Dateispeicherorte für Standard- und benannte Instanzen von SQL Server

Eine Installation von SQL Server besteht aus einer oder mehreren separaten Instanzen. Eine Instanz (Standard- als auch benannte Instanz) besitzt eine Reihe eigener Programm- und Datendateien sowie mehrere freigegebene Dateien, die für alle Instanzen von SQL Server auf dem Computer freigegeben werden.

Für eine Instanz von SQL Server, die Database Engine (Datenbankmodul), Analysis Services und Reporting Services umfasst, verfügt jede Komponente über einen vollständigen Satz an Daten- und ausführbaren Dateien sowie die für alle Komponenten freigegebenen Dateien.

Zum Isolieren der Installationsspeicherorte für jede Komponente werden eindeutige Instanz-IDs für jede Komponente innerhalb einer bestimmten SQL Server-Instanz generiert.

Wichtiger HinweisWichtig

Programm- und Datendateien können weder auf einem Wechseldatenträger, auf einem Dateisystem mit Komprimierung, in einem Verzeichnis mit Systemdateien noch auf freigegebenen Laufwerken einer Failoverclusterinstanz installiert werden.

Löschen Sie keines der folgenden Verzeichnisse oder dessen Inhalt: Binn, Data, Ftdata, HTML oder 1033. Andere Verzeichnisse können ggf. gelöscht werden. Möglicherweise können Sie auf diese Weise verloren gegangene Funktionalität oder Daten dann aber nur abrufen, indem Sie SQL Server deinstallieren und anschließend neu installieren. Löschen oder ändern Sie keine HTM-Dateien im Verzeichnis HTML. Sie sind für die ordnungsgemäße Funktion der SQL Server-Tools erforderlich.

Freigegebene Dateien für alle Instanzen von SQL Server

Gemeinsame, von allen Instanzen auf einem Computer verwendete Dateien werden im Ordner <Laufwerk>:\Programme\Microsoft SQL Server\100\ installiert, wobei <drive> für den Buchstaben des Laufwerks steht, auf dem die Komponenten installiert sind. In der Regel ist dies Laufwerk C.

Dateispeicherorte und Registrierungszuordnung

Während des Setups von SQL Server wird für jede Serverkomponente eine Instanz-ID generiert. Die Serverkomponenten in dieser Version von SQL Server sind Database Engine (Datenbankmodul), Analysis Services und Reporting Services.

Die Standardinstanz-ID wird mit dem folgenden Format erstellt:

  • Auf MSSQL für Database Engine (Datenbankmodul) folgt die Hauptversionsnummer und ein Punkt, woraufhin wiederum der Instanzname folgt.

  • Auf MSAS für Analysis Services folgt die Hauptversionsnummer und ein Punkt, woraufhin wiederum der Instanzname folgt.

  • MSRS für Reporting Services folgt die Hauptversionsnummer und ein Punkt, woraufhin wiederum der Instanzname folgt.

Beispiele für Standardinstanz-IDs in dieser Version von SQL Server lauten wie folgt:

  • MSSQL10.MSSQLSERVER für eine Standardinstanz von SQL Server.

  • MSAS10.MSSQLSERVER für eine Standardinstanz von Analysis Services.

  • MSSQL10.MyInstance für eine benannte Instanz von SQL Server mit dem Namen "MyInstance".

Die Verzeichnisstruktur für eine benannte SQL Server 2008-Instanz, die Database Engine (Datenbankmodul) und Analysis Services umfasst, den Namen "MyInstance" trägt und in den Standardverzeichnissen installiert ist, lautet wie folgt:

  • C:\Programme\Microsoft SQL Server\MSSQL10.MyInstance\

  • C:\Programme\Microsoft SQL Server\ASSQL10.MyInstance\

Sie können jeden Wert für die Instanz-ID angeben, sollten aber Sonderzeichen und reservierte Schlüsselwörter vermeiden. Weitere Informationen finden Sie unter Reservierte Schlüsselwörter (Setup).

Sie können während des SQL Server-Setups eine nicht standardmäßige Instanz-ID angeben. Wenn der Benutzer das Standardinstallationsverzeichnis ändert, wird statt <Programme>\Microsoft SQL Server ein als <custom path>\Microsoft SQL Server festgelegter benutzerdefinierter Pfad verwendet. Beachten Sie, dass die Instanz-IDs, die mit einem Unterstrich (_) beginnen oder das Nummernzeichen (#) oder Dollarzeichen ($) enthalten, nicht unterstützt werden.

HinweisHinweis

Integration Services und Clientkomponenten sind nicht instanzabhängig und bekommen daher keine Instanz-ID zugewiesen. Standardmäßig werden nicht instanzabhängige Komponenten in einem einzelnen Verzeichnis installiert: <Laufwerk>:\Programme\Microsoft SQL Server\100\. Wenn der Installationspfad einer freigegebenen Komponente geändert wird, wirkt sich diese Änderung auch auf die anderen freigegebenen Komponenten aus. Bei allen zukünftigen Installationen werden die nicht instanzbezogenen Komponenten wieder im gleichen Verzeichnis installiert wie bei der ursprünglichen Installation.

SQL ServerAnalysis Services ist die einzige SQL Server-Komponente, die nach der Installation Instanzumbenennung unterstützt. Wenn eine Instanz von Analysis Services umbenannt wird, ändert sich die Instanz-ID nicht. Nach abgeschlossener Instanzumbenennung wird die während der Installation erstellte Instanz-ID von Verzeichnissen und Registrierungsschlüsseln weiterhin verwendet.

Die Registrierungsstruktur für instanzabhängige Komponenten wird unter HKLM\Software\Microsoft\Microsoft SQL Server\<Instance_ID> erstellt. Beispiel:

  • HKLM\Software\Microsoft\Microsoft SQL Server\MSSQL10.MyInstance

  • HKLM\Software\Microsoft\Microsoft SQL Server\ASSQL10.MyInstance

  • HKLM\Software\Microsoft\Microsoft SQL Server\MSSQL.3

Die Registrierung verwaltet auch eine Zuordnung der Instanz-ID zum Instanznamen. Die Zuordnung der Instanz-ID zum Instanznamen wird folgendermaßen verwaltet:

  • [HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Microsoft\Microsoft SQL Server\Instance Names\SQL] "InstanceName"="MSSQL10"

  • [HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Microsoft\Microsoft SQL Server\Instance Names\OLAP] "InstanceName"="ASSQL10"

  • [HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Microsoft\Microsoft SQL Server\Instance Names\RS] "InstanceName"="RSSQL10"

Angeben von Dateipfaden

Beim Setup können Sie den Installationspfad für die folgenden Features ändern:

Der Installationspfad wird im Setup nur für die Features angezeigt, die einen vom Benutzer konfigurierbaren Zielordner besitzen.

Komponente

Standardpfad1, 2

Konfigurierbarer3 oder fester Pfad

Database Engine (Datenbankmodul)-Serverkomponenten

\Programme\Microsoft SQL Server\MSSQL10.<InstanceID>\

Konfigurierbar

Database Engine (Datenbankmodul)-Datendateien

\Programme\Microsoft SQL Server\MSSQL10.<InstanceID>\

Konfigurierbar

Analysis Services-Server

\Programme\Microsoft SQL Server\MSAS10.<InstanceID>\

Konfigurierbar

Analysis Services-Datendateien

\Programme\Microsoft SQL Server\MSAS10.<InstanceID>\

Konfigurierbar

Reporting Services-Berichtsserver

\Programme\Microsoft SQL Server\MSRS10.<InstanceID>\Reporting Services\ReportServer\Bin\

Konfigurierbar

Reporting Services-Berichts-Manager

\Programme\Microsoft SQL Server\MSRS10.<InstanceID>\Reporting Services\ReportManager\

Fester Pfad

Integration Services

<Install Directory>\100\DTS\

Konfigurierbar4

Clientkomponenten

<Install Directory>\100\Tools\

Konfigurierbar4

Replikations- und serverbasierte COM-Objekte

<Laufwerk>:\Programme\Microsoft SQL Server\100\COM\5

Fester Pfad

Von Integration Services bereitgestellte DLLs für das Data Transformation Runtime-Modul, das Data Transformation Pipeline-Modul und das dtexec-Eingabeaufforderungsprogramm

<Laufwerk>:\Programme\Microsoft SQL Server\100\DTS\Binn

Fester Pfad

DLLs, die die Verbindungsunterstützung für Integration Services verwalten

<Laufwerk>:\Programme\Microsoft SQL Server\100\DTS\Verbindungen

Fester Pfad

DLLs für alle Arten von Enumeratoren, die von Integration Services unterstützt werden

<Laufwerk>:\Programme\Microsoft SQL Server\100\DTS\ForEach-Enumeratoren

Fester Pfad

SQL Server-Browser-Dienst, WMI-Anbieter

<Laufwerk>:\Programme\Microsoft SQL Server\100\Shared\

Fester Pfad

Komponenten, die von allen Instanzen von SQL Server gemeinsam genutzt werden

<Laufwerk>:\Programme\Microsoft SQL Server\100\Shared\

Fester Pfad

1Stellen Sie sicher, dass der Ordner \Programme\Microsoft SQL Server\ durch entsprechend eingeschränkte Berechtigungen geschützt wird.

2 Das Standardlaufwerk für diese Pfade ist systemdrive, normalerweise Laufwerk C.

3Die Installationspfade für untergeordnete Features werden durch die Installationspfade der übergeordneten Features vorgegeben.

4Ein einzelner Installationspfad wird von Integration Services und Clientkomponenten gemeinsam genutzt. Wenn der Installationspfad einer Komponente geändert wird, wirkt sich diese Änderung auch auf die anderen Komponenten aus. Bei allen zukünftigen Installationen werden die Komponenten wieder am gleichen Speicherort installiert wie bei der ursprünglichen Installation.

5Das Verzeichnis wird von allen auf dem Computer installierten Instanzen von SQL Server verwendet. Wenn Sie ein Update auf eine der Instanzen auf dem Computer anwenden, wirken sich alle Änderungen an den Dateien dieses Ordners auch auf die übrigen auf dem Computer installierten Instanzen aus. Wenn Sie Funktionen zu einer vorhandenen Installation hinzufügen, können Sie den Speicherort einer vorher installierten Funktion nicht ändern und auch keinen Speicherort für eine neue Funktion angeben. Sie müssen zusätzliche Features entweder in die durch das Setup bereits vorgegebenen Verzeichnisse installieren, oder Sie deinstallieren das Produkt und installieren es anschließend neu.

HinweisHinweis

Bei gruppierten Konfigurationen müssen Sie ein lokales Laufwerk auswählen, das für jeden Knoten des Clusters verfügbar ist.

Wenn Sie beim Setup einen Installationspfad für die Serverkomponenten oder Datendateien angeben, verwendet das Setup-Programm die Instanzkennung zusätzlich zum angegebenen Speicherort für Programm- und Datendateien. Die Instanz-ID wird vom Setup nicht für Tools und andere freigegebene Dateien verwendet. Darüber hinaus verwendet das Setup keine Instanz-ID für das Analysis Services-Programm und Datendateien. Für das Analysis Services-Repository wird jedoch eine Instanz-ID verwendet.

Wenn Sie einen Installationspfad für das Feature Database Engine (Datenbankmodul) festlegen, wird dieser Pfad vom SQL Server-Setup als Stammverzeichnis für alle instanzspezifischen Ordner der Installation, einschließlich der SQL-Datendateien, verwendet. Wenn Sie in diesem Fall "C:\Programme\Microsoft SQL Server\MSSQL10\MSSQL\" als Stammverzeichnis festlegen, werden die instanzspezifischen Verzeichnisse am Ende dieses Pfads hinzugefügt.

Wenn die im Installations-Assistenten für SQL Server bereitgestellte Updatefunktionalität USESYSDB verwendet wird, tritt häufiger der Fall ein, dass das Produkt in einer rekursiven Ordnerstruktur installiert wird. Zum Beispiel <SQLProgramFiles>\MSSQL10\MSSQL\MSSQL10\MSSQL\Data\. Legen Sie stattdessen bei Verwendung des USESYSDB-Features nur einen Installationspfad für das Feature "SQL-Datendateien" und nicht für das Feature Database Engine (Datenbankmodul) fest.

HinweisHinweis

Datendateien werden erwartungsgemäß immer in einem untergeordneten Verzeichnis mit dem Namen Data gesucht. Geben Sie beispielsweise bei der Aktualisierung "C:\Programme\Microsoft SQL Server\MSSQL10\" als Stammpfad zum Datenverzeichnis der Systemdatenbanken an, falls Datendateien unter "C:\Programme\Microsoft SQL Server\MSSQL10\MSSQL\Data" gefunden werden.