Konfigurieren der Routingtabellenprotokollierung

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2007-01-11

In diesem Thema wird das Konfigurieren der Routingtabellenprotokollierung in Microsoft Exchange Server 2007 erläutert.

Die Routingtabellenprotokollierung zeichnet regelmäßig einen Snapshot der Routingtabelle auf, die von dem Servercomputer mit Exchange 2007 verwendet wird, auf dem die Serverfunktion Hub-Transport oder Edge-Transport installiert ist. Die Routingtabelle wird zum Weiterleiten von Nachrichten an ihre Ziele verwendet.

Bevor Sie beginnen

Damit Sie die nachstehenden Verfahren ausführen können, muss Folgendes an das verwendete Konto delegiert worden sein:

  • die Rolle Exchange-Organisationsadministrator

Um die folgenden Verfahren auf einem Computer ausführen zu können, auf dem die Serverfunktion Edge-Transport installiert ist, müssen Sie sich mit einem Konto anmelden, das Mitglied der lokalen Gruppe Administratoren auf diesem Computer ist.

Weitere Informationen zu Berechtigungen, zum Delegieren von Rollen und zu den Rechten, die für die Verwaltung von Exchange 2007 erforderlich sind, finden Sie unter Überlegungen zu Berechtigungen.

Hinweis

Routingtabellenprotokolle können nicht mithilfe der Exchange-Verwaltungskonsole konfiguriert werden. Sie müssen die Exchange-Verwaltungsshell zum Konfigurieren des Routingtabellenprotokolls verwenden. Weitere Informationen zum Verwenden der Exchange-Verwaltungsshell finden Sie unter Verwenden der Exchange-Verwaltungsshell.

Konfigurieren des Speicherorts von Routingtabellenprotokollen

Die Routingtabellenprotokolle werden standardmäßig im Verzeichnis C:\Programme\Microsoft\Exchange Server\TransportRoles\Logs\Routing gespeichert. Bei diesem Verzeichnis muss es sich um ein lokales Verzeichnis des Computers mit Exchange 2007 handeln.

So verwenden Sie die Exchange-Verwaltungsshell zum Ändern des Speicherorts von Routingtabellenprotokollen

  • Führen Sie den folgenden Befehl aus:

    Set-TransportServer <Identity> -RoutingTableLogPath <LocalFilePath>
    

    Führen Sie beispielsweise den folgenden Befehl aus, um den Speicherort des Routingtabellenprotokolls auf einem Computer mit Exchange 2007 mit der Bezeichnung Exchange01 in das Verzeichnis C:\Routing Table zu ändern:

    Set-TransportServer Exchange01 -RoutingTableLogPath "C:\Routing Table"
    

Wenn Sie den Speicherort des Verzeichnisses für Routingtabellenprotokolle ändern, werden vorhandene Protokolldateien nicht aus dem alten Verzeichnis in das neue Verzeichnis kopiert. Das neue Routingtabellen-Protokollverzeichnis ist unmittelbar nach der Konfigurationsänderung aktiv, vorhandene Protokolldateien werden jedoch im alten Verzeichnis belassen.

Die folgenden Berechtigungen sind für das Routingtabellen-Protokollverzeichnis erforderlich:

  • Administrator: Vollzugriff

  • System: Vollzugriff

  • Netzwerkdienst: Lesen, Schreiben und Löschen von Unterordnern und Dateien

Der Microsoft Exchange-Transportdienst verwendet standardmäßig die Anmeldeinformationen des Netzwerkdienst-Benutzerkontos, um das neue Routingtabellen-Protokollverzeichnis zu erstellen und die richtigen Berechtigungen wie folgt anzuwenden:

  • Wenn dieses neue Verzeichnis noch nicht vorhanden ist und das Netzwerkdienstkonto über die notwendigen Rechte zum Erstellen von Ordnern und Anwenden von Berechtigungen am neuen Speicherort verfügt, wird das neue Verzeichnis für Routingtabellenprotokolle erstellt, und es werden die richtigen Berechtigungen auf das neue Verzeichnis angewendet.

  • Wenn das neue Routingtabellen-Protokollverzeichnis hingegen bereits vorhanden ist, werden die vorhandenen Ordnerberechtigungen nicht überprüft.

Wenn Sie das Routingtabellen-Protokollverzeichnis mithilfe des Parameters RoutingTableLogPath mit dem Cmdlet Set-TransportServer verschieben, sollten Sie das neue Routingtabellen-Protokollverzeichnis überprüfen und sicherstellen, dass dem neuen Verzeichnis die richtigen Berechtigungen zugeordnet sind. Wenn die Änderung des Routingtabellen-Protokollverzeichnisses nicht erfolgreich war, können Sie das neue Routingtabellen-Protokollverzeichnis erstellen und die richtigen Berechtigungen darauf anwenden, bevor Sie den Parameter RoutingTableLogPath mit dem Cmdlet Set-TransportServer verwenden.

Konfigurieren des Intervalls für die automatische erneute Berechnung der Routingtabelle

Die Routingtabelle wird nach einer Änderung der Routingkonfiguration oder nach Ablauf einer angegebenen Zeitspanne erneut berechnet, wenn keine Änderungen erkannt wurden. Standardmäßig wird die Routingtabelle alle 12 Stunden automatisch erneut berechnet. Eine regelmäßige Änderung der Routingkonfiguration tritt jedoch auf jedem Hub-Transport-Server und Edge-Transport-Server auf, wenn der Server sein Kerberos-Token mit einem Domänencontroller des Active Directory-Verzeichnisdiensts erneuert. Mit dieser Erneuerung wird die Routingtabelle erneut berechnet, und ein neues Routingtabellenprotokoll wird erstellt. Das Kerberos-Token wird alle sechs Stunden erneuert.

Das Intervall für die erneute Berechnung der Routingtabelle wird mithilfe des Parameters RoutingConfigReloadInterval in der Datei EdgeTransport.exe.config gesteuert, die sich im Verzeichnis C:\Programme\Microsoft\Exchange Server\Bin befindet. Die Datei EdgeTransport.exe.config ist eine XML-Anwendungskonfigurationsdatei, die der Datei EdgeTransport.exe zugeordnet ist. EdgeTransport.exe und MSExchangeTransport.exe sind die Programmdateien, die vom Microsoft Exchange-Transportdienst verwendet werden. Dieser Dienst wird auf jedem Hub-Transport-Server oder Edge-Transport-Server ausgeführt. Änderungen, die in der Datei EdgeTransport.exe.config vorgenommen werden, werden nach dem erneuten Starten des Microsoft Exchange-Transportdiensts angewendet.

Das folgende Beispiel zeigt die typische Struktur der Datei EdgeTransport.exe.config:

<configuration>

<runtime>

<gcServer enabled="true" />

</runtime>

<appSettings>

<add key=" Konfigurationsoption " value=" Wert " />

...

</appSettings>

</configuration>

Sie können im Abschnitt <appSettings> neue Konfigurationsoptionen hinzufügen oder vorhandene Konfigurationsoptionen ändern. Viele der verfügbaren Konfigurationsoptionen stehen in keinem Zusammenhang mit der Routingtabelle. Alle Konfigurationsoptionen, die mit der Routingtabelle nicht in Zusammenhang stehen, sind in diesem Thema nicht enthalten.

Hinweis

Bei den Parameternamen im Abschnitt <add key=../> ist Groß- und Kleinschreibung zu beachten.

So konfigurieren Sie das Intervall für die automatische erneute Berechnung der Routingtabelle

  1. Öffnen Sie die folgende Datei in Editor: C:\Programme\Microsoft\Exchange Server\Bin\EdgeTransport.exe.config.

  2. Ändern Sie im <appSettings>-Abschnitt folgende Zeile:

    <add key="RoutingConfigReloadInterval" value="<interval>" />
    

    Beispiel: Um das Intervall für die erneute Berechnung der Routingtabelle in 10 Stunden zu ändern, ändern Sie den Parameter RoutingConfigReloadInterval folgendermaßen:

    <add key="RoutingConfigReloadInterval" value="10:00:00" />
    
  3. Speichern und schließen Sie die Datei EdgeTransport.exe.config.

  4. Starten Sie den Microsoft Exchange-Transportdienst erneut.

Um einen Wert anzugeben, geben Sie diesen wie folgt als Zeitraum ein: hh:MM:SS, wobei h = Stunden, M = Minuten und S = Sekunden angibt.

Die Routingtabelle wird früher erneut berechnet und protokolliert als durch den Wert des Parameters RoutingConfigReloadInterval angegeben wird, wenn eine der folgenden Bedingungen eintritt:

  • Es wird eine Änderung der Routingkonfiguration erkannt. Es wird z. B. ein Sendeconnector oder ein Empfangsconnector hinzugefügt, entfernt oder geändert, oder die Erneuerung des Kerberos-Tokens tritt nach sechs Stunden auf.

  • Der Transportdienst von Microsoft Exchange wurde gestartet.

Konfigurieren der Maximalgröße des Routingtabellen-Protokollverzeichnisses

Standardmäßig beträgt die Maximalgröße für das gesamte Routingtabellen-Protokollverzeichnis 50 MB. Bei der Umlaufprotokollierung werden die ältesten Routingtabellen-Protokolldateien gelöscht, wenn eine der folgenden Bedingungen zutrifft:

  • Das Routingtabellen-Protokollverzeichnis erreicht seine festgelegte maximal zulässige Größe.

  • Eine Routingtabellen-Protokolldatei erreicht ihr festgelegtes maximal zulässiges Alter.

Hinweis

Standardmäßig weist der Prozess für die Transportprotokollierung den Wert 0 (Niedrigste) für den Protokolliergrad auf. Wenn Microsoft Exchange einen Eintrag in das Ereignisprotokoll schreiben soll, wenn die Umlaufprotokollierung eine Protokolldatei entfernt, müssen Sie den Wert für den Protokolliergrad des Prozesses für die Transportprotokollierung auf 5 (Maximal) oder 7 (Experte) ändern. Weitere Informationen finden Sie unter Ändern der Protokolliergrade für Exchange-Prozesse.

So verwenden Sie die Exchange-Verwaltungsshell zum Ändern der Maximalgröße des Routingtabellen-Protokollverzeichnisses

  • Führen Sie den folgenden Befehl aus:

    Set-TransportServer <Identity> -RoutingTableLogMaxDirectorySize <DirectorySize>
    

    Führen Sie beispielsweise folgenden Befehl aus, um die Maximalgröße eines Routingtabellen-Protokollverzeichnis auf einem Computer mit Exchange 2007 mit der Bezeichnung Exchange01 in 70 MB zu ändern:

    Set-TransportServer Exchange01 -RoutingTableLogMaxDirectorySize 70MB
    

Wenn Sie einen Wert eingeben, qualifizieren Sie den Wert mit einer der folgenden Einheiten:

  • B (Byte)

  • KB (Kilobyte)

  • MB (Megabyte)

  • GB (Gigabyte)

  • TB (Terabyte)

Nicht qualifizierte Werte werden als "Byte" behandelt. Der gültige Eingabebereich für diesen Parameter liegt zwischen 1 und 9223372036854775807 Byte.

Konfigurieren des maximal zulässigen Alters der Routingtabellenprotokolle

Als maximal zulässiges Alter sind für jede Routingtabellen-Protokolldatei standardmäßig 7 Tage festgelegt. Bei der Umlaufprotokollierung werden die ältesten Routingtabellen-Protokolldateien gelöscht, wenn eine der folgenden Bedingungen zutrifft:

  • Das Routingtabellen-Protokollverzeichnis erreicht seine festgelegte maximal zulässige Größe.

  • Eine Routingtabellen-Protokolldatei erreicht ihr festgelegtes maximal zulässiges Alter.

Hinweis

Standardmäßig weist der Prozess für die Transportprotokollierung den Wert 0 (Niedrigste) für den Protokolliergrad auf. Wenn Microsoft Exchange einen Eintrag in das Ereignisprotokoll schreiben soll, wenn die Umlaufprotokollierung eine Protokolldatei entfernt, müssen Sie den Wert für den Protokolliergrad des Prozesses für die Transportprotokollierung auf 5 (Maximal) oder 7 (Experte) ändern. Weitere Informationen finden Sie unter Ändern der Protokolliergrade für Exchange-Prozesse.

So verwenden Sie die Exchange-Verwaltungsshell zum Ändern des maximal zulässigen Alters für eine Routingtabellen-Protokolldatei

  • Führen Sie den folgenden Befehl aus:

    Set-TransportServer <Identity> -RoutingTableLogMaxAge <Age>
    

    Führen Sie beispielsweise folgenden Befehl aus, um das maximal zulässige Alter einer Routingtabellen-Protokolldatei auf einem Computer mit Exchange 2007 mit der Bezeichnung Exchange01 in 45 Tage zu ändern:

    Set-TransportServer Exchange01 -RoutingTableLogMaxAge 45.00:00:00
    

Um einen Wert anzugeben, geben Sie diesen wie folgt als Zeitraum ein: TT.hh:MM:SS, wobei T = Tage, h = Stunden, M = Minuten und S = Sekunden ist. Der gültige Bereich für diesen Parameter liegt zwischen 00:00:00 und 24855.03:14:07. Wird der Wert des Parameters RoutingTableLogMaxAge auf 00:00:00 festgelegt, werden die Routingtabellen-Protokolldateien nicht aufgrund ihres Alters automatisch gelöscht.

Ausführliche Informationen zu Syntax und Parametern finden Sie unter Set-TransportServer.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zur Routingtabellenprotokollierung finden Sie unter Verwalten der Verbindungsprotokollierung.