einem URN definiert ist. Ein Attribut für einen Element-, Attribut- oder Entitätsverweis ordnet dem URN einen Kurznamen zu, der den Namespace definiert. Dieser Kurzname wird anschließend als Präfix für den Element-, Attribut- oder Entitätsverweis verwendet, mit dem der Namespace eindeutig angegeben wird. Namespaceverweise verfügen über einen Gültigkeitsbereich. Alle untergeordneten Knoten unterhalb des Knotens, der den Namespace angibt, erben den betreffenden Namespace. Dadurch können nicht gekennzeichnete Namen den Standardnamespace erben. Siehe auch RDF-Namespace.

  • NCName
    Ein XML-Name, der keinen Doppelpunkt (:) enthält. Ein NCName beginnt entweder mit einem Buchstaben oder mit einem Unterstrich (_), darauf folgt eine beliebige Kombination von Buchstaben, Ziffern, Akzenten, diakritischen Zeichen, Punkten (.), Bindestrichen (-) und Unterstrichen (_), die in der XML-Spezifikation zugelassen wird. In der folgenden Liste werden einige Beispiele für NCNames aufgeführt:

    x

    _aaabbb.ccc

    Katalog

    part-number

    _-._-...

  • Notation
    Teilt dem Parser mit, auf welchen Objekttyp verwiesen wird. In der Regel wird auf ein Datenformat von Nicht-XML-Daten verwiesen, z. B. BMP. Eine Notation gibt den Namen eines Formats von nicht analysierten Entitäten, das Format von Elementen, die ein Notationsattribut enthalten, oder die Anwendung an, an die eine Verarbeitungsanweisung adressiert ist.
  • Notationsdeklaration
    Teilt dem Parser mit, wie ein bestimmter Binärdateityp behandelt werden soll und gibt darüber hinaus einen Namen und einen externen Bezeichner für eine Notation an.

    Die Notationsdeklaration weist einer vorhandenen Notation einen internen Namen zu, sodass in Attributlistendeklarationen, Deklarationen von nicht analysierten Entitäten und Verarbeitungsanweisungen darauf verwiesen werden kann.

    Der externe Bezeichner wird für die Notation verwendet, wodurch ein XML-Parser oder seine Clientanwendung eine Hilfsanwendung auffinden kann, die die Daten in der betreffenden Notation verarbeiten kann.

P

  • Analysierte Entität
    Eine Entität mit Inhalt, der analysiert und durch tatsächliche Literalwerte ersetzt wird. Das Ergebnis wird als Ersetzungstext bezeichnet. Analysierte Entitäten können nur Zeichendaten bzw. XML-Markup enthalten.
  • Verarbeitungsanweisung
    Ein XML-Konstrukt, das Informationen an die Anwendung übermittelt, die XML-Daten verarbeitet. Eine Verarbeitungsanweisung ist ein Mechanismus zum Einbetten von Informationen in eine Datei, die für proprietäre Anwendungen verwendet werden soll. Die Anwendung, die die XML-Daten verarbeitet, kann bestimmte Aktionen auf Grundlage von Verarbeitungsanweisungen ausführen. Innerhalb einer Verarbeitungsanweisung werden Entitäten nicht erweitert.

    Die folgende Verarbeitungsanweisung zeigt an, dass die XML-Datei ein Microsoft Word XML-Dokument ist:

    <?mso-application progid="Word.Document"?>

Q

  • QName
    Eine Darstellung eines qualifizierten XML-Namens. Ein QName besteht aus einem durch ein Namespacepräfix angegebenen Namespace und einem lokalen Namen. Damit ein QName gültig ist, muss sich eine Namespacedeklaration im Bereich des Kontexts befinden, in dem der QName verwendet wird. Wenn z. B. eine Namespacedeklaration wie xmlns:aw=”www.adventure-works.com” im Bereich ist, kann ein Element <aw:Root/> deklariert werden. Für dieses Element lautet der QName aw:Root.

R

  • Verweisknoten
    Der Verweisknoten für einen Suchkontext ist der Knoten, der der direkt übergeordnete Knoten aller Knoten im Suchkontext ist. Jeder Suchkontext verfügt über einen zugewiesenen Verweisknoten.
  • Ersetzungstext
    Der Inhalt von analysierten Entitäten, nach der Ersetzung von Zeichenverweisen und Parameter-Entitätsverweisen.

S

  • SAX
    Siehe Simple API for XML.
  • Schema
    Eine formale Spezifikation von Elementnamen, die angibt, welche Elemente in einem XML-Dokument in welchen Kombinationen zulässig sind. Darüber hinaus definiert ein Schema die Struktur des Dokuments: die untergeordneten Elemente von Elementen, die Reihenfolge, in der untergeordnete Elemente aufgeführt werden können, und die Anzahl von untergeordneten Elementen. Ein Schema definiert, ob ein Element leer ist oder Text enthalten kann. Das Schema kann auch Standardwerte für Attribute definieren.

    Die Funktionsweise eines Schemas entspricht der einer DTD, es ist jedoch in XML geschrieben. Ein Schema stellt außerdem erweiterte Funktionen wie Festlegen von Datentypen, Vererbung und Darstellungsregeln bereit. Demzufolge sind die neuen Schemasprachen viel effizienter als DTDs.

  • Schemastrukturen
    Die Zusammensetzungen, die aus Datentypen erstellt werden können, und mit denen die Element-, Attribut- und Validierungsstruktur eines Dokumenttyps beschrieben wird.
  • SGML
    Siehe Standard Generalized Markup Language.
  • Simple API for XML (SAX)
    Eine XML-API, die Entwicklern die Vorteile der ereignisorientierten XML-Analyse bietet. Im Unterschied zur DOM-Spezifikation muss für SAX nicht die gesamte XML-Datei in den Speicher geladen werden. SAX benachrichtigt Sie, wenn während der Analyse des Dokuments bestimmte Ereignisse eintreten. Wenn Sie auf ein Ereignis reagieren, werden alle nicht explizit gespeicherten Daten verworfen. Wenn das Dokument sehr groß ist, kann durch die Verwendung von SAX im Vergleich zum DOM eine beträchtliche Speichermenge eingespart werden. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn Sie nur einige wenige Elemente in einem großen Dokument benötigen.
  • Einfacher Datentyp
    Ein Element, das nur Text enthalten kann. Wird auch als einfacher Typ bezeichnet. Wird in XML-Dokumenten als <simpleType> aufgeführt. Attribute werden als einfache Typen angesehen, da sie nur Text enthalten.
  • Simple Object Access Protocol (SOAP)
    Eine offene, erweiterbare Möglichkeit für Anwendungen, XML-basierte Nachrichten über das Web auszutauschen, ungeachtet des verwendeten Betriebssystems, des verwendeten Objektmodells und der verwendeten Sprache. SOAP ermöglicht die direkte Kommunikation von Anwendungen untereinander mithilfe der vorhandenen Internetinfrastruktur, ohne dass eine unbeabsichtigte Blockierung durch Firewalls erfolgt.
  • SOAP
    Siehe Simple Object Access Protocol.
  • Standard Generalized Markup Language (SGML)
    Der internationale Standard für das Definieren von Beschreibungen der Struktur und des Inhalts von elektronischen Dokumenten. Ungeachtet seines Namens ist der Standard SGML keine Sprache an sich, sondern eine Methode zum Definieren von Sprachen, die auf der Grundlage seiner allgemeinen Prinzipien entwickelt werden. SGML definiert die Art und Weise, wie eine Markupsprache erstellt wird, indem die Syntax und die Definitionen für die Elemente und Attribute bestimmt werden, aus denen sich die Sprache zusammensetzt.

    XML ist eine Teilmenge von SGML, entwickelt für die Bereitstellung von SGML-Informationen über das Web, während HTML eine Anwendung von SGML darstellt.

T

  • template
    Die Grundlage des XML-Stylesheets ist die Vorlagenregel, mit deren Hilfe eine Vorlage erstellt wird, die einem Benutzer-Agent das Erstellen eines Ergebnisknotens mit Stilen aus einem Quellknoten ermöglicht. Die Vorlage besteht aus zwei Teilen:

    Der Vergleichsteil gibt den Quellknoten (XML-Knoten) an, auf den die Verarbeitungsaktion angewendet werden soll. Die Vergleichsinformationen sind im Vergleichsattribut enthalten.

    Der Verarbeitungsteil definiert, auf welche Weise die untergeordneten Elemente verarbeitet und welche Stile darauf angewendet werden sollen. Die Verarbeitungsinformationen sind in den untergeordneten Elementen der Vorlage enthalten.

  • Tokenattributtyp
    In einem Tokentyp normalisiert der Parser den gesamten Leerraum in ein einziges Leerzeichen und entfernt vorangestellten und nachgestellten Leerraum. Außerdem wird der Inhalt auf der Grundlage des deklarierten Typs validiert.

    Sieben Attributtypen sind als Tokentyp charakterisiert, da jeder Wert entweder ein einzelnes Token (ID, IDREF, ENTITY, NMTOKEN) oder eine Listen von Token (IDREFS, ENTITIES und NMTOKENS) darstellt.

U

  • Uniform Resource Identifier (URI)
    Eine übergeordnete Klasse, die sowohl URNs als auch URLs umfasst. Derzeit ist in bezug auf XML ein URI in fast allen Fällen mit einer URL gleichzusetzen, es wird jedoch erwartet, dass die Verbreitung von URNs künftig zunehmen wird. Der URI liefert eine universell eindeutige Zahl bzw. einen universell eindeutigen Namen, mit der bzw. dem ein Element oder Attribut universell eindeutig angegeben werden kann.

    URIs stellen ein etwas allgemeineres Schema zum Auffinden von Ressourcen im Internet dar. Ihr Schwerpunkt liegt mehr auf der Ressource und weniger auf der Adresse. Theoretisch kann mithilfe eines URI die nächstgelegene Kopie eines gespiegelten Dokuments oder ein von einer Website zu einer anderen verschobenes Dokument gefunden werden.

  • Uniform Resource Locator (URL)
    Die Gruppe von URI-Schemata, die über explizite Anweisungen für den Zugriff auf die Ressource im Internet verfügen.

    URLs sind insofern einheitlich ("uniform"), als sie über dieselbe Basissyntax verfügen, ungeachtet des adressierten spezifischen Typs der Ressource (Webseite, Newsgroup) oder des beschriebenen Abrufmechanismus.

  • Uniform Resource Name (URN)
    Gibt eine permanente Internetressource an. Ein URN kann einen Mechanismus zum Auffinden und Abrufen einer Schemadatei bereitstellen, die einen bestimmten Namespace definiert. Eine gewöhnliche URL kann zwar eine ähnliche Funktionalität bereitstellen, ein URN ist jedoch stabiler und für diese Zwecke leichter zu verwalten, da ein URN auf mehrere URLs verweisen kann.

    Im Unterschied zu URLs sind URNs unabhängig von Adressen.

  • Nicht analysierte Entität
    Ein beliebiger Block von Nicht-XML-Daten, der gelegentlich auch als binäre Entität bezeichnet wird, da er häufig eine Binärdatei (z. B. ein Bild) enthält, der vom XML-Parser nicht direkt interpretiert wird. Eine nicht analysierte Entität kann unformatierten Text enthalten. Daher ist der Begriff "binär" etwas irreführend.

    Im Unterschied zu einer analysierten Entität erfordert eine nicht analysierte Entität eine Notation, die das Format oder den Typ der Ressource angibt, für die die Entität deklariert wird. Neben der Anforderung, dass ein XML-Parser die Bezeichner für die Entität und die Notation für die Anwendung verfügbar macht, sind in XML keine Einschränkungen hinsichtlich des Inhalts nicht analysierter Entitäten festgelegt.

  • URI
    Siehe Uniform Resource Identifier.
  • URL
    Siehe Uniform Resource Locator.
  • URN
    Siehe Uniform Resource Name.

V

  • Gültiges XML
    XML, das den in der XML-Spezifikation definierten Regeln sowie den in der DTD bzw. dem Schema definierten Regeln entspricht.

    Der Parser muss die Gültigkeitseinschränkungen der XML-Spezifikation verstehen und das Dokument auf mögliche Verletzungen überprüfen. Wenn der Parser Fehler findet, muss er sie der XML-Anwendung melden. Der Parser muss auch die DTD lesen, das Dokument auf deren Grundlage validieren und wiederum der XML-Anwendung eventuelle Verletzungen der Regeln melden.

    Da diese Analyse- und Überprüfungsvorgänge zeitaufwändig sind und möglicherweise nicht immer eine Validierung erforderlich ist, unterstützt XML das Konzept des wohlgeformten Dokuments.

  • Vokabular
    Siehe XML-Vokabular.

W

  • W3C
    Siehe Worldwide Web Consortium.
  • Wohlgeformte XML
    XML, das den XML-Tagregeln folgt, die in der W3C-Empfehlung für XML 1.0 aufgelistet sind, jedoch über keine DTD und kein Schema verfügt. Ein wohlgeformtes XML-Dokument enthält mindestens ein Element. Es verfügt über ein einziges Dokumentelement, in dem sämtliche anderen Elemente als untergeordnete Elemente geschachtelt sind. Jede der analysierten Entitäten, auf die im Dokument direkt oder indirekt verwiesen wird, ist wohlgeformt.

    Wohlgeformte XML-Dokumente können auf einfache Weise erstellt werden, da der zusätzliche Arbeitsaufwand zum Erstellen einer DTD nicht erforderlich ist. Durch wohlgeformtes XML kann Downloadzeit gespart werden, da der Client die DTD nicht herunterladen muss. Verarbeitungszeit kann ebenfalls gespart werden, da der XML-Parser die DTD nicht verarbeiten muss.

  • Worldwide Web Consortium (W3C)
    Ein Standardwerk im MIT, in dem Standards für XML, HTML, XSL und viele andere Webtechnologien festgelegt sind.

X

  • XDR
    Siehe XML-Data Reduced.

  • XML
    Siehe Extensible Markup Language.

  • XML-Data Reduced (XDR)
    Eine frühe Sprache zum Erstellen eines Schemas, in dem die Struktur und die Einschränkungen für ein bestimmtes XML-Dokument angegeben werden. XML-Data Reduced bezeichnet eine Teilmenge der XML-Datenschemaspezifikation, die in MSXML 3.0 und höheren Versionen verfügbar gemacht wurde. Sie führt dieselben grundlegenden Aufgaben wie eine DTD aus, bietet jedoch höhere Robustheit und Flexibilität. Im Unterschied zur DTD, die eine eigene Sprache und Syntax erfordert, verwendet XML-Data Reduced die XML-Syntax für seine Sprache. Im Unterschied zu XSD, das erst kürzlich als Standard empfohlen wurde, wurde XML-Data Reduced bereits lange vor der Existenz von XSD von Microsoft als von der W3C XML Schema Working Group empfohlener Standard implementiert und verfügbar gemacht.
  • XML-Deklaration
    Die erste Zeile einer XML-Datei kann optional die "xml"-Verarbeitungsanweisung enthalten, die als XML-Deklaration bezeichnet wird. Die XML-Deklaration kann Pseudoattribute enthalten, die die XML-Sprachversion und den Zeichensatz angeben sowie, ob das Dokument als eigenständige Entität verwendet werden kann.

    Ein Beispiel ist die XML-Deklaration, mit der jede gültige XML-Datei beginnt:

    <?xml version="1.0" standalone="yes" ?>
    
  • XML-Dokument
    Ein Dokumentobjekt, das entsprechend der XML-Empfehlung wohlgeformt ist und gültig sein kann (oder nicht). Das XML-Dokument verfügt über eine logische Struktur (zusammengesetzt aus Deklarationen, Elementen, Kommentaren, Zeichenverweisen und Verarbeitungsanweisungen) und eine physische Struktur (zusammengesetzt aus Entitäten, beginnend mit dem Stamm bzw. der Dokumententität).
  • XML-Modul
    Software, die XML-Funktionen für den Client unterstützt. Internet Explorer 4.0 und höhere Versionen enthalten XML-Module. Seine Komponenten sind der XML-Parser, der XSL-Prozessor und die Schemaunterstützung.
  • XML-Infoset
    Eine Beschreibung der Informationen, die in einem wohlgeformten XML-Dokument verfügbar sind.
  • XML-Objektmodell
    Eine API, die eine Standardmethode definiert, mit der Entwickler mit den Elementen der XML-Struktur interagieren können. Das XML-Objektmodell macht die Eigenschaften, die Methoden und den tatsächlichen Inhalt (Daten) in einem Objekt verfügbar. Es steuert die Kommunikation von Benutzern mit Strukturen und macht alle Strukturelemente als Objekte verfügbar, auf die zugegriffen werden kann, ohne dass eine Rückgabe an den Server erforderlich ist. Das XML-Objektmodell verwendet das Standard-DOM (Document Object Model) des W3C.
  • XML-Parser
    Ein Softwaremodul, mit dessen Hilfe XML-Dokumente gelesen und Zugriff auf ihren Inhalt und ihre Struktur ermöglicht wird. Der XML-Parser generiert eine hierarchische Struktur, übergibt anschließend die Daten an die Viewer bzw. andere Anwendungen zur Verarbeitung und gibt schließlich die Ergebnisse im Browser zurück. Ein validierender XML-Parser überprüft zudem die XML-Syntax und meldet gefundene Fehler.
  • XPath
    Das Ergebnis der Bemühungen, eine gemeinsame Syntax und Semantik für Funktionen bereitzustellen, die von XSL Transformations (XSLT) und XPointer gemeinsam verwendet werden. Der Hauptzweck von XPath besteht in der Adressierung von Teilen eines XML-Dokuments. Darüber hinaus werden auch grundlegende Funktionen zum Bearbeiten von Zeichenfolgen, Zahlen und booleschen Werten bereitgestellt. XPath verwendet eine kompakte Nicht-XML-Syntax, um die Verwendung von XPath in URIs und XML-Attributwerten zu ermöglichen. Der Name von XPath rührt von seiner Verwendung einer Pfadnotation in URLs zum Navigieren durch die hierarchische Struktur eines XML-Dokuments her.
  • XML Pointer Language (XPointer)
    Eine W3C-Initiative, die Konstrukte zum Adressieren der internen Strukturen von XML-Dokumenten angibt. Insbesondere wird als spezifische Referenz für Elemente, Zeichenfolgen und andere Teile von XML-Dokumenten angegeben, ob sie über ein explizites ID-Attribut verfügen oder nicht.

    Ein XPointer besteht aus einer Reihe von Positionsbegriffen, von denen jeder eine Position angibt, i. d. R. in bezug auf die Position, die vom vorhergehenden Positionsbegriff angegeben wurde. Jeder Positionsbegriff verfügt über ein Schlüsselwort (z. B. id, child, ancestor usw.) und optional über Argumente, z. B. eine Instanznummer, ein Elementtyp oder ein Attribut. Der XPointer:

    child(2,precocious)
    

    verweist z. B. auf das zweite untergeordnete Element, dessen Typ "precocious" ist.

  • XML Query Language (XQL)
    Eine Reihe von Erweiterungen für XSL Patterns, die dem W3C vorgelegt wurden.

    XQL ist eine Erweiterung der Funktionen von XSL, die das Suchen und Abrufen von Daten in und aus XML-Dokumenten ermöglichen. XQL ermöglicht das Bearbeiten von XML, sodass neue Dokumente erstellt werden können sowie die Inhalte vorhandener Dokumente gesteuert und die Anordnung und die Darstellung dieser Dokumente in Zusammenhang mit XSL verwaltet werden können.

  • XML-Schemadefinition (XSD)
    Eine von der XML Schema Working Group des W3C für das Definieren von Schemata empfohlene Sprache. Schemata sind hilfreich beim Erzwingen von Strukturen und/oder beim Einschränken der Datentypen, die als gültige Typen in anderen XML-Dokumenten verwendet werden können. XML Schema Definition bezeichnet den vollständig angegebenen und derzeit empfohlenen Standard für das Verfassen von XML-Schemata. Da die XSD-Spezifikation erst kürzlich fertiggestellt wurde, wird sie erst seit der Veröffentlichung von MSXML 4.0 unterstützt. Sie führt dieselben grundlegenden Aufgaben wie eine DTD aus, bietet jedoch höhere Robustheit und Flexibilität. Im Unterschied zur DTD, die eine eigene Sprache und Syntax erfordert, verwendet XML Schema Definition die XML-Syntax für seine Sprache. Die Funktionen von XSD ähneln denen von XDR und erweitern diese. Im Unterschied zu XDR, das von Microsoft in MSXML 2.0 und höheren Versionen implementiert und verfügbar gemacht wurde, wird vom W3C nun die Verwendung von XSD zum Definieren von XML-Schemata empfohlen.

    Siehe auch Schema.

  • XML-Vokabular
    Eine Menge von tatsächlichen Elementen und der Struktur für einen spezifischen Dokumenttyp, die in bestimmten Datenformaten verwendet wird. Vokabulare werden neben den Strukturbeziehungen zwischen den Elementen in einer DTD definiert, die als Regelwerk für das betreffende Vokabular fungiert.

    Eines der ersten und möglicherweise das bekannteste Vokabular ist das Channel Definition Format, mit dem Webseiten definiert werden, die automatisch (per "Push-Übertragung") an Clientbenutzer gesendet werden sollen.

  • XPointer
    Siehe XML Pointer Language.
  • XQL
    Siehe XML Query Language.
  • XSD
    Siehe XML Schema Definition.
  • XSL
    Siehe Extensible Stylesheet Language.
  • XSL-Formatierungsobjekte
    Eine Formatierungssemantik, die in einem XML-Vokabular ausgedrückt wird.

    Konzeptionell bilden diese Objekte eine Struktur. Die Formatierungsobjekte bezeichnen typografische Elemente wie Seite, Absatz, Regel usw. Eine stärkere Kontrolle über die Darstellung dieser Elemente erhalten Sie mit einer Reihe von Formatierungseigenschaften, z. B. Einzüge, Abstände zwischen Wörtern und Buchstaben sowie Steuerung von alleinstehenden und verwaisten Absatzzeilen und Silbentrennung. Die Formatierungsobjekte und Formatierungseigenschaften stellen das Vokabular für das Umsetzen dargestellter Einzüge dar.

  • XSL Patterns
    Eine deklarative, nicht prozedurale Auswahlsprache, die in MSXML 3.0 und früheren Versionen implementiert war. Für MSXML 4.0 und höhere Versionen werden XSL Patterns nicht mehr unterstützt. Wenn Sie weitere Informationen über XSL Patterns benötigen, laden Sie das MSXML 2.5 SDK von MSDN® unter msdn.microsoft.com/downloads/ herunter.
  • XSL Transformations (XSLT)
    Verwendet die von XPath definierte Ausdruckssprache zum Auswählen von Elementen für die bedingte Verarbeitung und zum Generieren von Text.

    XSLT bietet zwei "Hooks" zum Erweitern der Sprache, einen zum Erweitern der Menge der Anweisungselemente in Vorlagen und einen anderen zum Erweitern der Menge der Funktionen in XPath-Ausdrücken. Beide Hooks basieren auf XML-Namespaces.