Reduzieren der Wiederherstellungszeit beim Wiederherstellen einer Datenbank

Symbol, dass einen blauen Datenbankdatenträger zeigt. Dieses Thema ist nur für Datenbanken relevant, in denen das vollständige oder massenprotokollierte Wiederherstellungsmodell verwendet wird.

Durch das gemeinsame Verwenden von Datenbank-, differenziellen Datenbank- und Transaktionsprotokollsicherungen kann der Zeitaufwand für das Wiederherstellen des Datenbankstatus bis zu einem beliebigen Zeitpunkt nach dem Erstellen der Datenbanksicherung reduziert werden. Darüber hinaus kann durch das kombinierte Erstellen von differenziellen Datenbank- und Transaktionsprotokollsicherungen die Robustheit der Sicherung erhöht werden, falls entweder eine Transaktionsprotokollsicherung oder eine differenzielle Datenbanksicherung – z. B. aufgrund des Ausfalls eines Mediums – nicht zur Verfügung steht.

Bei typischen Sicherungsverfahren mithilfe von Datenbank-, differenziellen Datenbank- und Transaktionsprotokollsicherungen werden Datenbanksicherungen in längeren Intervallen, differenzielle Datenbanksicherungen in mittleren Intervallen und Transaktionsprotokollsicherungen in kurzen Intervallen erstellt. So können Sie Datenbanksicherungen beispielsweise wöchentlich, differenzielle Datenbanksicherungen einmal oder mehrmals täglich und Transaktionsprotokollsicherungen alle zehn Minuten erstellen.

Wiederherstellen einer Datenbank bis zum Zeitpunkt des Fehlers

Wenn eine Datenbank bis zum Zeitpunkt des Fehlers wiederhergestellt werden soll, gehen Sie wie folgt vor:

  1. Sichern Sie das derzeit aktive Transaktionsprotokoll (das Protokollfragment). Beachten Sie, dass dieser Vorgang einen Fehler erzeugt, wenn das Transaktionsprotokoll beschädigt wurde.
  2. Stellen Sie die letzte vollständige Datenbanksicherung wieder her.
  3. Stellen Sie die letzte differenzielle Datenbanksicherung wieder her, die seit der wiederhergestellten vollständigen Datenbanksicherung erstellt wurde.
  4. Wenden Sie alle Transaktionsprotokollsicherungen der Reihe nach an, die seit der letzten differenziellen Sicherung erstellt wurden. Zuletzt sollte die in Schritt 1 erstellte Protokollfragmentsicherung angewendet werden.
ms179436.note(de-de,SQL.90).gifHinweis:
Falls das Protokollfragment nicht gesichert werden kann, können Sie die Datenbank nur bis zum Zeitpunkt der aktuellsten regulären Protokollsicherung wiederherstellen. Änderungen, die seit dieser Protokollsicherung vorgenommen wurden, gehen verloren.

Durch das Verwenden der differenziellen Datenbank- und der Transaktionsprotokollsicherungen zur Wiederherstellung des Status vor dem Auftreten eines Fehlers bei einer Datenbank wird der Zeitaufwand für das Wiederherstellen reduziert, da nur die Transaktionsprotokollsicherungen seit der letzten differenziellen Datenbanksicherung angewendet werden müssen. Falls keine differenzielle Datenbanksicherung erstellt wurde, müssen Sie sämtliche Transaktionsprotokollsicherungen anwenden, die seit der Sicherung der gesamten Datenbank erstellt wurden.

Beispiele

Gemeinsame Verwendung der differenziellen Datenbanksicherung und der Transaktionsprotokollsicherung

In diesem Beispiel wird angenommen, dass ein unternehmenswichtiges Datenbanksystem vorliegt, für das täglich um Mitternacht eine vollständige Datenbanksicherung erstellt wird. Eine differenzielle Datenbanksicherung wird von Montag bis Samstag stündlich erstellt, und Transaktionsprotokollsicherungen werden tagsüber alle 10 Minuten erstellt. Um die Datenbank in dem Status wiederherzustellen, der am Mittwoch um 5:19 Uhr vorlag, gehen Sie wie folgt vor:

  1. Stellen Sie die vollständige Datenbanksicherung wieder her, die am Dienstag um Mitternacht erstellt wurde.
  2. Stellen Sie die differenzielle Datenbanksicherung wieder her, die am Mittwoch um 5:00 Uhr erstellt wurde.
  3. Wenden Sie die Transaktionsprotokollsicherung an, die am Mittwoch um 5:10 Uhr erstellt wurde.
  4. Wenden Sie die am Mittwoch um 5:20 Uhr erstellte Transaktionsprotokollsicherung an, und geben Sie dabei an, dass beim Wiederherstellungsvorgang ausschließlich Transaktionen angewendet werden sollen, die vor 5:19 Uhr stattfanden.

Wenn alternativ der Status der Datenbank von Donnerstag um 3:04 Uhr wiederhergestellt werden soll, die differenzielle Datenbanksicherung von Donnerstag 3:00 Uhr jedoch nicht zur Verfügung steht, gehen Sie wie folgt vor:

  1. Stellen Sie die Datenbanksicherung wieder her, die am Mittwoch um Mitternacht erstellt wurde.
  2. Stellen Sie die differenzielle Datenbanksicherung wieder her, die am Donnerstag um 2:00 Uhr erstellt wurde.
  3. Wenden Sie alle Transaktionsprotokollsicherungen von Donnerstag zwischen 2:10 Uhr und 3:00 Uhr an.
  4. Wenden Sie die Transaktionsprotokollsicherung an, die am Donnerstag um 3:10 erstellt wurde, und beenden Sie damit den Wiederherstellungsprozess um 3:04 Uhr.

Erstellen von Sicherungen

So erstellen Sie eine Datenbanksicherung

So erstellen Sie eine differenzielle Datenbanksicherung

So erstellen Sie eine Transaktionsprotokollsicherung

So erstellen Sie eine Sicherung des aktuell aktiven Transaktionsprotokolls

So erstellen Sie eine Sicherung mithilfe von SQL Server Management Objects (SMO)

  • SqlBackup

Wiederherstellen von Sicherungen

So stellen Sie eine Datenbanksicherung wieder her

So stellen Sie eine differenzielle Datenbanksicherung wieder her

So wenden Sie eine Transaktionsprotokollsicherung an

So stellen Sie eine Sicherung mithilfe von SQL Server Management Objects (SMO) wieder her

Siehe auch

Konzepte

Optimieren der Leistung von Sicherungs- und Wiederherstellungsvorgängen in SQL Server
Grundlegendes zur Wiederherstellungsleistung in SQL Server
Verwenden von Transaktionsprotokollsicherungen

Andere Ressourcen

BACKUP (Transact-SQL)
RESTORE (Transact-SQL)

Hilfe und Informationen

Informationsquellen für SQL Server 2005