Übersicht über Application Virtualization

Letzte Aktualisierung: Januar 2010

Betrifft: Application Virtualization

Mithilfe von Microsoft Application Virtualization (App-V) können Anwendungen auf Endbenutzercomputern zur Verfügung gestellt werden, ohne dass diese Anwendungen direkt auf diesen Computern installiert werden müssen. Dies wird durch einen als Anwendungssequenzierung bezeichneten Vorgang ermöglicht, der die Ausführung jeder Anwendung in ihrer eigenen, isolierten und virtuellen Umgebung auf dem Clientcomputer gestattet. Die sequenzierten Anwendungen sind voneinander getrennt. So werden Anwendungskonflikte vermieden, ohne dass die Interaktion der Anwendungen mit dem Clientcomputer eingeschränkt wird.

Der App-V Client ist das Feature, über das die Endbenutzer mit den Anwendungen interagieren können, nachdem diese auf dem Computer veröffentlicht wurden. Der Client verwaltet die virtuelle Umgebung, in der die virtualisierten Anwendungen auf den Computern ausgeführt werden. Nachdem der Client auf einem Computer installiert wurde, müssen die Anwendungen mithilfe eines so genannten Veröffentlichungsvorgangs zur Verfügung gestellt werden. Dies ermöglicht es den Endbenutzern, die virtuellen Anwendung auszuführen. Während des Veröffentlichungsvorgangs werden die Symbole und Verknüpfungen der virtuellen Anwendung auf den Computer kopiert – normalerweise auf den Windows-Desktop oder in das Startmenü. Gleichzeitig werden die Paketdefinition und die Informationen zur Dateitypzuordnung auf den Computer kopiert. Durch die Veröffentlichung wird zudem das Anwendungspaket auf dem Computer des Endbenutzers zur Verfügung gestellt.

Der Inhalt des virtuellen Anwendungspakets kann auf einen oder mehrere Application Virtualization-Server kopiert werden, damit er bei Bedarf auf die Clients gestreamt und lokal zwischengespeichert werden kann. Datei- und Webserver können ebenfalls als Streamingserver verwendet werden, oder der Inhalt kann direkt auf den Computer des Endbenutzers kopiert werden, beispielsweise bei Verwendung eines elektronischen Softwareverteilungssystems wie Microsoft System Center Configuration Manager 2007. In einer Implementierung mit mehreren Servern bedarf es einer umfassenden Paketverwaltungslösung, um den Paketinhalt zu bewahren und auf allen Streamingservern auf dem neuesten Stand zu halten. Je nach Größe des Unternehmens müssen möglicherweise eine Vielzahl von virtuellen Anwendungen Endbenutzern in aller Welt zur Verfügung gestellt werden. Das Verwalten der Pakete einschließlich der Gewährleistung, dass die Anwendungen allen Benutzern überall und jederzeit zur Verfügung stehen, wenn sie darauf zugreifen müssen, ist deshalb eine Kernanforderung.

Features des Microsoft Application Virtualization-Systems

In der nachstehenden Tabelle werden die wichtigsten Features des Microsoft Application Virtualization Management Systems beschrieben.

Feature Funktion Zusätzliche Informationen

Microsoft Application Virtualization Management Server

Dient zum Streamen der Paketinhalte und Veröffentlichen der Verknüpfungen und Dateitypzuordnungen auf dem Application Virtualization Client.

Application Virtualization Management Server unterstützt aktive Upgrades, Lizenzverwaltung sowie eine Datenbank, die für die Berichterstellung verwendet werden kann.

Ordner Content

Dient zur Angabe des Speicherorts der Application Virtualization-Pakete, die gestreamt werden sollen.

Dieser Ordner kann sich auf einer Freigabe auf dem oder außerhalb von Application Virtualization Management Server befinden.

Microsoft Application Virtualization Management Console

Bei dieser Konsole handelt es sich um ein Verwaltungstool in Form eines MMC 3.0-Snap-Ins für die Verwaltung von Microsoft Application Virtualization Server.

Dieses Tool kann auf dem Microsoft Application Virtualization Server installiert werden, oder es kann sich auf einer separaten Arbeitsstation befinden, auf der Microsoft Management Console (MMC) 3.0 und Microsoft .NET Framework 2.0 installiert sind.

Microsoft Application Virtualization Management Web Service

Mit dieser Komponente werden Lese- und Schreibanforderungen an den Application Virtualization-Datenspeicher weitergeleitet.

Der Management Web Service kann auf dem Microsoft Application Virtualization Management Server oder auf einem separaten Computer installiert werden, auf dem Microsoft-Internetinformationsdienste (IIS) installiert ist.

Microsoft Application Virtualization Data Store

Die App-V SQL Server-Datenbank, in der alle mit der Application Virtualization-Infrastruktur zusammenhängenden Informationen gespeichert werden.

Hierzu gehören alle Anwendungsdatensätze, Anwendungszuordnungen sowie Informationen zu den Gruppen, die für die Verwaltung der Application Virtualization-Umgebung zuständig sind.

Microsoft Application Virtualization Streaming Server

Dient zum Hosten der Application Virtualization-Pakete für das Streamen an Clients in einer Niederlassung, in der die Verbindung zurück zum Application Virtualization Management Server ein WAN (Wide Area Network) ist.

Dieser Server stellt nur Streamingfunktionen bereit; er bietet keinen Zugriff auf die Application Virtualization Management Console oder den Application Virtualization Management Web Service.

Microsoft Application Virtualization Sequencer

Der Sequencer wird zum Überwachen und Aufzeichnen der Installation von Anwendungen für die Erstellung von virtuellen Anwendungspaketen verwendet.

Ausgegeben werden die Anwendungssymbole, eine OSD-Datei, die die Paketdefinitionsinformationen enthält, eine Paketmanifestdatei sowie die SFT-Datei, die die Inhaltsdateien der Anwendung enthält.

Microsoft Application Virtualization Client

Mit dem Application Virtualization Desktop Client und dem Application Virtualization Client for Remote Desktop Services wird die virtuelle Umgebung für die virtualisierten Anwendungen bereitgestellt und verwaltet.

Der Microsoft Application Virtualization Client verwaltet das Paketstreaming in den Cache, das Veröffentlichen von Aktualisierungen, den Transport sowie die gesamte Interaktion mit Application Virtualization Servern.

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