SQL Server, Puffer-Manager-Objekt

Das Puffer-Manager-Objekt stellt Leistungsindikatoren bereit, mit denen die Verwendung folgender Ressourcen durch SQL Server überwacht werden kann:

  • Arbeitsspeicher zum Speichern von Datenseiten, für interne Datenstrukturen und den Prozedurcache.

  • Leistungsindikatoren zur Überwachung der physikalischen E/A, während SQL Server Datenbankseiten liest und schreibt.

Durch Überwachen des Arbeitsspeichers und der Leistungsindikatoren, die von SQL Server verwendet werden, können Sie Folgendes ermitteln:

  • Ob es zu Engpässen wegen nicht ausreichendem physikalischem Arbeitsspeicher kommt. Wenn häufig verwendete Daten nicht im Cache gespeichert werden können, muss SQL Server die Daten vom Datenträger abrufen.

  • Ob die Abfrageleistung durch Hinzufügen von Arbeitsspeicher oder durch Zuordnen von zusätzlichem Arbeitsspeicher für den Datencache bzw. für interne Strukturen von SQL Server verbessert werden kann.

  • Wie oft SQL Server Daten vom Datenträger lesen muss. Verglichen mit anderen Vorgängen, wie z. B. dem Arbeitsspeicherzugriff, beansprucht die physikalische E/A viel Zeit. Durch Minimieren der physikalischen E/A kann die Abfrageleistung verbessert werden.

Mit den AWE-Leistungsindikatoren können Sie auch die AWE-Aktivität (Address Windowing Extensions) in SQL Server überwachen. Beispielsweise können Sie sicherstellen, dass SQL Server ausreichend Arbeitsspeicher zugeordnet hat, damit AWE ordnungsgemäß ausgeführt wird. Weitere Informationen finden Sie unter Arbeitsspeicherarchitektur, Verwenden von AWE oder awe enabled (Option).

In dieser Tabelle werden die Leistungsobjekte für den Puffer-Manager von SQL Server beschrieben.

Puffer-Manager-Leistungsindikatoren von SQL Server

Beschreibung

AWE-Zuordnungen für Suchvorgänge/Sekunde

Häufigkeit pro Sekunde, mit der eine Datenbankseite vom Server angefordert, im Pufferpool gefunden und zugeordnet wurde. Durch die Zuordnung wird sie Bestandteil des virtuellen Adressbereichs des Servers.

Gestohlene AWE-Zuordnungen/Sekunde

Häufigkeit pro Sekunde, mit der ein Puffer aus der Freiliste genommen und zugeordnet wurde.

AWE-Aufrufe zur Aufhebung von Zuordnungen/Sekunde

Anzahl der Aufrufe zur Aufhebung von Pufferzuordnungen pro Sekunde. Wenn eine Pufferzuordnung aufgehoben wird, wird der Puffer vom virtuellen Serveradressbereich ausgeschlossen. Pro Aufruf können eine oder mehrere Pufferzuordnungen aufgehoben werden.

AWE-Seiten mit Aufhebung von Zuordnungen/Sekunde

Anzahl der SQL Server-Puffer pro Sekunde, deren Zuordnung aufgehoben wird.

AWE-Schreibzuordnungen/Sekunde

Häufigkeit pro Sekunde, mit der ein modifizierter Puffer zugeordnet werden muss, damit er auf den Datenträger geschrieben werden kann.

Puffercache-Trefferquote

Prozentsatz der Seiten, die im Puffercache gefunden wurden, ohne dass ein Lesevorgang vom Datenträger erforderlich war. Die Quote ist die Gesamtzahl von Cachetreffern dividiert durch die Gesamtzahl der Cachesuchvorgänge für die letzten paar Tausend Seitenzugriffe. Nach längerer Zeit verschiebt sich die Quote geringfügig. Da das Lesen vom Cache weniger aufwendig als das Lesen vom Datenträger ist, ist es in Ihrem Interesse, dass diese Quote hoch ist. Im Allgemeinen können Sie die Puffercache-Trefferquote erhöhen, indem Sie den Arbeitsspeicher, der SQL Server zur Verfügung steht, erhöhen.

Prüfpunktseiten/Sekunde

Anzahl der Seiten, die pro Sekunde durch einen Prüfpunkt oder eine andere Operation, die das Leeren aller modifizierten Seiten erfordert, auf den Datenträger geleert wurden.

Datenbankseiten

Anzahl der Seiten im Pufferpool mit Datenbankinhalt.

Anhalten der Freiliste/Sekunde

Anzahl der Anforderungen, die auf eine freie Seite warten mussten, pro Sekunde.

Freie Seiten

Anzahl der Seiten insgesamt in allen Freilisten.

Verzögerte Schreibvorgänge/Sekunde

Anzahl der Puffer pro Sekunde, die vom Puffer-Manager verzögert geschrieben wurden. Beim LAZY WRITER-Prozess (verzögertes Schreiben) handelt es sich um einen Systemprozess, der Batches mit alten, modifizierten Puffern (die auf den Datenträger zurückgeschrieben werden müssen, bevor der Puffer für eine andere Seite erneut verwendet werden kann) auf den Datenträger schreibt und Benutzerprozessen zur Verfügung stellt. Durch den LAZY WRITER-Prozess ist es nicht mehr nötig, häufig Prüfpunkte auszuführen, um verfügbare Puffer zu erhalten.

Lebenserwartung von Seiten

Anzahl der Sekunden, die eine Seite ohne Verweise im Pufferpool verbleibt.

Suchvorgänge in Seiten/Sekunde

Anzahl der Anforderungen, eine Seite im Pufferpool zu suchen, pro Sekunde.

Seitenlesevorgänge/Sekunde

Anzahl der pro Sekunde ausgegebenen Lesevorgänge für physikalische Datenbankseiten. Diese Statistik zeigt die Gesamtanzahl der physikalischen Seitenlesevorgänge aller Datenbanken an. Da die physikalische E/A aufwendig ist, sind Sie eventuell in der Lage, die Kosten durch einen größeren Datencache, intelligente Indizes oder effizientere Abfragen oder durch Ändern des Datenbankentwurfs zu minimieren.

Seitenschreibvorgänge/Sekunde

Anzahl der pro Sekunde ausgegebenen Schreibvorgänge für physikalische Datenbankseiten.

Read-Ahead-Seiten/Sekunde

Anzahl der Seiten, die vor dem Verwenden gelesen werden, pro Sekunde.

Reservierte Seiten

Anzahl der reservierten Seiten im Pufferpool.

Gestohlene Seiten

Anzahl der Seiten, die für verschiedene Serverfunktionen verwendet werden (einschließlich Prozedurcache).

Zielseiten

Die ideale Anzahl von Seiten im Pufferpool.

Seiten gesamt

Anzahl der Seiten im Pufferpool (einschließlich Datenbankseiten, freien und gestohlenen Seiten).