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Exchange 2007-Datensicherung und Volumeschattenkopie-Dienste

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2012-03-26

Der Volumeschattenkopie-Dienst (Volume Shadow Copy Service, VSS) in Windows Server 2008 wird von Anwendungen zum Sichern und Wiederherstellen von Microsoft Exchange Server 2007 verwendet. VSS stellt eine Infrastruktur zur Verfügung, die Speicherverwaltungsprogrammen von Drittanbietern, Geschäftsprogrammen und Hardwareanbietern die Kooperation beim Erstellen und Verwalten von Schattenkopien ermöglicht. Lösungen, die auf dieser Infrastruktur basieren, können Schattenkopien (Spiegelungen) zum Sichern und Wiederherstellen mindestens einer Exchange 2007-Datenbank verwenden.

VSS koordiniert die Kommunikation zwischen Requestors (Sicherungsanwendungen), Writern (Anwendungen in Windows wie z. B. Exchange 2007) und Anbietern (Systemkomponenten, Softwarekomponenten oder Hardwarekomponenten, die Schattenkopien erstellen). Damit VSS zum Sichern von Exchange 2007 verwendet werden kann, muss ein Sicherungsprogramm einen Exchange 2007-abhängigen VSS-Requestor enthalten. Das Windows Server-Sicherungsprogramm, das Teil von Windows Server 2008 ist, enthält keinen Exchange-abhängigen VSS-Requestor.

Exchange 2007 Service Pack 2 (SP2) enthält aber ein neues Plug-In, das Ihnen die Erstellung VSS-basierter (Volumenschattenkopie-Dienst, Volume Shadow Copy Service) Sicherungen von Exchange-Daten unter Verwendung der Windows Server-Sicherung in Windows Server 2008 ermöglicht. Sie können die Windows Server-Sicherung zum Sichern und Wiederherstellen der Exchange 2007 SP2-Datenbanken verwenden. Umfassende Kenntnisse darüber, was gesichert werden muss, wo diese Sicherungen gespeichert werden müssen und wie diese Sicherungen wiederhergestellt werden, sind Grundvoraussetzungen für die effektive Arbeit eines Exchange-Administrators. Weitere Informationen dazu, welche Elemente in Exchange 2007 gesichert werden müssen, finden Sie unter Sichern und Wiederherstellen von Exchange-Daten mithilfe der Windows Server-Sicherung.

Hinweis

Das Windows Server-Sicherungsprogramm unterstützt nicht die Exchange 2007-ESE-Streaming-APIs (Extensible Storage Engine). Somit können mit diesem Programm keine ESE-Streamingsicherungen von Exchange 2007 erstellt werden.

Exchange-abhängige VSS-Sicherungen werden sowohl für die aktiven als auch die passiven Speichergruppen unterstützt. Die Lösung für Die Sicherung passiver Exchange-Kopien ist eine Nur-VSS-Lösung. Diese Lösung wird durch den Exchange-Replikat-VSS-Writer implementiert, der Teil des Replikationsdiensts ist. Streamingsicherungen werden nur von aktiven Speichergruppen unterstützt. Daher können Sie die Streamingsicherungs-APIs nicht zum Sichern einer Replikatdatenbank verwenden. Wenn Sie eine Replikatdatenbank sichern möchten, müssen Sie ein VSS-abhängiges Sicherungsprogramm zusammen mit dem VSS-Requestor für den Exchange-Writer verwenden.

Hinweis

Das Windows Server-Sicherung-Plug-In in Exchange 2007 SP2 unterstützt nicht den Exchange-Replikat-VSS-Writer, der Teil des Replikationsdiensts ist. Hieraus resultiert, dass damit keine passiven Kopien von Speichergruppen gesichert werden können.

Exchange 2007 unterstützt die Ausführung von zwei separaten VSS-Sicherungsvorgängen für den gleichen Servercomputer mit Exchange. Mit Exchange 2007-Writer können Sie außerdem Exchange-Daten an einem alternativen Speicherort wiederherstellen. Dies gilt auch für die Speichergruppe für die Wiederherstellung. Mit Exchange 2007-Writer können Sie Datenbankdateien auch in einem Ordner wiederherstellen, der keiner Speichergruppe zugeordnet ist. Anschließend können Sie das JET-Datenbankmodul verwenden, um Transaktionsprotokolldateien in der Datenbank wiederzugeben, um die Datenbank in einen konsistenten und bereitstellbaren Zustand zu versetzen.

Hinweis

In Microsoft Exchange Server 2003 können Sie die Streamingsicherungs-APIs zum gleichzeitigen Ausführen von zwei Sicherungen für zwei verschiedene Speichergruppen verwenden. Sie können jedoch nicht VSS zum Ausführen dieser Vorgänge verwenden. In Exchange 2003 können Sie VSS nicht zum Sichern einer zweiten Speichergruppe verwenden, bevor die Sicherung der ersten Speichergruppe abgeschlossen ist. Exchange 2003-Writer ermöglicht außerdem nicht die Wiederherstellung von Exchange-Daten in einem anderen als dem ursprünglichen Pfad.

VSS-basierte Sicherungsprogramme müssen die folgenden Grundanforderungen erfüllen, um mit Exchange 2007 kompatibel zu sein:

  • Exchange-Writer muss zum Sichern der Dateien verwendet werden.

    Exchange 2007 enthält einen Writer, der in den Exchange-Informationsspeicher integriert ist.

  • Das Sicherungsprogramm muss den Schattenkopie-Sicherungssatz überprüfen.

  • Exchange-Writer muss für alle Wiederherstellungsvorgänge verwendet werden, die Dateien an ihren ursprünglichen Speicherorten wiederherstellen.

    Der ursprüngliche Speicherort bezieht sich auf einen Servercomputer mit Exchange, der den gleichen Namen und den gleichen Dateipfad wie der Server besitzt, auf dem die VSS-Sicherung vorgenommen wurde.

Diese Anforderungen stellen die Integrität und Wiederherstellbarkeit von Schattenkopiesicherungen sicher. Wenn diese Anforderungen nicht erfüllt werden, stuft der Microsoft Kundenservice und Support die Sicherungslösung als außerhalb des Exchange-VSS-Frameworks liegend ein. In diesem Fall kann der Microsoft Kundenservice und Support keine Problembehandlung von Sicherungs- oder Wiederherstellungsproblemen vornehmen. Es wird empfohlen, dass Sie sich an den Hersteller Ihrer Sicherungslösung wenden, um sicherzustellen, dass das Sicherungsprogramm die in diesem Thema beschriebenen Anforderungen erfüllt. Weitere Einzelheiten zu diesen Anforderungen finden Sie unter "Exchange 2007-VSS-Anforderungen" weiter unten in diesem Thema.

Hinweis

Der Hersteller des Drittanbietersicherungsprogramms ist der primäre Supportanbieter für alle Sicherungs- oder Wiederherstellungsprobleme, die ggf. auftreten können. Der Microsoft Kundenservice und Support kann die Diagnose oder Behandlung von Problemen unterstützen, die mit Exchange-Datenbanken oder -Transaktionsprotokolldateien auftreten können. Der Microsoft Kundenservice und Support beschränkt sich jedoch darauf, Sie bei der Wiederherstellung der Datenbankdateien und Transaktionsprotokolldateien zu unterstützen, die in Ihrer Exchange-Umgebung verfügbar sind.

Weitere Informationen dazu, wie VSS-basierte Lösungen vom Microsoft Kundenservice und Support unterstützt werden, finden Sie im Microsoft Knowledge Base-Artikel 841696 Die Microsoft-Supportrichtlinie für Drittanbieter-Speichersoftwarelösungen im Überblick.

Weitere Informationen

Exchange 2007-VSS-Anforderungen

In den folgenden Abschnitten werden die Exchange 2007-Anforderungen beschrieben, die alle Schattenkopie-Sicherungsprogramme erfüllen müssen, um die Integrität und Wiederherstellbarkeit von Exchange-Datenbanken zu gewährleisten. In diesen Abschnitten finden Sie eine Liste der jeweiligen Anwendungsereignisse, die angeben, ob Sicherungsprogramme die Exchange-Anforderungen erfüllen. Sicherungsprogramme und der Servercomputer mit Exchange protokollieren ggf. andere Ereignisse, die mit dem Sicherungs- und Wiederherstellungsvorgang in Verbindung stehen. Bestätigen Sie, dass die Ereignisse während der Sicherungs- und Wiederherstellungsvorgänge protokolliert werden, um die Einhaltung der Exchange-VSS-Anforderungen zu überprüfen.

Zurzeit ist kein Zertifizierungsprogramm für Drittanbietersicherungslösungen unter Exchange verfügbar. Die Einhaltung der VSS-Anforderungen stellt die Integrität und Wiederherstellbarkeit von Schattenkopiesicherungen sicher. Sie garantiert jedoch nicht die Leistung oder Zuverlässigkeit der Drittanbieterlösung.

Exchange-Writer muss zum Sichern der Dateien verwendet werden

Die Exchange-Datenbankdateien, -Transaktionsprotokolldateien und -Prüfpunktdateien müssen ausschließlich durch Exchange-Writer gesichert werden. Die folgenden Ereignisse werden im Anwendungsprotokoll protokolliert, wenn Exchange-Writer während der Schattenkopiesicherungen verwendet wird:

Ereignistyp: Information

Ereignisquelle: ESE

Ereigniskategorie: ShadowCopy

Ereignis-ID: 2005

Benutzer: N/V

Computer: Servername.contoso.com

Allgemein: Informationsspeicher (2884): Die Schattenkopieinstanz 5 wird gestartet. Dies ist eine Sicherungstyp-Schattenkopie.

Hinweis

In diesem Ereignis stellt Sicherungstyp die Art der Sicherung dar, die Sie ausführen. Sicherungstyp kann z. B. Vollständig, Kopie, Inkrementell oder Differenziell sein.

Ereignistyp: Information

Ereignisquelle: MSExchangeIS

Ereigniskategorie: Exchange-VSS-Writer

Ereignis-ID: 9608

Benutzer: N/V

Computer: Servername.contoso.com

Allgemein: Exchange-VSS-Writer (Instanz-GUID) hat die Vorbereitungen für den Snapshot erfolgreich abgeschlossen.

Ereignistyp: Information

Ereignisquelle: MSExchangeIS

Ereigniskategorie: Exchange-VSS-Writer

Ereignis-ID: 9610

Benutzer: N/V

Computer: Servername.contoso.com

Allgemein: Exchange-VSS-Writer (Instanz-GUID) hat die Speichergruppe(n) erfolgreich fixiert.

Ereignistyp: Information

Ereignisquelle: MSExchangeIS

Ereigniskategorie: Exchange-VSS-Writer

Ereignis-ID: 9612

Benutzer: N/V

Computer: Servername.contoso.com

Allgemein: Exchange-VSS-Writer (Instanz-GUID) hat die Fixierung der Speichergruppe(n) erfolgreich aufgehoben.

Das Sicherungsprogramm muss die Integrität des Schattenkopie-Sicherungssatzes überprüfen

Es wird empfohlen, das Sicherungsprogramm die Integrität des Schattenkopie-Sicherungssatzes überprüfen zu lassen, bevor das Sicherungsprogramm Exchange benachrichtigt, dass die Sicherung erfolgreich abgeschlossen wurde. Diese Empfehlung gilt aus folgendem Grund.

Nach einer erfolgreichen Sicherung führt Exchange die folgenden beiden Vorgänge aus:

  • Exchange aktualisiert die Kopfzeilen der gesicherten Datenbanken, um den Zeitpunkt der letzten erfolgreichen Sicherung anzugeben.

  • Exchange schneidet die Transaktionsprotokolle ab. In diesem Szenario entfernt Exchange die Transaktionsprotokolldateien, die nicht mehr benötigt werden, um die Wiedergabe aus der letzten erfolgreichen Sicherung auszuführen.  

Wenn ein Sicherungsprogramm die Integritätsüberprüfung aufschiebt, bis Exchange diese Aufgaben abgeschlossen hat, müssen Sie daher besonders darauf achten, die letzte überprüfte Sicherung zusammen mit Kopien aller Transaktionsprotokolldateien aufzubewahren, die für diese bestimmte Sicherung erforderlich sind. Auch wenn die Sicherung niemals als erfolgreich an Exchange gemeldet wurde, sollten Sie die Sicherung erst dann als ordnungsgemäß ansehen, wenn das Sicherungsprogramm den Vorgang der Integritätsüberprüfung erfolgreich abgeschlossen hat.

Weitere Informationen zum Ausführen einer Integritätsüberprüfung sowie zur Ermittlung, welche Datenbankdateien und Transaktionsprotokolldateien aufbewahrt werden müssen, finden Sie unter "Integritätsüberprüfung für VSS-Sicherungen" weiter unten in diesem Thema.

Exchange-Writer muss für alle Wiederherstellungsvorgänge am ursprünglichen Speicherort verwendet werden

Ausschließlich Exchange-Writer muss für alle Wiederherstellungsvorgänge verwendet werden, die Exchange-bezogene Dateien an ihren ursprünglichen Speicherorten wiederherstellen. Der ursprüngliche Speicherort ist ein Servercomputer mit Exchange, der den gleichen Servernamen und den gleichen Dateipfad wie der Servercomputer mit Exchange besitzt, auf dem die VSS-Sicherung vorgenommen wurde.

Exchange-Writer protokolliert während eines Schattenkopie-Wiederherstellungsvorgangs die folgenden Ereignisse im Anwendungsprotokoll:

Ereignistyp: Information

Ereignisquelle: MSExchangeIS

Ereigniskategorie: Exchange-VSS-Writer

Ereignis-ID: 9620

Benutzer: N/V

Computer: Servername.contoso.com

Allgemein: Exchange-VSS-Writer (Instanz-GUID) hat Ereignisse vor der Wiederherstellung erfolgreich verarbeitet.

Ereignistyp: Information

Ereignisquelle: MSExchangeIS

Ereigniskategorie: Exchange-VSS-Writer

Ereignis-ID: 9618

Benutzer: N/V

Computer: Servername.contoso.com

Allgemein: Exchange-VSS-Writer (Instanz-GUID) hat Ereignisse nach der Wiederherstellung erfolgreich verarbeitet.

Integritätsüberprüfung für VSS-Sicherungen

Wenn Se die Exchange-Streamingsicherungs-API zum Sichern einer Datenbank verwenden, wird jede Seite der Datenbank nacheinander gelesen, und die Prüfsummenintegrität jeder Seite wird während des Sicherungsvorgangs überprüft. Die Prüfsummenintegrität von Transaktionsprotokolldateien wird außerdem überprüft, bevor die Transaktionsprotokolldateien gesichert werden.

Während einer VSS-Sicherung besteht für Exchange jedoch keine Möglichkeit, jede Datenbankdatei zu lesen und die Prüfsummenintegrität zu überprüfen. Aus diesem Grund muss die Integrität der Datenbank und Transaktionsprotokolldatei vom Sicherungsprogramm überprüft werden. Sie können diese Überprüfungen mithilfe des Befehls Eseutil ausführen.

Wenn Sie keine Überprüfung der Prüfsummen für VSS-Sicherungen ausführen, könnte eine beschädigte Seite in der Datenbank unerkannt bleiben. Die beschädigte Seite kann dann ggf. in allen verfügbaren Sicherungen vorhanden sein. Die einzige Methode der Wiederherstellung besteht unter diesen Umständen im Reparieren der Datenbank. Datenbankreparaturen führen ggf. zu erheblichen Ausfallzeiten und Datenverlust. Sie verlieren die Daten, die sich auf jeder der fehlerhaften Seiten befinden.

Wenn Sie jedoch bestätigen, dass die letzte VSS-Sicherung ausschließlich fehlerfreie Seiten enthält, können Sie fehlerhafte Seiten aus der Datenbank bereinigen. Stellen Sie zu diesem Zweck die überprüfte Sicherung wieder her, und geben Sie die Sicherung mithilfe der Transaktionsprotokolle wieder, die erstellt wurden, nachdem die fehlerfreie Sicherung erfolgt ist. Die Ausfallzeit, die für diesen Vorgang erforderlich ist, ist im Allgemeinen wesentlich kürzer als bei einem Datenbankreparaturvorgang. Außerdem kann diese Art eines Wiederherstellungsvorgangs ohne Datenverlust ausgeführt werden. Daher sollten Sie eine VSS-Sicherung erst als erfolgreich einstufen, wenn für alle Dateien in der Sicherung eine Überprüfung der Prüfsummen erfolgt ist.

Es wird empfohlen, die folgenden beiden Regeln zum Überprüfen der Sicherungsintegrität zu verwenden:

  • Sie müssen immer eine Kopie der Datenbankdateien aufbewahren, deren Integrität überprüft wurde. Eine Sicherung mit erfolgter Integritätsüberprüfung ist eine Sicherung, bei der die Überprüfung der Seitenprüfsummen für die Datenbankdatei(en) im Sicherungssatz abgeschlossen wurde.

  • Sie müssen alle Transaktionsprotokolldateien sichern, die für die Wiederherstellung der aktuellsten Datenbankdatei mit Integritätsüberprüfung erforderlich sind. Außerdem müssen Sie die Integrität der Transaktionsprotokolldateien auf Prüfsummenebene überprüfen.

Die erforderlichen Transaktionsprotokolle umfassen mindestens den Einschlussbereich der Protokolldateien, die im Feld Protokoll erforderlich in der Kopfzeile jeder Datenbankdatei aufgelistet werden, die in der letzten überprüften Sicherung enthalten ist. Wenn diese Protokolldateien nicht verfügbar sind, kann die Datenbank nach der Wiederherstellung nicht bereitgestellt werden.

Wichtig

Diese Anforderungen gelten für die letzte Sicherung mit Integritätsüberprüfung und nicht für die aktuellste Sicherung. Bevor die aktuellste Sicherung nicht die Prüfsummmenüberprüfung durchlaufen hat, wird sie nicht als gültige Sicherung angesehen.

Optional können Sie auch die zusätzlichen Transaktionsprotokolldateien aufbewahren, die erforderlich sind, um eine vollständige Wiedergabe der Datenbank nach ihrer Wiederherstellung zu erzielen. Dabei handelt es sich um alle Transaktionsprotokolldateien in ununterbrochener Folge, beginnend mit der niedrigsten Datei Protokoll erforderlich bis zum aktuellsten Transaktionsprotokoll, das vom Servercomputer mit Exchange bereinigt wurde. Beispiele und Erläuterungen zu diesen Dateien finden Sie weiter unten.

Die Aufbewahrung von anderen Transaktionsprotokolldateien als den im Bereich Protokoll erforderlich aufgeführten ist optional. "Optional" bedeutet jedoch nur, dass die Aufbewahrung der Protokolldateien nicht unbedingt erforderlich ist, um eine gesicherte Datenbank erfolgreich wiederherzustellen und bereitzustellen. Wenn Sie nicht alle entsprechenden Protokolldateien aufbewahren, bewirkt eine Wiederherstellung auf der Sicherung jedoch den Verlust aller Änderungen an der Datenbank, die nach der Ausführung der Sicherung aufgetreten sind.

Es wird dringend empfohlen, die Transaktionsprotokolldateien aufzubewahren, die zum Wiederherstellen und Bereitstellen einer gesicherten Datenbank erforderlich sind, sowie alle nachfolgenden Transaktionsprotokolldateien, die für die Wiedergabe der Datenbank erforderlich sind.

So ermitteln Sie, welche Transaktionsprotokolldateien erforderlich sind

Wenn eine Exchange-Datenbank gesichert wird, während sie online ist, wird mindestens eine Transaktionsprotokolldatei ebenfalls mitgesichert. Dieses Verhalten tritt unabhängig davon auf, ob die Streamingsicherungs-API oder die VSS-Sicherungs-API verwendet wird.

Nachdem Sie eine Onlinesicherung wiederhergestellt haben, müssen Informationen aus der Transaktionsprotokolldatei auf die Datenbank angewendet werden. Dieser Vorgang wird als Wiedergabe der Transaktionsprotokolldateien bezeichnet. Das Feld Protokoll erforderlich jeder Datenbankkopfzeile zeichnet die Reihenfolgenummern (Generierungsnummern) des Bereichs der Transaktionsprotokolldateien auf, die in die Datenbank wiedergegeben werden müssen.

Wenn das Feld Protokoll erforderlich die Angabe 0-0 anzeigt, kann die Datenbank bereitgestellt werden, ohne dass zusätzliche Transaktionsprotokolldaten wiedergegeben werden müssen. Der Wert von Protokoll erforderlich ist nur 0-0, wenn eine Datenbank den Status "Clean Shutdown" aufweist. Während eine Datenbank ausgeführt wird, zeichnet das Feld Protokoll erforderlich immer den Bereich der Transaktionsprotokolle auf, die noch nicht auf die Datenbank angewendet wurden. Der Bereich wird fortwährend aktualisiert.

Eine Datenbank, die in einem Onlinestatus gesichert wird, weist immer einen Bereich Protokoll erforderlich auf, der ungleich Null ist. Aus diesem Grund müssen die entsprechenden Transaktionsprotokolldateien zusammen mit der Datenbank gesichert werden. Wenn die Protokolldateien nicht verfügbar sind, nachdem Sie eine Datenbank wiederhergestellt haben, kann die Datenbank nicht bereitgestellt werden. Wenn Sie die erforderlichen Protokolldateien nicht zur Verfügung stellen können, müssen Sie einen Datenbankreparaturvorgang ausführen. Es kann jedoch nicht garantiert werden, dass der Datenbankreparaturvorgang erfolgreich ist. Ein Datenbankreparaturvorgang führt außerdem immer zu Datenverlusten – selbst dann, wenn nur die Daten in den fehlenden Protokolldateien verloren gehen.

Wenn Sie die Exchange-Streamingsicherungs-API oder die VSS-Sicherungs-API verwenden, die in Exchange-Writer enthalten ist, werden die zum Bereitstellen einer Datenbank erforderlichen Protokolldateien automatisch zusammen mit der Datenbank gesichert. Wenn Sie nur die im Feld Protokoll erforderlich angegebenen Protokolldateien wiedergeben, wird die Datenbank bis zu dem Punkt wiederhergestellt, an dem die Sicherung abgeschlossen wurde. Wenn Sie die Datenbank über diesen Punkt hinaus wiedergeben möchten, müssen Sie auch die Protokolldateien wiedergeben, die nach dem Abschluss der Sicherung generiert wurden.

Wenn Sie eine Datenbank aus einer bestimmten Sicherung vollständig wiedergeben möchten, müssen Sie alle Protokolldateien in ununterbrochener Folge, beginnend mit dem niedrigsten Protokoll im Bereich Protokoll erforderlich bis zur aktuellsten generierten Protokolldatei in der Speichergruppe der Datenbank aufbewahren. Wenn nur ein Protokoll in dieser Folge fehlt oder fehlerhaft ist, können Sie die Wiedergabe nur bis zu dem Punkt ausführen, für den die letzte fehlerfreie Protokolldatei vor fehlenden oder fehlerhaften Dateien vorliegt.

Aus diese Grund müssen Sie fehlerfreie Kopien alle Transaktionsprotokolldateien ab der letzten überprüften, fehlerfreien Datenbanksicherung aufbewahren, damit bei der Wiederherstellung aus der Sicherung kein Datenverlust auftritt.

Abschneidevorgang des Transaktionsprotokolls

Wenn Transaktionsprotokolldateien nicht von einem Servercomputer mit Exchange entfernt werden, werden Sie gespeichert, bis der verfügbare Speicherplatz auf dem Datenträger belegt ist. Aus diesem Grund unterstützen die Streaming- und VSS-Sicherungs-APIs die Bereinigung der Transaktionsprotokolldateien nach dem Abschluss einer Sicherung des Typs Normal und Inkrementell. Protokolldateien, die älter als die Dateien sind, die zum Wiederherstellen der aktuellsten Sicherung erforderlich sind, werden automatisch vom Server gelöscht, nachdem das Sicherungsprogramm Exchange informiert hat, dass der Sicherungsvorgang erfolgreich abgeschlossen wurde.

Bei Verwendung der Streaming-API wird die Überprüfung der Prüfsummen der Datenbank während des Sicherungsvorgangs ausgeführt. Bei Abschluss der Sicherungsvorgangs wurden die gesamte Datenbank und die erforderlichen Protokolldateien auf physikalische Integrität überprüft. Bei Verwendung der VSS-API kann die Überprüfung der Prüfsummen nicht als Teil des eigentlichen Sicherungsvorgangs ausgeführt werden. Der Hersteller des Sicherungsprogramms muss die physikalische Integrität der Datenbank unabhängig vom Sicherungsvorgang überprüfen. Diese Überprüfung kann mithilfe des Befehls Eseutil vor dem Sicherungsvorgang ausgeführt werden oder nachdem das Programm Exchange informiert hat, dass die Sicherung abgeschlossen wurde.

  • Wenn die Überprüfung der Prüfsumme ausgeführt wird, bevor die Sicherung abgeschlossen ist und ein Problem im Sicherungssatz festgestellt wird, wird Exchange informiert, dass die Sicherung nicht erfolgreich war. Durch diesen Vorgang wird verhindert, dass Exchange Transaktionsprotokolldateien auf dem Server abschneidet.

  • Wenn die Überprüfung der Prüfsumme verschoben wird, bis der Abschluss der Sicherung gemeldet wird, löscht Exchange ältere Protokolldateien vom Server. Einige dieser Protokolldateien sind ggf. für die Wiedergabe einer früheren, fehlerfreien Sicherung erforderlich. Wenn Sie noch keine Kopien dieser Protokolldateien erstellt haben, ist ggf. keine vollständige Wiedergabe möglich.

Es wird empfohlen, die Überprüfung der Prüfsumme für eine VSS-Sicherung auszuführen, bevor das Sicherungsprogramm Exchange informiert, dass die Sicherung abgeschlossen ist. Wenn die Überprüfung der Prüfsumme verschoben wird, bis die Sicherung abgeschlossen ist, muss das Sicherungsprogramm Kopien von allen abgeschnittenen Transaktionsprotokolldateien aufbewahren, wenn eine vollständige Wiedergabe von Exchange möglich sein soll.

In den meisten Fällen sind alle Transaktionsprotokolldateien, die zum Wiedergeben einer VSS-Sicherung erforderlich sind, in der Sammlung der Protokolldateien verfügbar, die mit der vorherigen Sicherung gespeichert wurden, und in den Protokolldateien, die in der aktuellen Sicherung gespeichert wurden. Wenn Sie eine Sicherungslösung auswählen, sollten Sie jedoch bestätigen, dass dies der Fall ist.

Wiederherstellen nicht überprüfter Sicherungen

Ggf. müssen Sie eine Datenbank aus einer Sicherung wiederherstellen, bevor die Überprüfung der Prüfsumme für die Sicherung ausgeführt wurde. Unter diesen Umständen wird empfohlen, die Datenbank aus einer früheren überprüften Sicherung wiederherzustellen und diese Sicherung dann wiederzugeben. Diese Vorgehensweise ist der Verwendung einer nicht überprüften Sicherung vorzuziehen.

Möglicherweise verwenden Sie jedoch eine Vereinbarung zum Servicelevel (Service Level Agreement, SLA), die von Ihnen verlangt, Daten schneller wiederherzustellen, als aus früheren Sicherungen möglich ist. Unter diesen Umständen kann die Wiederherstellung aus einer nicht überprüften Sicherung die bessere Option sein, solange Sie eine zuvor überprüfte Sicherung zusammen mit allen Protokolldateien aufbewahren, die erforderlich sind, um eine vollständige Wiedergabe aus der vorherigen Sicherung auszuführen. Auf diese Weise können Sie die Wiedergabe aus einer bekannt fehlerfreien Sicherung ausführen, wenn sicht die nicht überprüfte Sicherung als fehlerhaft erweist.

Überprüfen der Snapshotkonsistenz

Der VSS-Requestor muss die Snapshotkonsistenz überprüfen. Die Überprüfung der Snapshotkonsistenz ist außerdem eine Anforderung an eine Sicherungslösung, damit diese vom Exchange-Team unterstützt werden kann. Exchange 2007 unterstützt die folgenden beiden Methoden zum Überprüfen der Snapshotkonsistenz:

  • Die CHKSGFILES-API.

  • Das Befehlszeilentool Eseutil.

Weitere Informationen zum Überprüfen der Snapshotkonsistenz mithilfe der CHKSGFILES-API finden Sie unter Validating Backup Integrity By Using CHKSGFILES (englischsprachig).

Weitere Informationen zum Überprüfen der Snapshotkonsistenz mithilfe des Befehlszeilentools Eseutil finden Sie unter Validating Backup Integrity By Using Eseutil (englischsprachig).

Problembehandlung des Volumeschattenkopie-Diensts

Standardmäßig wird VSS mit Windows Server 2008 installiert. Dieser Dienst ist auf den Starttyp Manuell festgelegt. Der Dienst wird gestartet, wenn ein Sicherungsprogramm (der Requestor) mindestens einen VSS-Writer verwenden kann.

Mithilfe der folgenden Hilfsmittel können Sie die Behandlung eines Problems ausführen, das mit Exchange 2007-VSS-Sicherungen auftreten kann:

  • Informationen des Ereignisprotokolls

  • VSSADMIN-Befehle

  • Diagnoseprotokollierung

  • Exchange ExTRA-Tool

  • BETest-Tool

Informationen des Ereignisprotokolls

Die folgenden Schritte beschreiben den Exchange 2007-Sicherungsvorgang, der ausgeführt wird, wenn Sie VSS zusammen mit den entsprechenden Ereignissen verwenden, die protokolliert werden. Untersuchen Sie die Ereignisse, die während des Sicherungsvorgangs protokolliert werden, um die fehlerhafte Komponente zu ermitteln.

Schritt 1: Datenbankvorbereitung

  1. Das Sicherungsprogramm, das auch als Agent bezeichnet wird, führt einen geplanten Auftrag aus.

  2. Der VSS-Requestor im Sicherungsprogramm übermittelt eine Anforderung an VSS, um die ausgewählten Exchange-Speichegruppen auf eine Snapshotsicherung vorzubereiten.

  3. VSS weist den Exchange-VSS-Writer an, sich auf eine Snapshotsicherung vorzubereiten.

Die folgende Tabelle listet Ereignisse auf, die nacheinander für jede gestartete Sicherungsinstanz im Anwendungsprotokoll protokolliert werden.

Ereignis-ID Ereignistyp Ereignisquelle Allgemein

9604

Information

MSExchangeIS

Exchange-VSS-Writer hat das Metadatendokument als Vorbereitung für die Sicherung oder Wiederherstellung erfolgreich zusammengestellt.

9818

Information

MSExchangeIS

Exchange-VSS-Writer (Instanz 097f686a-7ffb-4903-935f-1b1b1a0d3a27:56) wurde für "EcPrepareSGForBackup" aufgerufen.

Daten:

0000: 54 68 69 72 64 20 53 74 Dritte Sp

0008: 6f 72 61 67 65 20 47 72 eichergruppe.

9811

Information

MSExchangeIS

Exchange-VSS-Writer (Instanz 56) hat das Datenbankmodul erfolgreich für eine vollständige oder Kopiesicherung von Speichergruppe 'Dritte Speichergruppe' vorbereitet. Die folgenden 1 Datenbanken sind bereitgestellt und werden gesichert:

Dritte Speichergruppe

Daten:

0000: 46 75 6c 6c 00 Voll.

9606

Information

MSExchangeIS

Exchange-VSS-Writer (Instanz 097f686a-7ffb-4903-935f-1b1b1a0d3a27) hat die Vorbereitungen für die Sicherung erfolgreich abgeschlossen.

9818

Information

MSExchangeIS

Exchange-VSS-Writer (Instanz 097f686a-7ffb-4903-935f-1b1b1a0d3a27:56) wurde für "CVssIExchWriter::OnPrepareSnapshot" aufgerufen.

9608

Information

MSExchangeIS

Exchange-VSS-Writer (Instanz 097f686a-7ffb-4903-935f-1b1b1a0d3a27:56) hat die Vorbereitungen für den Snapshot erfolgreich abgeschlossen.

2005

Information

ESE

Informationsspeicher (2256): Die Schattenkopieinstanz 56 wird gestartet. Dies ist eine vollständige Schattenkopie.

Schritt 2: Datenbanksnapshot

Nachdem Exchange-Writer VSS gemeldet hat, dass die Sicherungsvorbereitungen abgeschlossen sind, treten die folgenden Aktionen auf:

  1. Exchange-Writer fixiert die entsprechenden Exchange-Datenbanken. In diesem Szenario führt Exchange die folgenden Vorgänge aus.

    • Exchange verhindert Verwaltungsaktionen für die betreffende Speichergruppe.

    • Exchange überprüft Volumeabhängigkeiten für die Speichergruppe.

    • Exchange hält alle Schreibvorgänge in die entsprechenden Datenbankdateien und Transaktionsprotokolldateien an.

      Hinweis

      Exchange erlaubt weiterhin Lesezugriff auf die Datenbankdateien und Transaktionsprotokolldateien.

  2. Wenn Exchange damit beginnt, die Exchange-Datenbank- und Transaktionsprotokolldateien zu fixieren, startet Exchange einen Workerthread, um zu protokollieren, wie lange es dauert, die Snapshotkopie der Datenbank zu erstellen. Der Kopiervorgang darf nicht länger als 10 Sekunden dauern.

Der gesamte Snapshotkopiervorgang darf nicht länger als 70 Sekunden dauern. Dies beinhaltet alle Vorgänge in "Schritt 2: Datenbanksnapshot". Wenn der gesamte Vorgang länger als 70 Sekunden dauert, erfolgt ein Timeout des Workerthreads. Wenn ein Timeout auftritt, beendet Exchange den Sicherungsauftrag und hebt die Fixierung der Exchange-Speichergruppen auf. Anschließend setzt Exchange den normalen Betrieb fort.

Die folgende Tabelle listet Ereignisse auf, die nacheinander während des Snapshotvorgangs im Anwendungsprotokoll protokolliert werden.

Ereignis-ID Ereignistyp Ereignisquelle Allgemein

2001

Information

MSExchangeIS

MSExchangeIS (2256) Dritte Speichergruppe: Schattenkopieinstanz 56: Fixierung wurde gestartet.

9818

Information

MSExchangeIS

Exchange-VSS-Writer (Instanz 097f686a-7ffb-4903-935f-1b1b1a0d3a27:56) wurde für "CVssIExchWriter::OnFreeze" aufgerufen.

9610

Information

MSExchangeIS

Exchange-VSS-Writer (Instanz 097f686a-7ffb-4903-935f-1b1b1a0d3a27:56) hat die Speichergruppe(n) erfolgreich fixiert.

9818

Information

MSExchangeIS

Exchange-VSS-Writer (Instanz 097f686a-7ffb-4903-935f-1b1b1a0d3a27:56) wurde für "CVssIExchWriter::OnThaw" aufgerufen.

2003

Information

ESE

Informationsspeicher (2256) Schattenkopieinstanz 56: Fixierung wurde beendet.

9612

Information

MSExchangeIS

Exchange-VSS-Writer (Instanz 097f686a-7ffb-4903-935f-1b1b1a0d3a27:56) hat die Fixierung der Speichergruppe(n) erfolgreich aufgehoben.

9818

Information

MSExchangeIS

Exchange-VSS-Writer (Instanz 097f686a-7ffb-4903-935f-1b1b1a0d3a27:56) wurde für "CVssIExchWriter::OnPostSnapshot" aufgerufen.

Schritt 3: Schattenkopieüberprüfung

Der VSS-Requestor im Sicherungsprogramm überprüft die Integrität der Schattenkopie. Das Programm informiert dann Exchange, ob die Sicherung erfolgreich war. Diese Aktion zeigt den Abschluss des Sicherungsvorgangs an. Die Methode OnBackupComplete() wird zum Zurücksetzen des Kennzeichens backupInProgress verwendet.

Die folgende Tabelle listet Ereignisse auf, die nacheinander während der Sicherung im Anwendungsprotokoll protokolliert werden:

Ereignis-ID Ereignistyp Ereignisquelle Allgemein

9818

Information

MSExchangeIS

Exchange-VSS-Writer (Instanz 097f686a-7ffb-4903-935f-1b1b1a0d3a27:56) wurde für "CVssIExchWriter::OnBackupComplete" aufgerufen.

9818

Information

MSExchangeIS

Exchange-VSS-Writer (Instanz 097f686a-7ffb-4903-935f-1b1b1a0d3a27:56) wurde für "EcSGBackupComplete" aufgerufen.

Daten:

0000: 54 68 69 72 64 20 53 74 Dritte Speichergruppe.

9780

Information

MSExchangeIS

Exchange-VSS-Writer (Instanz 097f686a-7ffb-4903-935f-1b1b1a0d3a27:56) hat die vollständige oder inkrementelle Sicherung von Speichergruppe 'Dritte Speichergruppe' erfolgreich abgeschlossen.

2006

Information

ESE

Informationsspeicher (2256) Schattenkopieinstanz 56 wurde erfolgreich angeschlossen.

9616

Information

MSExchangeIS

Exchange-VSS-Writer (Instanz 097f686a-7ffb-4903-935f-1b1b1a0d3a27:56) hat das Sicherungsabschlussereignis erfolgreich verarbeitet.

Nach Beendigung des Sicherungsvorgangs ruft Exchange-Writer die Methode OnBackupShutdown() auf. Diese Methode wird zum Ausführen von Vorgängen verwendet, die erforderlich sind, wenn ein Sicherungsprogramm nach Abschluss des Sicherungsauftrags beendet wird.

Wenn ein schwerwiegender Fehler aufgetreten ist, legt die Methode OnBackupShutdown() den Status von Exchange-Writer auf Fehler fest.

Die folgende Tabelle listet Ereignisse auf, die nacheinander während eines BackupShutdown-Ereignisses im Anwendungsprotokoll protokolliert werden.

Ereignis-ID Ereignistyp Ereignisquelle Allgemein

9818

Information

MSExchangeIS

Exchange-VSS-Writer (Instanz 097f686a-7ffb-4903-935f-1b1b1a0d3a27:56) wurde für "CVssIExchWriter::OnBackupShutdown" aufgerufen.

9648

Information

MSExchangeIS

Exchange-VSS-Writer (Instanz 097f686a-7ffb-4903-935f-1b1b1a0d3a27:56) hat das Ereignis zum Herunterfahren für die Sicherung erfolgreich verarbeitet.

Die folgenden beiden Funktionsaufrufe finden bei einem Sicherungsfehler statt:

  • CVssIExchWriter::OnAbort()

    Diese Methode gibt an, dass ein Schattenkopievorgang vorzeitig beendet wurde. Exchange-Writer verwendet diese Methode, um Exchange-Writer zu bereinigen und die JET-Datenbank anzuweisen, die Fixierung des Informationsspeichers aufzuheben (diesen freizugeben). Exchange-Writer verwendet dieses Methode außerdem, um die JET-Datenbank zu informieren, dass der Snapshot beendet wurde.

  • CVssIExchWriter::EcBackupCleanup()

    Wenn ein Fehler bei der Scherung aufgetreten ist, verwendet Exchange diese Methode, um Fehlerbereinigungsvorgänge nach der Sicherung auszuführen. Exchange verwendet diese Methode, um die JET-Datenbank zu informieren, dass beim Snapshot ein Fehler aufgetreten ist. Exchange verwendet dieses Methode außerdem, um den Informationsspeicher zu informieren, dass ein Fehler beim Snapshot aufgetreten ist.

Schritt 4: Abschneidevorgang des Transaktionsprotokolls

Am Ende einer erfolgreichen Sicherung führt Exchange die folgenden Vorgänge aus:

  • Exchange schneidet die Transaktionsprotokolldateien ab.

    Hinweis

    Wenn Sie statt einer Exchange-Sicherung eine Snapshotsicherung eines Volumes ausführen, das Exchange-Datenbankdateien enthält, wird die Sicherung auf die gleiche Weise wie für eine Exchange-Sicherung verarbeitet. Unter diesen Umständen wird die Sicherung jedoch als Kopiesicherung betrachtet, und es findet kein Abschneidevorgang der Transaktionsprotokolle statt.

  • Exchange aktualisiert die Datenbankkopfzeilen mit den entsprechenden Informationen für das Feld Protokoll erforderlich.

  • Exchange löscht den Status "Sicherung wird ausgeführt".

  • Exchange zeichnet die Uhrzeit der letzten Sicherung für die entsprechenden Datenbanken auf.

VSSADMIN-Befehle

Sie können das VSS-Befehlszeilenverwaltungstool (VSSADMIN) zum Abrufen von Informationen zu den Writern und Anbietern verwenden, die bei VSS registriert sind.

Führen Sie die folgenden Schritte aus, um Informationen zu VSS-Writern abzurufen:

  1. Klicken Sie auf dem Servercomputer mit Exchange auf Start, klicken Sie auf Ausführen, geben Sie cmd ein, und klicken Sie dann auf OK.

  2. Geben Sie an der Eingabeaufforderung vssadmin list writers ein, und drücken Sie dann die EINGABETASTE.

    Untersuchen Sie die zurückgegebenen Ergebnisse, um die Ergebnisse für Exchange-Writer zu ermitteln. Exchange-Writer sollte sich in einem stabilen Zustand befinden. Die folgenden Ergebnisse werden zurückgegeben, wenn sich Exchange-Writer in einem stabilen Zustand befindet:

    Writer-Name: 'Microsoft Exchange-Writer'

    Writer-ID: {76fe1ac4-15f7-4bcd987e-8e1acb462fb7}

    Writer-Instanz-ID: {977637c2-fcdd-463e-b1f8-a9a5d603a2e8}

    Status: [1] Stabil

    Letzter Fehler: Kein Fehler

    Wenn der Wert für Status eine andere Angabe als Stabil aufweist, starten Sie den Microsoft Exchange-Informationsspeicherdienst neu. Ergebnisse ähnlich den folgenden Ergebnissen werden zurückgegeben, wenn sich Exchange-Writer in einem Fehlerstatus befindet:

    Writer-Name: 'Microsoft Exchange-Writer'

    Writer-ID: {76fe1ac4-15f7-4bcd987e-8e1acb462fb7}

    Writer-Instanz-ID: {977637c2-fcdd-463e-b1f8-a9a5d603a2e8}

    Status: [14] Fehler

    Letzter Fehler: Behebbarer Fehler

  3. Geben Sie vssadmin list providers an der Eingabeaufforderung ein, um Informationen zu den registrierten VSS-Anbietern zu erhalten. Die folgenden Ergebnisse sollten angezeigt werden:

    Anbietername: 'Microsoft-Softwareschattenkopie-Anbieter 1.0'

    Anbietertyp: System

    Anbieter-ID: {b5946137-7b9f-4925-af80-51abd60b20d5}

    Version: 1.0.0.7

    Standardmäßig wird nur der Microsoft-Softwareschattenkopie-Anbieter aufgelistet. Wenn ein Drittanbietersicherungsprogramm installiert ist, werden ggf. andere Anbieter aufgelistet.

Hinweis

Weitere Informationen zu den verfügbaren Befehlen erhalten Sie, wenn Sie an der Eingabeaufforderung vssadmin /? eingeben.

Diagnoseprotokollierung

Wenn Sie vermuten, dass das vorliegende Problem durch ein Problem mit Exchange-Writer verursacht wird, aktivieren Sie die Diagnoseprotokollierung für Exchange-Writer. Führen Sie dazu die folgenden Schritte durch:

  1. Starten Sie die Exchange-Verwaltungsshell.

  2. Führen Sie den folgenden Befehl aus:

    get-eventloglevel | where-object {$_.identity -like "*Exchange Writer*"} | set-eventloglevel -level expert 
    
  3. Führen Sie den folgenden Befehl aus, um den Protokolliergrad für Exchange-Writer zu überprüfen:

    get-eventloglevel | where-object {$_.identity -like "*Exchange Writer*"}
    
  4. Führen Sie den folgenden Befehl aus, um den Diagnoseprotokolliergrad auf den Standardgrad zurückzusetzen:

    get-eventloglevel | where-object {$_.identity -like "*Exchange Writer*"} | set-eventloglevel -level Lowest
    

Das Exchange 2007-Tool ExTRA

Sie können den Problembehandlungs-Assistenten (ExTRA) verwenden, der in Exchange 2007 enthalten ist, um die Ablaufverfolgung von Exchange-Writer auszuführen. Führen Sie dazu die folgenden Schritte durch:

  1. Klicken Sie auf dem Servercomputer mit Exchange auf Start, klicken Sie auf Ausführen, geben Sie extra ein, und klicken Sie dann auf OK.

  2. Wenn Sie das Programm zuvor noch nicht ausgeführt haben, klicken Sie auf Am Programm zur Verbesserung der Bedienfreundlichkeit von Microsoft teilnehmen oder auf Am Programm jetzt nicht teilnehmen.

  3. Klicken Sie im Aufgabenbereich auf Einen Task auswählen.

  4. Klicken Sie unter Auswahlbildschirm für Problembehandlungstasks auf Ablaufverfolgungssteuerung.

  5. Wenn die folgende Meldung angezeigt wird, klicken Sie auf OK:

    Auf diesem Server ist das zum Interpretieren von Ablaufverfolgungsinformationen erforderliche Modul nicht vorhanden. Setzen Sie den Vorgang nur fort, wenn dies unter unmittelbarer Aufsicht eines qualifizierten Exchange-Supporttechnikers erfolgt.

  6. Notieren Sie sich den Pfad, der im Feld Den Pfad für die Ablaufverfolgungsdatei auswählen angezeigt wird.

  7. Klicken Sie auf Manuelle Ablaufverfolgungstags festlegen.

  8. Klicken Sie in der Liste Zu verfolgende Komponenten auf Informationsspeicher, aktivieren Sie jedoch das Kontrollkästchen Informationsspeicher nicht.

  9. Aktivieren Sie in der Liste Ablaufverfolgungstags das Kontrollkästchen tagVSS.

  10. Klicken Sie auf Ablaufverfolgung starten.

Das BETest-Tool

Sie können das BETest-Tool verwenden, um festzustellen, ob ein Problem durch einen VSS-Requestor eines Drittanbieters verursacht wird.

Das BETest-Tool ist ein Testrequestor, der zum Testen von Exchange-VSS-Writer verwendet werden kann. Das BETest-Tool verwendet die Microsoft-VSS-API für die Kommunikation mit Exchange-Writer sowie zum Testen des Writers. Das BETest-Tool kann zahlreiche Tasks ausführen, die auch ein typischer VSS-Requestor ausführt. Sie können das BETest-Tool zum Ausführen einer VSS-Sicherung einer Exchange-Speichergruppe verwenden. BETest kann einen VSS-Snapshot einer aktiven Datenbank oder einer Replikatdatenbank auf einem Servercomputer mit Exchange 2007 erstellen.

Sie erhalten dieses Tool, wenn Sie das VSS SDK, Version 7.2, herunterladen und installieren. Wenn Sie dieses SDK erhalten möchten, lesen Sie Volumeschattenkopie-Dienst SDK 7.2 (englischsprachig).

Der folgende Pfad ist der Standardinstallationspfad für die i386-Version von BETest:

C:\Programme (x86)\Microsoft\VSSSDK72\TestApps\betest\obj\i386

Hinweis

Eine AMD64-Version von BETest ist ebenfalls verfügbar. Bevor Sie BETest ausführen, wechseln Sie in das Verzeichnis, das die entsprechende Betriebssystemversion enthält.

Führen Sie die folgenden Schritte aus, um BETest zu verwenden:

  1. Öffnen Sie eine Eingabeaufforderung, und wechseln Sie dann in das entsprechende Verzeichnis für Ihre Betriebssystemversion. Wechseln Sie z. B. in das Verzeichnis C:\Programme (x86)\Microsoft\VSSSDK72\TestApps\betest\obj\amd64.

  2. Vergewissern Sie sich, welche VSS-Writer verfügbar sind. Geben Sie zu diesem Zweck betest.exe >AvailableWriters.txt ein.

  3. Erstellen Sie eine Datei Components.txt für die Verwendung mit BETest. Führen Sie dazu die folgenden Schritte durch:

    1. Öffnen Sie die Datei AvailableWriters.txt mithilfe eines Texteditors, z. B. mit Editor.

    2. Suchen Sie den Abschnitt Microsoft Exchange Writer. Drücken Sie in Editor F3, geben Sie Microsoft Exchange Writer in das Feld Suchen ein, und klicken Sie dann auf Weitersuchen.

    3. Verwenden Sie die Informationen, die im Abschnitt WriterName = Microsoft Exchange Writer angezeigt werden, um eine Datei Components.txt mit Daten aufzufüllen. Diese Datei besitzt das folgende Format:

      "<WriterIdGUID>": "<Komponente-logischer-Pfad>" {"Ziel" # "neues Ziel", ...}, ..."<Komponente-logischer-Pfad>" : "<Unterkomponente-logischer-Pfad>,...";

      In dieser Datei stellt <Komponente-logischer-Pfad> den Eintrag LogicalPath dar, der Eintrag LogicalPath zusammen mit der Komponenten-GUID oder bei Fehlen des Werts LogicalPath nur die Komponenten-GUID. Die Komponenten-GUID stellt eine bestimmte Speichergruppe dar. Der Eintrag <Komponente-logischer-Pfad> kann z. B. "Microsoft Exchange Server\Microsoft Information Store\Servername\000dd565-c4e8-4f58-a8b1-2e29eee4f5c0" lauten.

      Die folgende Datei ist ein Beispiel für Components.txt:

      "{76fe1ac4-15f7-4bcd-987e-8e1acb462fb7}":"Microsoft Exchange Server\Microsoft Information Store\Servername\999dd565-c4e8-4f58-a8b1-2e29eee4f5c0 ";

      In diesem Beispiel verweist die erste GUID auf Exchange-Writer. Diese GUID kann nicht geändert werden. Die zweite GUID gehört zu einer bestimmten Speichergruppe. Sie können die Speichergruppe angeben, für die Sie den Befehl ausführen möchten, indem Sie die GUID der entsprechenden Speichergruppe angeben. Wenn Sie die GUID für eine bestimmte Speichergruppe abrufen möchten, führen Sie das Cmdlet Get-StorageGroup '<Speichergruppenname>' | fl GUID aus.

      Exchange unterstützt nur Streamingsicherungen für aktive Speichergruppen. Für die Sicherung einer passiven Speichergruppe müssen Sie daher eine VSS-Sicherung verwenden. Wenn Sie ein Exchange-Cluster mit fortlaufender Clusterreplikation (Continuous Cluster Replication, CCR) verwenden oder die Replikatkopie von einem Server sichern möchten, der für fortlaufende lokale Replikation (Local Continuous Replication, LCR) aktiviert ist, muss die Datei Components.txt einem der folgenden Beispiele ähneln.

      Für eine passive CCR-Kopie:

      "{76fe1ac4-15f7-4bcd-987e-8e1acb462fb7}":"Microsoft Exchange Server\Microsoft Information Store\Replica\<Name_des_Postfachclusterservers>\<Speichergruppen_GUID>";

      Für eine passive LCR-Kopie:

      "{76fe1ac4-15f7-4bcd-987e-8e1acb462fb7}":"Microsoft Exchange Server\Microsoft Information Store\Replica\<Servername>\<Speichergruppen_GUID>";

  4. Nachdem Sie die Datei Components.txt erstellt haben, führen Sie den folgenden Befehl aus, um die Speichergruppe zu sichern:

    BETEST.exe /B /E /T 1 /S output.XML /C components.txt /D c:\betest > output.txt
    

    Hinweis

    Dieser Befehl erstellt die Sicherung im Verzeichnis C:\Betest. Sie können diesen Befehl auch ohne die Option /E ausführen.

  5. Wenn Sie beim Ausführen des Befehls eine Fehlermeldung erhalten, liegt ein Problem mit Exchange-Writer vor. Untersuchen Sie den Inhalt der Datei Output.txt, die beim Ausführen des Befehls in Schritt 4 erstellt wurde, um das Problem zu beheben.

Bewährte Methoden

Die folgende Liste enthält einige empfohlene bewährte Methoden zum Beheben von VSS-Sicherungsproblemen:

  • Vergewissern Sie sich, dass die aktuellsten Windows Service Packs und die aktuellsten VSS-Updates installiert sind.

  • Angenommen, Sie führen die Problembehandlung eines Fehlers -2403 aus, der beim Versuch auftritt, einen Sicherungsauftrag zu starten. In diesem Fall verwendet VSS den Starttyp Manuell. Wenn sich ein Sicherungsauftrag aufhängt, wird VSS ggf. nicht beendet. VSS ermittelt stattdessen, dass die Sicherung noch ausgeführt wird. Unter diesen Umständen wird ein Fehler -2403 ausgegeben, wenn Sie versuchen, einen neuen Sicherungsauftrag zu starten. Beenden Sie VSS manuell, und starten Sie dann den Sicherungsauftrag, um dieses Problem zu beheben.

  • Wenn Sie das Programm BETest für die Behandlung eines Problems verwenden, verwenden Sie das Programm, um mehrere BETest-Sicherungen über mehrere Tage aufzuzeichnen. Wenn Sie das Programm BETest ausführen, sollten Sie außerdem sicherungsbezogene Dienste von Drittanbietern beenden und vorübergehend deaktivieren.

  • Wenn Timeoutprobleme mit VSS-Writer auftreten, treten auf dem Server ggf. Leistungsprobleme auf. Erfassen Sie unter diesen Umständen Leistungsprotokolle, um zu ermitteln, ob ein Leistungsproblem vorliegt.

  • VSS-Writer befindet sich im Status Behebbar. Dieses Problem zeigt an, dass für VSS-Writer ein unkritischer Fehler aufgetreten ist. Der Status ändert sich nach einiger Zeit automatisch. Sie können das Problem mit dem Status Behebbar jedoch auch beheben, indem Sie den Server neu starten.

VSS-Ressourcen

Die folgenden Ressourcen, die sich auf VSS beziehen, sind verfügbar (teilweise englischsprachig):