Berichtstypen

In Reporting Services können Sie Berichte auf eine Vielzahl von Weisen verwenden. In diesem Thema wird die Terminologie beschrieben, die für verschiedene Arten von Berichten und die Art und Weise, wie Berichte erstellt und genutzt werden, verwendet wird. Ein Bericht kann über Merkmale verschiedener Berichtstypen verfügen. Beispielsweise können Snapshotberichte parametrisiert sein, Ad-hoc-Berichte können dank der Berichtsmodelle, auf denen sie basieren, über Funktionalität zum Durchklicken verfügen, und Unterberichte können verknüpfte Berichte sein.

Mit Reporting Services können Sie folgende Typen von Berichten erstellen:

  • Parametrisierte Berichte

  • Verknüpfte Berichte

  • Snapshotberichte

  • Zwischengespeicherte Berichte

  • Ad-hoc-Berichte

  • Berichte mit Durchklicken

  • Drilldownberichte

  • Drillthroughberichte

  • Unterberichte

Terminologie der Berichtsdarstellung, -verarbeitung und -übermittlung

Der Berichtstyp lässt sich auf verschiedene Weise klassifizieren. Er kann als Art und Weise der Darstellung der Berichtsdaten angesehen werden. In Reporting Services hängt die Darstellung der Berichtsdaten vom verwendeten Datenbereichstyp ab. Beispielsweise werden in tabellarischen Berichten und in Diagrammberichten unterschiedliche Datenbereiche verwendet. Weitere Informationen über das Anzeigen von Daten finden Sie unter Datenbereiche. Ebenso hängt die in einem Bericht verfügbare Funktionalität vom Ausgabeformat ab. Beispielsweise sind interaktive Features wie Drillthroughberichte in webbasierten Exportformaten verfügbar, jedoch nicht in allen bildbasierten Exportformaten. Das endgültige Ausgabeformat eines Berichts wirkt sich darauf aus, welche Features Sie in einen Bericht aufnehmen können. Weitere Informationen zu Entwurfsüberlegungen zu verschiedenen Exportformaten finden Sie unter Exportieren von Berichten.

Es gibt auch eine Terminologie im Zusammenhang mit den Verarbeitungszuständen eines Berichts. Weitere Informationen zu den Unterschieden zwischen Berichtsdefinitionen, veröffentlichten Berichten und gerenderten Berichten finden Sie unter Berichte und Berichtsdefinitionen. Informationen zu der Berichtszeitplanung und bedarfsgesteuerten Berichten finden Sie unter Planen von Berichten und Abonnements.

Parametrisierte Berichte

Ein parametrisierter Bericht verwendet Eingabewerte zur Vervollständigung der Berichts- oder Datenverarbeitung. Bei einem parametrisierten Bericht können Sie die Berichtsausgabe basierend auf Werten variieren, die bei der Berichtsausführung festgelegt werden. Parametrisierte Berichte werden häufig für Drillthroughberichte, verknüpfte Berichte und Unterberichte zum Verknüpfen und Filtern von Berichten mit verbundenen Daten verwendet.

Verwenden von Parametern

Parameter werden in Datasetabfragen verwendet, um Berichtsdaten auszuwählen, das von der Abfrage zurückgegebene Resultset zu filtern oder Layouteigenschaften zum Ein- und Ausblenden von Berichtsteilen festzulegen. Sie können auch kaskadierende Parameter angeben, um eine Folge abhängiger Dropdown-Parameterlisten aufzufüllen. So kann beispielsweise eine Dropdownliste von Region-Parameterwerten verwendet werden, um eine Dropdownliste von City-Parameterwerten aufzufüllen.

Sie können Parameter zusammen mit verknüpften Berichten verwenden, indem Sie jedem verknüpften Bericht einen bestimmten Parameter zuordnen, um das Ergebnis zu ändern. Sie können beispielsweise einen einzigen regionalen Umsatzbericht erstellen, der die Umsätze für alle Regionen zeigt, und dann mit einem Parameter für jeden verknüpften Bericht die Daten für eine bestimmte Region filtern. Die spezifischen Parameterwerte können zusammen mit dem Bericht gespeichert werden, sodass Benutzer keine Werte eingeben müssen.

Unter Umständen sind nicht alle Parameter in dem Bericht zur Laufzeit sichtbar. Ein Berichtsautor, Berichtsserveradministrator oder Inhalts-Manager kann die zu verwendenden Werte angeben und dann die Eingabefelder im Bericht ausblenden.

Abfrageparameter und Berichtsparameter

Reporting Services unterstützt zwei Arten von Parametern: Abfrageparameter und Berichtsparameter. Abfrageparameter dienen zum Auswählen oder Filtern von Daten während der Datenverarbeitung. Abfrageparameter werden in der Syntax einer Datenverarbeitungserweiterung angegeben. Wenn ein Abfrageparameter angegeben ist, muss ein Wert vom Benutzer oder von den Standardeigenschaften bereitgestellt werden, um die SELECT-Anweisung oder die gespeicherte Prozedur zu vervollständigen, die Daten für einen Bericht abruft. Berichtsparameter dienen bei der Berichtsverarbeitung dazu, unterschiedliche Aspekte der Daten anzuzeigen. In der Regel wird ein Berichtsparameter verwendet, um eine große Menge von Datensätzen zu filtern. Er kann jedoch auch anders für die Abfragen und Ausdrücke im Bericht verwendet werden. Berichtsparameter unterscheiden sich von Abfrageparametern dadurch, dass sie in einem Bericht definiert und vom Berichtsserver verarbeitet werden, während Abfrageparameter als Teil der Datasetabfrage definiert und auf dem Datenbankserver verarbeitet werden. Weitere Informationen finden Sie unter Hinzufügen von Parametern zum Bericht und Festlegen von Parametereigenschaften für einen publizierten Bericht.

Verknüpfte Berichte

Ein verknüpfter Bericht ist ein Berichtsserverelement, das einen Zugriffspunkt auf einen vorhandenen Bericht bereitstellt. Grundsätzlich ist er mit einer Programmverknüpfung vergleichbar, die Sie verwenden, um ein Programm auszuführen oder eine Datei zu öffnen.

Ein verknüpfter Bericht wird von einem vorhandenen Bericht abgeleitet und behält die Berichtsdefinition des Originals bei. Ein verknüpfter Bericht erbt immer das Berichtslayout und die Datenquelleneigenschaften des ursprünglichen Berichts. Alle anderen Eigenschaften und Einstellungen können sich von denen des ursprünglichen Berichts unterscheiden, einschließlich Sicherheit, Parameter, Speicherort, Abonnements und Zeitpläne.

Wenn Sie zusätzliche Versionen eines vorhandenen Berichts erstellen möchten, können Sie einen verknüpften Bericht auf dem Berichtsserver erstellen. Beispielsweise könnten Sie einen einzelnen regionalen Vertriebsbericht verwenden, um regionsspezifische Berichte für alle Vertriebsgebiete zu erstellen.

Obwohl verknüpfte Berichte in der Regel auf parametrisierten Berichten basieren, ist kein parametrisierter Bericht erforderlich. Sie können immer dann verknüpfte Berichte erstellen, wenn Sie einen vorhandenen Bericht mit anderen Einstellungen bereitstellen möchten. Weitere Informationen finden Sie unter Hinzufügen, Ändern und Löschen von verknüpften Berichten.

Snapshotberichte

Ein Berichtssnapshot ist ein Bericht, der Layoutinformationen und Abfrageergebnisse enthält, die zu einem bestimmten Zeitpunkt abgerufen wurden. Während für bedarfsgesteuerte Berichte aktuelle Abfrageergebnisse abgerufen werden, wenn Sie den Bericht auswählen, werden Berichtssnapshots anhand eines Zeitplans verarbeitet und anschließend auf einem Berichtsserver gespeichert. Wenn Sie einen Berichtssnapshot zum Anzeigen auswählen, ruft der Berichtsserver den gespeicherten Bericht aus der Berichtsserver-Datenbank ab und zeigt die Daten und das Layout an, die zum Zeitpunkt der Snapshoterstellung für den Bericht aktuell waren.

Berichtssnapshots werden in keinem speziellen Renderingformat gespeichert. Stattdessen werden Berichtssnapshots erst dann in einem endgültigen Anzeigeformat (wie HTML) gerendert, wenn sie von einem Benutzer oder einer Anwendung angefordert werden. Durch das verzögerte Rendering wird ein Snapshot portabel. Der Bericht kann jeweils im richtigen Format für das anfordernde Gerät oder den anfordernden Webbrowser gerendert werden.

Berichtssnapshots erfüllen drei Zwecke:

  • Berichtsverlauf. Durch Erstellen einer Folge von Berichtssnapshots können Sie einen Verlauf eines Berichts erstellen, der die Änderung der Daten über die Zeit aufzeigt.

  • Konsistenz. Verwenden Sie Berichtsnapshots, wenn Sie konsistente Ergebnisse für viele Benutzer liefern möchten, die mit identischen Datensätzen arbeiten müssen. Bei flüchtigen Daten kann ein bedarfsgesteuerter Bericht von einer Minute zur nächsten unterschiedliche Ergebnisse liefern. Dagegen können Sie mit einem Berichtssnapshot gültige Vergleiche mit anderen Berichten oder Analysetools ausführen, die Daten desselben Zeitpunkts enthalten.

  • Leistung. Wenn Sie umfangreiche Berichte so planen möchten, dass Sie außerhalb von Spitzenzeiten ausgeführt werden, können Sie den Einfluss der Verarbeitung auf den Berichtsserver während der Kernarbeitszeiten verringern.

Weitere Informationen zum Erstellen von Berichtssnapshots finden Sie unter Festlegen von Eigenschaften zur Berichtsverarbeitung.

Zwischengespeicherte Berichte

Ein zwischengespeicherter Bericht ist eine gespeicherte Kopie eines verarbeiteten Berichts. Zwischengespeicherte Berichte werden verwendet, um die Leistung zu verbessern, indem die Anzahl der Verarbeitungsanforderungen an den Berichtsprozessor und die zum Abrufen großer Berichte erforderliche Verarbeitungszeit verringert wird. Sie verfügen über einen obligatorischen Ablaufzeitraum, der normalerweise in Minuten definiert wird. Weitere Informationen zur Verwendung von zwischengespeicherten Berichten finden Sie unter Zwischenspeichern von Berichten in Reporting Services.

Ad-hoc-Berichte

Ein Ad-hoc-Bericht kann mit dem Berichts-Generator aus einem vorhandenen Berichtsmodell erstellt werden. Ad-hoc-Berichte beziehen sich ausdrücklich auf Berichts-Generator-Berichte und nicht auf Berichte, die Sie mit dem Berichts-Assistenten erstellen können. Für Ad-hoc-Berichte werden Berichtsmodelle und vordefinierte Vorlagen genutzt, sodass Information Worker Geschäftsdaten rasch und mühelos unter Verwendung der vertrauten Terminologie und der im Berichtsmodell implementierten Datenstrukturen überprüfen können. Ebenso wie andere Reporting Services-Berichte können Ad-hoc-Berichte lokal gespeichert und ausgeführt oder auf dem Berichtsserver veröffentlicht werden. Weitere Informationen zu Ad-hoc-Berichten finden Sie unter Entwerfen und Implementieren von Berichten mit Berichts-Generator 1.0.

Berichte mit Durchklicken

Ein Bericht mit Durchklicken zeigt verknüpfte Daten aus einem Berichtsmodell an, wenn Sie auf die interaktiven Daten klicken, die im modellbasierten Bericht enthalten sind. Diese Berichte werden vom Berichtsserver anhand der Informationen generiert, die in dem Berichtsmodell enthalten sind, das Sie zum Erstellen des Berichts verwendet haben. Die Person, die das Modell erstellt hat, legt fest, welche Felder interaktiv sind und welche Felder zurückgegeben werden, wenn ein Bericht mit Durchklicken geöffnet wird. Diese Feldeinstellungen können in den Berichterstellungstools nicht geändert werden. Weitere Informationen finden Sie unter Anzeigen von Berichten mit Durchklicken von einem Bericht aus (Berichts-Generator 1.0).

Berichte mit Durchklicken werden automatisch erzeugt. Sie können jedoch einen alternativen angepassten Bericht erstellen, um interaktive Datenelemente zu modellieren, der stattdessen angezeigt wird. Der benutzerdefinierte Bericht ist ein Reporting Services-Standardbericht. Weitere Informationen finden Sie unter Verwenden von Berichten mit Durchklicken.

Drilldownberichte

Drilldownberichte zeigen anfangs nicht die volle Komplexität und ermöglichen es Benutzern, ausgeblendete Berichtselemente bedingt umzuschalten, sodass diese die Detalliertheit der Anzeige zu steuern können. Für Drilldownberichte müssen alle möglichen Daten abgerufen werden, die im Bericht angezeigt werden können. Weitere Informationen finden Sie unter Bedingtes Ausblenden von Berichtselementen.

Erwägen Sie bei großen Datenmengen stattdessen die Verwendung von Drillthroughberichten.

Drillthroughberichte

Drillthroughberichte sind Standardberichte, auf die über einen Link in einem Textfeld im ursprünglichen Bericht zugegriffen werden kann. Für Drillthroughberichte wird ein Hauptbericht verwendet. Sie bilden das Ziel einer Drillthroughaktion für ein Berichtselement, z. B. Platzhaltertext oder ein Diagramm. Im Hauptbericht werden Zusammenfassungsinformationen angezeigt, z. B. in einer Matrix oder einem Diagramm. In der Matrix oder im Diagramm definierte Aktionen stellen Drillthroughlinks zu Berichten bereit, in denen mehr Details angezeigt werden, die auf dem Aggregat im Hauptbericht beruhen. Drillthroughberichte können nach Parametern gefiltert werden, müssen aber nicht gefiltert sein. Drillthroughberichte unterscheiden sich von Unterberichten insofern, als sie nicht innerhalb des ursprünglichen Berichts angezeigt, sondern in einem eigenen Fenster geöffnet werden. Sie unterscheiden sich von Berichten mit Durchklicken, da sie nicht automatisch aus der Datenquelle generiert werden. Es sind benutzerdefinierte Berichte, die auf dem Berichtsserver gespeichert werden. Von Drilldownberichten unterscheiden sie sich darin, dass die Berichtsdaten nur für die angegebenen Parameter oder für die Datasetabfrage abgerufen werden. Weitere Informationen finden Sie unter Hinzufügen von Links zu einem Bericht.

Unterberichte

Ein Unterbericht ist ein Berichtselement, das einen anderen Bericht innerhalb des Textkörpers eines Hauptberichts anzeigt. Grundsätzlich ist ein Unterbericht mit einem Frame einer Webseite vergleichbar. Er wird dazu verwendet, einen Bericht innerhalb eines Berichts einzubetten. Jeder Bericht kann als Unterbericht verwendet werden. In einem Unterbericht können andere Datenquellen verwendet werden als im Hauptbericht. Der vom Unterbericht angezeigte Bericht wird auf einem Berichtsserver gespeichert, normalerweise im selben Ordner wie der übergeordnete Bericht. Sie können den übergeordneten Bericht zum Übergeben von Parametern an den Unterbericht einrichten.

Zwar kann ein Unterbericht innerhalb von Datenbereichen wiederholt werden, indem die Daten in den einzelnen Instanzen des Unterberichts mithilfe eines Parameters gefiltert werden, doch werden Unterberichte meist mit einem Hauptbericht als "Lagebesprechungsprotokoll" oder Container für eine Auflistung miteinander verknüpfter Berichte verwendet. Weitere Informationen finden Sie unter Hinzufügen von Unterberichten.

Erwägen Sie bei vielen Instanzen von Unterberichten stattdessen die Verwendung von Drillthroughberichten.