Postfachserverdaten

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2007-08-29

In diesem Thema werden die Daten aufgeführt, die für die Microsoft Exchange Server 2007-Serverfunktion Mailbox spezifisch sind. Wenn Sie einen Plan für die Wiederherstellung nach Datenverlust erstellen, sollten Sie sich mit den für diese Daten verfügbaren Sicherungs- und Wiederherstellungsmethoden auskennen.

Speicherorte auf dem Postfachserver

Die Serverfunktion Mailbox hostet Postfachdatenbanken, die Benutzerpostfächer enthalten. Daher wurde diese Serverfunktion zum Speichern großer Mengen von Endbenutzerdaten konzipiert. In einem Wiederherstellungsszenario nach Datenverlust für einen Postfachserver kann ein Großteil der Einstellungen für einen Postfachserver aus dem Active Directory-Verzeichnisdienst durch Ausführen von Setup /m:RecoverServer wiederhergestellt werden. Die Endbenutzerdaten sind für Sie jedoch von größerer Bedeutung. In Tabelle 1 werden die Speicherorte aufgeführt, an denen die Exchange 2007-Serverfunktion Mailbox Konfigurations- und Endbenutzerdaten speichert.

Hinweis

In Tabelle 1 beginnen alle Dateipfade im Stamm des Exchange-Installationsordners. Der Standardpfad für den Exchange-Installationsordner lautet C:\Programme\Microsoft\Exchange Server.

Tabelle 1   Von der Mailbox-Serverfunktion verwendete Speicherorte für Konfigurations- und Endbenutzerdaten

Wichtige Daten Speicherort Sicherungsmethode Wiederherstellungsmethode

Exchange-Datenbankdateien, einschließlich Postfach- und Öffentliche Ordner-Datenbanken

Dateisystem

\Mailbox\<Speichergruppenordner>

Exchange-kompatible Sicherungsanwendung

Exchange-kompatible Sicherungsanwendung

Exchange-Transaktionsprotokolldateien, die für jede Speichergruppe spezifisch sind

Dateisystem

\Mailbox\<Speichergruppenordner>

Exchange-kompatible Sicherungsanwendung

Exchange-kompatible Sicherungsanwendung

Exchange-Suchinformationen, die für jede Postfachdatenbank in einer Speichergruppe spezifisch sind

Dateisystem

\Mailbox\<Speichergruppenordner>

Keine

Neuerstellung

Offlineadressbuch (OAB)

Dateisystem

\ExchangeOAB auf dem Postfachserver, der das Offlineadressbuch generiert

\ExchangeOAB auf dem Clientzugriffsserver (Nicht erforderlich, kann jedoch Replikationszeit einsparen, wenn ein neuer Clientzugriffsserver nach Datenverlust wieder online geschaltet wird.)

Sicherung des Dateisystems

Wiederherstellung des Dateisystems oder Neuerstellung des Offlineadressbuchs

Offlineadressbuch (OAB)

Öffentlicher Ordner

Replikation oder Sicherung des Öffentlichen Ordners

Replikation, Sicherung oder Neuerstellung des Öffentlichen Ordners

Windows-Registrierung

HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Exchange

HKLM\SYSTEM\currentcontrolset\Services

Systemstatussicherung oder Registrierungsexport

Systemstatuswiederherstellung oder Registrierungsimport

Exchange-Datenbank und Transaktionsprotokolldateien

Eine Exchange 2007-Postfachdatenbank enthält alle Endbenutzerinformationen. Die Datenbank wird in den folgenden Dateien gespeichert:

  • Extensible Storage Engine (EDB-Datei)   In der Extensible Storage Engine (ESE), die früher als JET-Datenbank (Joint Engine Technology) bezeichnet wurde, werde sämtliche von Exchange-Clients übermittelten Daten gespeichert. Jeder Datenbank ist eine EDB-Datei zugeordnet. Die Größe der EDB-Datei ist durch ESE auf 16 Terabytes beschränkt, tatsächlich sollte die Datenbank jedoch viel kleiner sein, um die in den Vereinbarungen zum Servicelevel (Service Level Agreement, SLA) definierten Ausfallzeiten einzuhalten.

  • Transaktionsprotokolldateien (LOG-Dateien)   Alle Änderungen an der Datenbank werden zunächst an Transaktionsprotokolldateien übergeben. Wenn ein Benutzer die in einem Postfach gespeicherten Daten ändert oder dem Postfach Daten hinzugefügt werden, wird die Änderung zunächst in eine Transaktionsprotokolldatei und dann in die Datenbank geschrieben. Die Änderung wird sofort an den RAM-internen Datenbankcache übergeben und anschließend wieder auf den Datenträger kopiert, wenn die Auslastung des Systems dies zulässt. Transaktionsprotokolldateien werden sequenziell erstellt. Diese Sequenz wird als Protokolldatenstrom bezeichnet. Ein Protokolldatenstrom kann maximal 2.147.483.647 Protokolldateien enthalten (hexadezimal 0x7FFFFFFF, da Protokolldateinamen im Hexadezimalformat vorliegen). Die Transaktionsprotokolldateien sind jeweils 1 MB groß. Die Anzahl der erstellten Transaktionsprotokolldateien ist von der Clientauslastung auf dem Server abhängig.

Verwenden Sie eine Exchange-kompatible Sicherungsanwendung, z. B. das Sicherungsprogramm von Microsoft Windows Server 2003 oder ein Drittanbietertool, um regelmäßige Sicherungen der Exchange-Datenbank durchzuführen. Nach Übergabe der Transaktionsprotokolldateien sind diese durch Sicherungen geschützt. Exchange löscht Transaktionsprotokolldateien aus dem Dateisystem. Wenn keine regelmäßigen Sicherungen durchgeführt werden oder Sicherungsvorgänge fehlschlagen, sammeln sich die Transaktionsprotokolldateien im Dateisystem an.

Werden Transaktionsprotokolldateien nicht weitergegeben und gelöscht, können sie Speicherplatz auf Ihrer Festplatte belegen. Zu diesem Zeitpunkt hebt Exchange die Bereitstellung Ihrer Datenbank auf und nimmt keine Daten mehr an, bis Sie mehr Speicherplatz auf der Festplatte freigeben.

Weitere Informationen zur Exchange-Datenbank für Öffentliche Ordner finden Sie unter Verwalten von Öffentlichen Ordnern.

Weitere Informationen zum Sichern und Wiederherstellen von Exchange-Datenbanken, einschließlich Öffentliche Ordner- und Postfachdatenbanken, finden Sie unter Sichern und Wiederherstellen von Datenbanken.

Exchange-Suche

Mithilfe des Microsoft Exchange-Suchindizierungsdiensts (MSExchangeSearch) können Benutzer in Dokumenten und Anlagen von Nachrichten eine Volltextsuche durchführen. Suchindizes werden nicht in Exchange-Datenbanken gespeichert. Die Suchindexdaten für eine bestimmte Postfachdatenbank werden in einem Verzeichnis gespeichert, das sich an demselben Speicherort wie die Datenbankdateien befindet.

Der Verzeichnisname entspricht dem Format CatalogData-<guid>-<guid>. Bei der ersten <guid> handelt es sich um die GUID der Datenbank, bei der zweiten <guid> um die Instanz-GUID, anhand der in einem Clusterszenario zwischen den Knoten unterschieden wird. Nachfolgend erhalten Sie ein Beispiel für einen Ordnernahmen:

CatalogData-b56624f3-bf19-4463-926f-d4705ac3dd08-cc64dd2d-2428-4f12-bba2-79d6d34c4d27

Der Pfad für die EDB-Dateien und das CatalogData-Verzeichnis lautet in der Regel **C:\Programme\Microsoft\Exchange Server\Mailbox\**Erste Speichergruppe\.

Möglicherweise ist der Suchindex nach einer Wiederherstellung nicht mehr synchron mit der Datenbank, wenn Transaktionsprotokolldateien in der wiederhergestellten Datenbank wiedergegeben werden. Das Exchange-Suchmodul liest die wiedergegebenen Protokolldateien nicht in den Inhaltsindex ein. In diesem Fall sollten Sie den Suchindexkatalog erneut erstellen.

Hierzu müssen Sie den Exchange-Suchdienst anhalten, den alten Katalog löschen und den Dienst neu starten. Durch diese Aktion wird eine Neuerstellung des Suchindexkatalogs auf dem Server erzwungen.

Weitere Informationen zum Wiederherstellen des Exchange-Suchindexes finden Sie unter Erneutes Erstellen des Volltextindexkatalogs.

Offlineadressbuch

Bei dem Offlineadressbuch (OAB) handelt es sich um eine Datei, die ein Offlinereplikat der Informationen in einem bestimmten Adressbuch auf einem Exchange 2007-Server enthält. Es ermöglicht Microsoft Outlook-Clients, Adressbuchanforderungen zu verarbeiten, ohne eine Verbindung zu einem Servercomputer mit Exchange herstellen zu müssen. Das Offlineadressbuch wird in der Öffentliche Ordner-Datenbank und auf dem Postfach- und dem Clientzugriffsserver gespeichert.

Wenn Sie eine OAB-Verteilung in Öffentlichen Ordnern verwenden, sollten Sie Öffentliche Ordner wie gewöhnlich sichern und wiederherstellen. Bei Verwendung einer Webverteilung müssen Sie die OAB-Datei auf Ihrem Server sichern und wiederherstellen.

Standardmäßig liegt die OAB-Datei in folgendem Ordner auf dem Server, der das Offlineadressbuch generiert: C:\Programme\Microsoft\Exchange Server\ExchangeOAB. Dieser Speicherort ist der autorisierende Speicher für die OAB-Dateien. Sie können ebenfalls das Verzeichnis <Exchange-Installationsverzeichnis>\OAB auf Ihren Clientzugriffsservern sichern, die die lokale zwischengespeicherte Kopie der OAB-Dateien enthalten. Diese Aktion ist nicht erforderlich, sie erübrigt jedoch das Replizieren alle OAB-Dateien vom Postfachserver, wenn der Clientzugriffsserver bei der Wiederherstellung nach Datenverlust wieder online geschaltet wird.