Konfigurieren des Net.TCP-Portfreigabediensts

Selbst gehostete Dienste, die den Net.TCP-Transport verwenden, können erweiterte Einstellungen festlegen, etwa ListenBacklog und MaxPendingAccepts, die das Verhalten des zugrunde liegenden, für die Netzwerkkommunikation verwendeten TCP-Sockets bestimmen. Diese Einstellungen werden auf Bindungsebene jedoch nur für jeden Socket wirksam, wenn die Transportbindung die standardmäßig aktivierte Anschlussfreigabe deaktiviert hat.

Wenn eine Net.TCP-Bindung die Anschlussfreigabe aktiviert (indem für das Transportbindungselement portSharingEnabled =true festgelegt wird), erlaubt sie implizit einem externen Prozess (nämlich dem Prozess SMSvcHost.exe, der den Net.TCP-Portfreigabedienst hostet), den TCP-Socket in ihrem Namen zu verwalten. Geben Sie zum Beispiel, wenn Sie TCP verwenden, Folgendes an:

    <tcpTransport 
        portSharingEnabled="true"
/>

Die Einstellungen eines auf diese Weise konfigurierten Sockets, die mit dem Transportbindungselement des Diensts angegeben wurden, werden zugunsten der von SMSvcHost.exe angegebenen Einstellungen ignoriert.

Erstellen Sie zum Konfigurieren von SMSvcHost.exe eine XML-Konfigurationsdatei namens "SmSvcHost.exe.config", und platzieren Sie sie im gleichen physischen Verzeichnis wie die ausführbare Datei "SMSvcHost.exe" (zum Beispiel unter "C:\Windows\Microsoft.NET\Framework\v3.0\Windows Communication Foundation").

Im folgenden Beispiel wird eine SMSvcHost.exe.config-Datei gezeigt, in der alle konfigurierbaren Werte explizit mit den Standardeinstellungen festgelegt wurden.

<configuration>
   <system.serviceModel.activation>
       <net.tcp listenBacklog="10"
          maxPendingAccepts="2"
          maxPendingConnections="10"
          receiveTimeout="00:00:10"
          teredoEnabled="false">
          <allowAccounts>
             // LocalSystem account
             <add securityIdentifier="S-1-5-18"/>
             // LocalService account
             <add securityIdentifier="S-1-5-19"/>
             // Administrators account
             <add securityIdentifier="S-1-5-20"/>
             // Network Service account
             <add securityIdentifier="S-1-5-32-544" />
             // IIS_IUSRS account (Vista only)
             <add securityIdentifier="S-1-5-32-568"/>
           </allowAccounts>
       </net.tcp>
</configuration>

Wann SMSvcHost.exe.config zu ändern ist

Im Allgemeinen sollten Sie vorsichtig sein, wenn Sie den Inhalt der Datei SMSvcHost.exe.config ändern, weil jede in dieser Datei angegebene Konfigurationseinstellung alle Dienste eines Computers betrifft, die den Net.TCP-Portfreigabedienst verwenden. Dies schließt Anwendungen unter Windows Vista ein, die die TCP-Aktivierungsfeatures von WAS (Windows Process Activation Service) verwenden.

Sie müssen jedoch möglicherweise manchmal die Standardkonfiguration für den Net.TCP-Portfreigabedienst ändern. Zum Beispiel ist der Standardwert für maxPendingAccepts 2, was ein konservativer Wert ist. Auf Computern, die eine große Anzahl von Diensten hosten, die die Anschlussfreigabe verwenden, sollte dieser Wert erhöht werden, um einen höheren Maximaldurchsatz zu erzielen.

SMSvcHost.exe.config enthält auch Informationen über die Prozessidentitäten, die möglicherweise den Anschlussfreigabedienst nutzen. Wenn ein Prozess eine Verbindung zu einem Anschlussfreigabedienst herstellt, um einen freigegebenen TCP-Anschluss zu verwenden, wird die Prozessidentität des verbindenden Prozesses mit einer Liste der Identitäten verglichen, die den Anschlussfreigabedienst verwenden dürfen. Diese Identitäten werden als Sicherheits-IDs (SIDs) im Abschnitt <allowAccounts> der Datei SMSvcHost.exe.config angegeben. Die Berechtigung, den Anschlussfreigabedienst verwenden zu dürfen, wird standardmäßig Systemkonten (LocalService, LocalSystem und NetworkService) sowie Mitgliedern der Administratorgruppe gewährt. Anwendungen, die einem Prozess erlauben, mit einer anderen Identität (beispielsweise einer Benutzeridentität) die Verbindung mit dem Anschlussfreigabedienst herzustellen, müssen die entsprechende SID explizit in die Datei SMSvcHost.exe.config aufnehmen (diese Änderungen werden erst durch einen Neustart des SMSvc.exe-Prozesses wirksam).

Tipp

Auf Windows Vista-Systemen, auf denen die Benutzerkontensteuerung (User Account Control, UAC) aktiviert ist, benötigen lokale Benutzer erweiterte Berechtigungen, auch wenn ihr Konto Mitglied der Administratorgruppe ist. Um diesen Benutzern die Verwendung des Anschlussfreigabediensts ohne erweiterte Berechtigungen zu ermöglichen, muss die SID des Benutzers (oder die SID einer Gruppe, deren Mitglied der Benutzer ist ) explizit im Abschnitt <allowAccounts> der Datei SMSvcHost.exe.config eingefügt werden.

Siehe auch

Weitere Ressourcen

<net.tcp>