Konzipieren von Apps

Dieser Abschnitt hilft Ihnen beim Konzipieren Ihrer Anwendung. Bevor Sie loslegen, sollten Sie sich selbst einige Fragen zu Ihrer App stellen und die Antworten notieren. Dies hilft Ihnen später dabei, sich an wichtige Details zu erinnern und die Ursprünge Ihrer Ideen nachzuvollziehen, falls Sie Ihre Schritte zurückverfolgen müssen. Verwenden Sie diesen Abschnitt während der Entwurfsphase als Übung, bevor Sie mit der Erstellung beginnen. Dies wird Ihnen später helfen, eine hilfreichere und schönere App zusammenzustellen.

Nachdem Sie Ihre Antworten notiert haben, visualisieren Sie kurz die wichtigsten Bildschirme und Funktionen Ihrer App, und machen Sie eine schnelle Skizze, wie dies aussehen sollte. Denken Sie daran, dass es sich hierbei nicht um die Phase handelt, in der ein anspruchsvoller Entwurf vorgenommen wird. Es ist lediglich eine kurze Brainstormingphase, in der Sie Ihre App konzipieren.

Es folgen einige Fragen, die Sie vor dem Planen und Skizzieren berücksichtigen sollten:

  • Was macht Ihre App?
  • Für wen ist Ihre App vorgesehen?
  • Wie lässt sich Ihre App in andere integrieren?
  • Wo und wann wird Ihre App verwendet?
  • Welche Art von Inhalt wird angezeigt?

Was macht Ihre App?

Versuchen Sie, diese Frage in einem Satz zu beantworten. Dies hilft Ihnen, die zentrale Funktion Ihrer App zu bestimmen. Stellen Sie zunächst allgemeine Überlegungen an, und verlieren Sie sich noch nicht in spezifischen Features. Legen Sie aber klar fest, welchen Zweck die App erfüllt und warum sie für andere Personen hilfreich sein wird.

Listen Sie Aufgaben oder Vorgänge auf, die von der App ausgeführt werden, oder listen Sie die Steuerelemente auf, die Sie sich auf dem Bildschirm vorstellen. Erstellen Sie alternativ eine Liste mit Zielen hypothetischer Benutzer: Was versuchen diese, mit Ihrer App zu erreichen? (Das könnte beispielsweise das „Senden einer E-Card“ oder das „Aufnehmen eines Panoramafotos“ sein.) Versuchen Sie, diese Liste nach der Wichtigkeit zu sortieren, damit Sie später wissen, was Sie weglassen können, falls Sie Ihre Featureliste kürzen müssen.

Wenn eine App sehr gut auf eine bestimmte Aufgabe oder eine Gruppe von Aufgaben ausgerichtet ist, und diese Aufgaben klar und hilfreich sind, wird der Wert der App für den Benutzer sofort deutlich. Dadurch können Sie Ihrer App auch einfacher einen aussagekräftigen Namen geben und im Store ein entsprechendes Genre auswählen.

Wenn Sie sich auf ein paar wichtige Aufgaben konzentrieren, können Sie diese zudem besser unterstützen. Erstellen Sie eine kleine Liste mit den Optionen oder zugehörigen Funktionen, die Sie auf jedem Bildschirm Ihrer App aktivieren möchten. Hat der Benutzer Zugriff auf alles, was er in Ihrer App benötigt?

Benutzer bleiben möglicherweise nicht in der App, um alle Besonderheiten einer komplexen App herauszufinden. Machen Sie den klaren Zweck auch im Titel, in der Beschreibung und der App-Kachel deutlich.

Für wen ist Ihre App vorgesehen?

Es ist wichtig, dass Sie sich überlegen, wer Ihre App verwendet, um sie besser an den Geschmack der Benutzer anzupassen. Da es eine Vielzahl von Windows Phone-Geräten gibt, die von allen Typen von Menschen verwendet werden, sollten Sie beachten, dass Apps, die bei einer kleinen Zielgruppe Anklang finden, im hart umkämpften Markt für Apps eher unbeachtet bleiben. Bleiben Sie in dieser Phase offen dafür, wer Ihre App möglicherweise verwendet. Richten Sie Ihre App erst später im Entwurfsprozess auf eine bestimmte Zielgruppe aus. Möglicherweise möchten Sie Ihre Idee in eine andere Richtung lenken, nachdem Sie mit der Erstellen von Prototypen begonnen haben. Zudem bleibt Ihr Projekt flexibler, wenn Sie zu einem frühen Zeitpunkt bei der Überlegung hinsichtlich Ihres idealen Benutzers offen sind.

Wie lässt sich Ihre App in andere integrieren?

Notieren Sie sich ähnliche Apps, die Sie im Store finden, und vergleichen Sie sie mit Ihrer App. Lesen Sie sich Informationen konkurrierender Apps durch. Möglicherweise nehmen Sie dann Änderungen an Ihrem Ansatz vor oder sprühen vor neuen Ideen, die es bisher noch nicht im Store gibt.

Überlegen Sie sich das Genre, unter dem Sie Ihre App aufführen möchten und ob sie auf andere Apps oder Dienste aufbaut. Windows Phone kann mit Konten bei Facebook, Google, Outlook und Yahoo! verbunden werden, um Kontakte, Statusupdates und andere Arten von Informationen zu synchronisieren. Das Verbinden mit externer Software und externen Diensten ist Teil dessen, was Windows Phone-Apps persönlicher macht.

Falls zutreffend, denken Sie über die Verwendung von Drittanbieterdiensten und insbesondere sozialen Netzwerken und Unternehmenssoftwarediensten nach, um Benutzern dabei zu helfen, Freunde und Inhalt auf Ihr Gerät und vom Gerät ins Internet zu bringen. Dadurch können sie Arbeit und Medien, die sie auf ihrem Gerät erstellt und genutzt haben, mit ihrem Netzwerk von Freunden und Kollegen teilen.

Wo und wann wird Ihre App verwendet?

Sagen wir beispielsweise, dass Ihre App „in der Sporthalle“ oder „im Auto“ verwendet wird. Bewerten Sie diese Szenarien in Bezug auf häufige Ablenkungen, und notieren Sie sich Möglichkeiten, wie Ihre App verhindern kann, dass Benutzer einfache Fehler machen. In den hochwertigsten Windows Phone-Apps werden beim Entwurf Benutzerfehler antizipiert und selbst mit einfachen Mitteln umgangen. Beispielsweise sind Schaltflächen groß dargestellt und lassen sich leicht tippen, oder Steuerelemente werden unter dem Daumen des Benutzers platziert, damit das Gerät einfach mit einer Hand bedient werden kann.

Welche Art von Inhalt wird angezeigt?

Der Inhalt sollte in Ihrer App im Mittelpunkt stehen. Überlegen Sie also, welcher Inhalt von Ihrer App hervorgehoben werden soll und wie Benutzer diesen auf einem Mobilgerät angezeigt bekommen möchten. Bei einer Wetter-App sollen möglicherweise auf dem Bildschirm Animationen angezeigt werden, die die aktuellen Wetterbedingungen in der Region angeben.

Interessanter und dynamischer Inhalt kann dabei helfen, dass Benutzer Ihre App immer wieder aufrufen. Verwirren Sie sie nicht durch zu viele Steuerelemente auf einem bestimmten Bildschirm. Wenn Benutzer Ihre App das erste Mal benutzen, bedienen Sie die meisten Steuerelemente möglicherweise aus reiner Neugier. Es sollten nur so viele Steuerelemente auf dem Bildschirm befinden, dass das Erlernen der Funktionen und ihrer jeweiligen Auswirkungen nur wenige Momente dauert.

Folgen Sie dem Entwurfstipp, dass der Benutzer wann immer möglich selbst mit dem Inhalt interagieren kann, anstatt ein Steuerelement zu verwenden, das den Inhalt darstellt. Anstelle eines Steuerelements, das Inhalt steuert, sollte der Inhalt selbst auf Gesten reagieren. Wenn Sie Beispielsweise ein Bild von einem Musikalbum haben, benötigen Sie kein separates Steuerelement, um es wiederzugeben. Es sollte einfach durch Tippen auf das Bild wiedergegeben werden. Sehen Sie sich an, wie Bilder aufbereitet und erweitert werden, ohne platzraubende Steuerelemente zu verwenden.

Vermitteln Sie Benutzern nicht den Eindruck, dass Ihre App vielfältige Funktionen enthält, die sie niemals nutzen werden. Untersuchen Sie die Navigation, Interaktionen und Steuerelemente anderer Apps. Können Sie Erkenntnisse aus deren Designs ziehen? Wie können Sie diese verbessern oder verändern, damit Sie Ihren Anforderungen entsprechen? Manchmal ist es strategisch von Vorteil, eine vereinfachte Version Ihrer App zu veröffentlichen, um zu sehen, wie sie auf dem Markt ankommt, bevor Sie mehr Zeit und Arbeit in weitere Features stecken.

Wie kann Ihre App die Hardware nutzen?

Machen Sie sich mit den Funktionen von diversen Geräten vertraut, und denken Sie daran, dass Apps einen Mehrwert gegenüber in einem Browser angezeigten Web-Apps bieten sollten. Benutzer werden es zu schätzen wissen und erwarten in einigen Fällen sogar, dass Ihre App den Beschleunigungsmesser, die Kamera, das GPS, den Lichtsensor, das Mikrofon und die Lautsprecher des Geräts intelligent und angemessen nutzt.

Die vier Berührungspunkte

Sehen Sie sich die folgenden vier wichtigen Darstellungsmöglichkeiten an, mit denen Sie den Benutzer informieren und seine Aufmerksamkeit erregen können:

  • Der Startbildschirm
  • Wichtige Steuerelemente
  • Ansprechende Layouts
  • Startseitenkachel

Der Startbildschirm

Überlegen Sie, was Benutzer sehen möchten, wenn Sie Ihre App das erste Mal starten. Sehen Sie sich die an früherer Stelle aufgelisteten Ziele und Aufgaben des Benutzers noch einmal an. Werden neue Informationen beim Öffnen der App angezeigt?

Wichtige Steuerelemente

Skizzieren Sie einige der Steuerelement, die auf den wichtigsten Bildschirmen der App angezeigt werden sollen. Welche Arten von Aufgaben sollen grafisch dargestellt werden? Was sollte durch Text dargestellt werden? Wenn Ihre App häufig Fingereingaben erfordert, überlegen Sie, ob die Position der Steuerelement, die Sie sich vorstellen, für Hände komfortabel ist.

Ansprechende Layouts

Benutzer erwarten in modernen mobilen Apps visuell ansprechende und durchdachte Layouts. Sie können in Ihrer App absichtliche Freiräume, Typografie oder Animationen verwenden, um den Blick auf bestimmte Stellen zu lenken. Alternativ können Sie Ihre Designs minimalistisch gestalten und den Inhalt in den Mittelpunkt stellen. Wie auch immer Sie sich entscheiden, spielen Sie mit der Aufmerksamkeit der Benutzer.

Startseitenkachel

Wenn der Benutzer Ihre App an die Startseite angeheftet hat, haben Sie die Möglichkeit, eine Live-Kachel zu verwenden. Live-Kacheln werden automatisch aktualisiert und können neue Informationen mithilfe von Animationen darstellen. Stellen Sie sich das Symbol als kleine Werbetafel auf dem Bildschirm des Geräts vor: Was soll es dem Benutzer sagen? Wie können Sie Bilder und Farben einsetzen, um den Zweck Ihrer App prägnant zu vermitteln?

Weitere Informationen zum Erstellen optisch ansprechender Kacheln finden Sie in den Richtlinien für Kacheln und Signale.

Vereinfachen und Entwerfen

Das Vereinfachen Ihrer Konzepte ist kein formaler Prozess, und selbst der Begriff „Einfachheit“ lässt sich nur schwer definieren. Aber nachdem Sie nun einige Ideen herausgeschrieben haben, die Ihre App ausmachen, sollten Sie sie dahingehend überprüfen, wie Sie die Komplexität verringern können (um die Programmierung zu erleichtern oder Ihre App nutzbarer zu machen). Nehmen Sie sich die Zeit, alle Ihre Ideen durchzugehen. Können Effizienzen erzielt werden? Können einige Features weggelassen oder mit anderen kombiniert werden?

Nun haben Sie einige vorläufige Entwürfe konzipiert und können das nächste Thema, Entwerfen Sie Ihre bestmögliche App, lesen, in dem Sie erfahren, wie Ihre Ideen zu echten testbaren Prototypen werden.