Aktualisierungsoptionen für die Volltextsuche

Verwenden Sie im SQL Server-Installations-Assistenten die Seite mit den Aktualisierungsoptionen für die Volltextsuche, um die Aktualisierungsoption für die Volltextsuche auszuwählen, die Sie für die zu aktualisierenden Datenbanken verwenden möchten.

In SQL Server 2005 und früheren Versionen befindet sich jeder Volltextindex in einem Volltextkatalog, der einer Dateigruppe angehört, über einen physischen Pfad verfügt und als Datenbankdatei behandelt wird. In SQL Server 2008 ist ein Volltextkatalog ein logisches Konzept - ein virtuelles Objekt -, das für eine Gruppe von Volltextindizes steht. Deshalb wird ein neuer Volltextkatalog nicht als Datenbankdatei mit einem physischen Pfad behandelt. Wenn jedoch ein Volltextkatalog aktualisiert wird, der Datendateien enthält, wird auf demselben Datenträger jeweils eine neue Dateigruppe erstellt. Auf diese Weise wird nach der Aktualisierung das alte Datenträger-E/A-Verhalten beibehalten. Jeder Volltextindex aus diesem Katalog wird in die neue Dateigruppe eingefügt, wenn der Stammpfad vorhanden ist. Falls der alte Volltextkatalogpfad ungültig ist, wird bei der Aktualisierung der Volltextindex in derselben Dateigruppe als Basistabelle - bzw. bei einer partitionierten Tabelle in der primären Dateigruppe - beibehalten.

Optionen

Wenn Sie auf SQL Server 2008 aktualisieren, wählen Sie eine der folgenden Aktualisierungsoptionen für die Volltextsuche aus.

  • Importieren
    Volltextkataloge werden importiert. Normalerweise ist der Import bedeutend schneller als eine Neuerstellung. Wenn Sie zum Beispiel nur eine CPU verwenden, läuft ein Import etwa zehnmal schneller ab als eine Neuerstellung. Ein importierter Volltextkatalog verwendet jedoch nicht die neuen mit SQL Server 2008 eingeführten Wörtertrennungen. Aus diesem Grund sollten Sie zu einem späteren Zeitpunkt eine Neuerstellung der Volltextkataloge durchführen.

    HinweisHinweis

    Sie können die Neuerstellung im Multithreadmodus ausführen. Wenn mehr als 10 CPUs verfügbar sind, ist die Neuerstellung ggf. schneller als der Import, falls dabei alle CPUs genutzt werden können.

    Wenn ein Volltextkatalog nicht verfügbar ist, werden die zugehörigen Volltextindizes neu erstellt. Diese Option ist nur für SQL Server 2005-Datenbanken verfügbar.

    Informationen zu den Auswirkungen eines Imports von Volltextindizes finden Sie unter "Überlegungen beim Auswählen einer Volltext-Aktualisierungsoption" weiter unten in diesem Thema.

  • Neu erstellen
    Volltextkataloge werden mithilfe der neuen und verbesserten Worttrennmodule neu erstellt. Das Neuerstellen von Indizes kann einige Zeit dauern, und nach der Aktualisierung ist ggf. eine beträchtliche Menge an CPU-Leistung und Arbeitsspeicherkapazität erforderlich.

  • Zurücksetzen
    Volltextkataloge werden zurückgesetzt. Volltextkatalogdateien der Version SQL Server 2005 werden entfernt. Die Metadaten für die Volltextkataloge und die Volltextindizes bleiben jedoch erhalten. Nach der Aktualisierung wird die Änderungsnachverfolgung für alle Volltextindizes deaktiviert, und Crawls werden nicht automatisch gestartet. Der Katalog bleibt leer, bis Sie ihn nach Beendigung der Aktualisierung manuell vollständig auffüllen.

Bei all diesen Aktualisierungsoptionen ist sichergestellt, dass aktualisierte Datenbanken von der optimierten Volltextleistung von SQL Server 2008 profitieren.

Wichtiger HinweisWichtig

Informationen zur Verwendung der neuen Wörtertrennungen und zur Aktualisierung der Füllwortdateien in Stopplisten nach dem Importieren eines SQL Server 2005-Volltextindex finden Sie unter Aktualisieren der Volltextsuche.

Überlegungen beim Auswählen einer Volltext-Aktualisierungsoption

Beachten Sie beim Auswählen der Aktualisierungsoption Folgendes:

  • Wie werden Wörtertrennungen verwendet?

    Der Volltextsuchdienst von SQL Server 2008 enthält neue Wörtertrennungen und Wortstammerkennungen. Aus diesem Grund können sich die Ergebnisse von Volltextabfragen für ein bestimmtes Textmuster oder Szenario im Vergleich zu älteren Versionen unterscheiden. Es ist also wichtig, beim Auswählen einer geeigneten Aktualisierungsoption auf die verwendete Wörtertrennung zu achten:

    • Wenn die Wörtertrennung der verwendeten Volltextsprache sich in SQL Server 2008 nicht geändert hat oder wenn die Rückrufgenauigkeit nicht entscheidend ist, ist das Importieren eine geeignete Maßnahme. Falls später Rückrufprobleme auftreten, können Sie eine Aktualisierung auf die neuen Wörtertrennungen durchführen, indem Sie die Volltextkataloge einfach neu erstellen. Weitere Informationen finden Sie unter Aktualisieren der Volltextsuche.

    • Wenn die Rückrufgenauigkeit wichtig ist und Sie eines der Worttrennmodule verwenden, die in SQL Server 2008 optimiert wurden, sollten Sie eine Neuerstellung durchführen.

  • Wurden Volltextindizes basierend auf ganzzahligen Volltextschlüsselspalten erstellt?

    Bei der Neuerstellung werden interne Optimierungen durchgeführt, die die Abfrageleistung des aktualisierten Volltextindex in einigen Fällen verbessern. Mit der Neuerstellung erzielen Sie besonders dann eine optimale Leistung der Volltextabfragen, wenn Sie Volltextkataloge mit Volltextindizes verwenden, bei denen die Volltextschlüsselspalte der Basistabelle ein ganzzahliger Datentyp ist. In diesem Fall ist es sehr zu empfehlen, die Option Neu erstellen zu verwenden.

    HinweisHinweis

    Für die Volltextindizes in SQL Server 2008 ist es ratsam, dass es sich bei der Spalte, die als Volltextschlüssel dient, um einen ganzzahligen Datentyp handelt. Weitere Informationen finden Sie unter Leistungsoptimierung (Volltextsuche).

  • Worauf liegt beim Herstellen der Onlineverfügbarkeit der Serverinstanz die Priorität?

    Das Importieren bzw. das Neuerstellen während einer Aktualisierung belegt viele CPU-Ressourcen. Dies führt zu Verzögerungen beim Aktualisieren und Herstellen der Onlineverfügbarkeit des Rests der Serverinstanz. Wenn die schnellstmögliche Onlineverfügbarkeit der Serverinstanz wichtig und das manuelle Auffüllen nach der Aktualisierung akzeptabel ist, eignet sich die Option Zurücksetzen.