Exportieren und erneutes Übermitteln von Nachrichten

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2007-01-02

In diesem Thema wird erläutert, wie die Exchange-Verwaltungsshell zum Exportieren und erneuten Übermitteln von Nachrichten aus Warteschlangen auf Computern mit Microsoft Exchange Server 2007 verwendet wird, auf denen die Serverfunktion Hub-Transport oder Edge-Transport installiert ist. Für die Ausführung dieser Aufgabe kann nicht die Exchange-Warteschlangenanzeige verwendet werden. Sie können aber die Warteschlangenanzeige verwenden, um die Nachrichten zu suchen, zu identifizieren und anzuhalten, bevor diese Aufgabe ausgeführt wird.

Beim Exportieren einer Nachricht aus einer Warteschlange in eine Datei wird die Nachricht nicht aus der Warteschlange entfernt. Es wird eine Kopie der Nachricht am angegebenen Speicherort in Form einer Nur-Text-Datei mit der Dateinamenserweiterung EML erstellt. Die resultierende EML-Datei kann dann mithilfe des REPLAY-Verzeichnisses auf einem beliebigen Hub-Transport- oder Edge-Transport-Server innerhalb oder außerhalb der Exchange-Organisation erneut übermittelt werden.

Bevor Sie beginnen

Damit Sie die folgenden Verfahren ausführen können, muss Folgendes an das verwendete Konto delegiert worden sein:

  • die Rolle Exchange-Serveradministrator und die Mitgliedschaft in der lokalen Gruppe Administratoren für den Zielserver

Um die folgenden Verfahren auf einem Computer ausführen zu können, auf dem die Serverfunktion Edge-Transport installiert ist, müssen Sie sich mit einem Konto anmelden, das Mitglied der lokalen Gruppe Administratoren auf diesem Computer ist.

Weitere Informationen zu Berechtigungen, zum Delegieren von Rollen und zu den Rechten, die für die Verwaltung von Exchange Server 2007 erforderlich sind, finden Sie unter Überlegungen zu Berechtigungen.

Vor dem erneuten Übermitteln exportierter Nachrichten mithilfe des REPLAY-Verzeichnisses müssen Sie die folgenden Schritte ausführen:

  1. Überprüfen Sie folgende Informationen über den Speicherort des Zielverzeichnisses:

    • Das Zielverzeichnis muss vorhanden sein, bevor Nachrichten exportiert werden können. Dieses Verzeichnis müssen Sie selbst erstellen. Wenn kein absoluter Pfad angegeben ist, wird das aktuelle Arbeitsverzeichnis der Exchange-Verwaltungsshell verwendet.

    • Es kann sich um einen lokalen Pfad auf dem Server mit Exchange 2000 Server handeln. Alternativ kann es auch ein UNC-Pfad (Universal Naming Convention) einer Freigabe auf einem Remoteserver sein.

    • Ihr Konto muss über Schreibberechtigung für das Zielverzeichnis verfügen.

  2. Suchen und identifizieren Sie die zu exportierenden Nachrichten. Informationen zum Anzeigen von Nachrichten finden Sie unter Anzeigen von Nachrichten.

  3. Halten Sie die zu exportierenden Nachrichten an, um die Übermittlung während des Exportprozesses zu verhindern. Die Nachrichten müssen sich im angehaltenen Zustand befinden, damit der Nachrichtenexportprozess erfolgreich verlaufen kann. Sie können Nachrichten aus Remoteübermittlungswarteschlangen, Postfachzustellungswarteschlangen, der Nicht-erreichbar-Warteschlange und der Warteschlange für nicht verarbeitete Nachrichten exportieren. Nachrichten in der Warteschlange für nicht verarbeitete Nachrichten befinden sich bereits im angehaltenen Zustand. Nachrichten in der Übermittlungswarteschlange können weder angehalten noch exportiert werden. Informationen zum Anhalten von Nachrichten finden Sie unter Anhalten von Nachrichten.

  4. Definieren Sie den Bereich der Nachrichten, die exportiert werden sollen. Sie können einzelne Nachrichten, alle Nachrichten einer bestimmten Warteschlange oder Nachrichten aus allen Warteschlangen, die bestimmte Kriterien erfüllen, exportieren. Weitere Informationen zum Exportieren von Nachrichten aus Warteschlangen finden Sie unter Exportieren von Nachrichten aus Warteschlangen.

Exportieren von Warteschlangen und erneutes Übermitteln

Berücksichtigen Sie beim Exportieren von Nachrichten aus einer Warteschlange für die erneute Übermittlung folgende zwei grundlegende Szenarien:

  • Exportieren von Nachrichten aus Warteschlangen für die sofortige erneue Übermittlung   Dieses Szenario umfasst das Exportieren von Nachrichten aus den Warteschlangen direkt in das REPLAY-Verzeichnis des lokalen Servers oder auf einem beliebigen Remote-Hub-Transport- oder -Edge-Transport-Server durch Zuordnen eines Laufwerkbuchstabens zu dem REPLAY-Verzeichnis des Remoteservers.

  • Exportieren von Nachrichten aus Warteschlangen für die verzögerte erneue Übermittlung   Dieses Szenario umfasst das Exportieren von Nachrichten aus den Warteschlangen in ein lokales Verzeichnis und das anschließende manuelle Kopieren der Nachrichtendateien in das REPLAY-Verzeichnis auf dem aktuellen Server oder in das REPLAY-Verzeichnis auf einem Remote-Hub-Transport- oder -Edge-Transport-Server.

Das Exportverfahren ist in beiden Szenarien identisch. Der einzige Unterschied besteht im Zielverzeichnis der exportierten Nachrichten. Wenn das Zielverzeichnis das REPLAY-Verzeichnis auf einem Exchange 2007-Remote-Hub-Transport- oder -Edge-Transport-Server ist, kann es einfacher sein, die Nachrichtendateien zuerst in ein lokales Verzeichnis zu exportieren. Es ist einfacher, Probleme beim manuellen Kopieren von Dateien zu behandeln und zu beheben als während des Nachrichtenexports, wenn sich der Exchange 2007-Remoteserver in einer anderen Domäne oder Gesamtstruktur oder einem anderen Subnetz befindet.

Sie müssen auch die in der folgenden Liste aufgeführten Aspekte berücksichtigen, wenn Sie beabsichtigen, Nachrichten aus Warteschlangen in Dateien zu exportieren, um sie erneut zu übermitteln:

  • Beim Exportieren von Nachrichten aus einer Warteschlange werden die Nachrichten nicht aus der jeweiligen Warteschlange entfernt. Nachdem die Nachrichten exportiert und erfolgreich mithilfe des REPLAY-Verzeichnisses erneut übermittelt wurden, müssen die angehaltenen Nachrichten entfernt werden, damit es zu keiner doppelten Zustellung der Nachrichten kommt. Weitere Informationen zum Entfernen von Nachrichten aus einer Warteschlange finden Sie unter Entfernen von Nachrichten aus Warteschlangen.

  • Nachrichten können mit automatischer Namensgebung in Dateien exportiert werden, wenn ein Exportpfad zu einem Verzeichnis angegeben wird, das bereits vorhanden ist. Wenn das Zielverzeichnis bereits vorhanden ist, wird der Dateiname jeder Nachricht automatisch auf InterneNachrichtenID.eml festgelegt, wobei InterneNachrichtenID die Nachrichten-ID ist, die vom Exchange 2007-Server zugewiesen wird, der die Nachricht zurzeit verarbeitet.

  • Wenn Nachrichten vom REPLAY-Verzeichnis verarbeitet werden sollen, müssen sie die folgenden Voraussetzungen erfüllen:

    • Die Datei muss im Nur-Text-Format sein. MIME-Erweiterungen werden nicht unterstützt.

    • Die Datei muss die Dateinamenerweiterung EML haben.

    • Im X-Sender:-Kopfzeilenfeld der Datei muss mindestens eine gültige E-Mail-Adresse vorhanden sein sowie eine gültige E-Mail-Adresse im X-Receiver:-Kopfzeilenfeld.

    Aus Exchange 2007-Warteschlangen exportierte Nachrichten sind bereits ordnungsgemäß für das REPLAY-Verzeichnis formatiert.

  • Der Standardspeicherort für das REPLAY-Verzeichnis auf einem Hub-Transport- oder Edge-Transport-Server ist C:\Programme\Microsoft\Exchange Server\TransportRoles\Replay. Dieser Speicherort kann mithilfe des Parameters ReplayDirectoryPath des Cmdlets Set-TransportServer geändert werden. Wenn der Wert des Parameters ReplayDirectoryPath auf $null festgelegt wird, wird das REPLAY-Verzeichnis deaktiviert.

Exportieren von Nachrichten aus Warteschlangen direkt in das lokale REPLAY-Verzeichnis für die sofortige erneute Übermittlung

So exportieren Sie Nachrichten aus Warteschlangen direkt in das lokale REPLAY-Verzeichnis für die sofortige erneute Übermittlung mithilfe der Exchange-Verwaltungsshell

  1. Führen Sie den folgenden Befehl aus:

    Get-Message -Queue "<QueueIdentity>" | Export-Message -Path "<LocalReplayDirectoryPath>"
    

    Um beispielsweise eine Kopie aller Nachrichten aus der Remoteübermittlungswarteschlange von "Contoso.com" auf dem lokalen Exchange 2007-Server in das Standard-PICKUP-Verzeichnis zu exportieren, führen Sie den folgenden Befehl aus:

    Get-Message -Queue "contoso.com" | Export-Message -Path "C:\Program Files\Microsoft\Exchange Server\TransportRoles\Replay"
    
  2. Nachdem Sie den Erfolg der Nachrichtenübermittlung überprüft haben, entfernen Sie die angehaltenen Nachrichten, die aus der Warteschlange exportiert wurden, auf dem Exchange 2007-Quellserver.

Exportieren von Nachrichten aus Warteschlangen in ein lokales Verzeichnis für die verzögerte Übermittlung

So exportieren Sie Nachrichten aus Warteschlangen in ein lokales Verzeichnis für verzögerte Übermittlung mithilfe der Exchange-Verwaltungsshell

  1. Führen Sie den folgenden Befehl aus:

    Get-Message -Queue "<QueueIdentity>" | Export-Message -Path "<LocalDirectoryPath>"
    

    Um beispielsweise eine Kopie aller Nachrichten aus der Remoteübermittlungswarteschlange von "Contoso.com" auf dem Server namens "Exhange01" in das Verzeichnis "C:\Contoso Export" auf dem lokalen Computer zu exportieren, führen Sie den folgenden Befehl aus:

    Get-Message -Queue "Exchange01\contoso.com" | Export-Message -Path "C:\Contoso Export"
    
  2. Kopieren Sie die exportierten Nachrichtendateien in das REPLAY-Verzeichnis auf einem anderen Hub-Transport- oder Edge-Transport-Server.

  3. Nachdem Sie den Erfolg der Nachrichtenübermittlung überprüft haben, entfernen Sie die angehaltenen Nachrichten, die aus der Warteschlange exportiert wurden, auf dem Exchange 2007-Quellserver.

Ausführliche Informationen zu Syntax und Parametern finden Sie unter Get-Message.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zu Warteschlangen finden Sie unter Verwalten von Warteschlangen.