Überlegungen für den Wechsel zwischen vollständigem und massenprotokolliertem Wiederherstellungsmodell

Eine Datenbank kann jederzeit auf ein anderes Wiederherstellungsmodell umgestellt werden. Wenn der Wechsel während eines Massenvorgangs erfolgt, wird die Protokollierung des Massenvorgangs entsprechend geändert.

Das Wechseln zwischen dem vollständigen und dem massenprotokollierten Modell ist vor und nach umfangreichen Massenvorgängen hilfreich. Das vollständige Wiederherstellungsmodell, mit dem alle Transaktionen in vollem Umfang protokolliert werden, ist für den normalen Gebrauch gedacht. Das massenprotokollierte Wiederherstellungsmodell ist dazu gedacht, während eines umfangreichen Massenvorgangs vorübergehend verwendet zu werden. Dabei wird davon ausgegangen, dass es sich um einen Massenvorgang handelt, der beim massenprotokollierten Wiederherstellungsmodell betroffen ist (weitere Informationen finden Sie unter Vorgänge, für die eine minimale Protokollierung verfügbar ist). Wenn der Wechsel zwischen dem vollständigen und dem massenprotokollierten Wiederherstellungsmodell während eines Massenvorgangs erfolgt, wird die Protokollierung des Massenvorgangs entsprechend geändert.

Einschränkungen

  • Einige Funktionen wie z. B. die Datenbankspiegelung erfordern, dass die Datenbank im vollständigen Wiederherstellungsmodell verbleibt.

  • Wenn die Transaktionsreplikation aktiviert ist, werden SELECT INTO-Vorgänge und BULK INSERT-Vorgänge auch unter dem massenprotokollierten Wiederherstellungsmodell vollständig protokolliert.

Wechseln zwischen vollständiger und massenprotokollierter Wiederherstellung

Für eine Datenbank, die die vollständige Wiederherstellung verwendet, wird durch das temporäre Wechseln zum massenprotokollierten Wiederherstellungsmodell für Massenvorgänge die Leistung verbessert. Beim massenprotokollierten Modell ist jedoch keine Zeitpunktwiederherstellung möglich. Wenn Sie Transaktionen unter dem massenprotokollierten Wiederherstellungsmodell ausführen, für die u. U. eine Wiederherstellung des Transaktionsprotokolls erforderlich ist, besteht für diese Transaktionen die Gefahr eines Datenverlusts. Um die Wiederherstellbarkeit von Daten im Notfall zu maximieren, empfiehlt es sich, nur unter folgenden Bedingungen zum massenprotokollierten Wiederherstellungsmodell zu wechseln:

  • Benutzer sind in der Datenbank derzeit nicht zulässig.

  • Alle während der Massenverarbeitung vorgenommenen Änderungen sind wiederherstellbar, ohne dass dazu eine Protokollsicherung erstellt werden muss, z. B. durch erneute Ausführung der Massenprozesse.

Wenn Sie beide Bedingungen erfüllen, besteht während der Wiederherstellung des Transaktionsprotokolls, das unter dem massenprotokollierten Wiederherstellungsmodell gesichert wurde, keine Gefahr eines Datenverlusts.

Folgende Vorgehensweise wird empfohlen:

  • Vor dem Wechseln zum massenprotokollierten Wiederherstellungsmodell sollten Sie das Protokoll sichern.

    Dies ist wichtig, weil beim massenprotokollierten Wiederherstellungsmodell die Sicherung des Protokolls für Massenvorgänge Zugriff auf die Daten erfordert, falls bei der Datenbank ein Fehler auftritt.

  • Wechseln Sie nach der Ausführung der Massenvorgänge sofort wieder zum vollständigen Wiederherstellungsmodus.

  • Sichern Sie das Protokoll erneut, nachdem Sie von der massenprotokollierten Wiederherstellung wieder zur vollständigen Wiederherstellung gewechselt haben.

Die Befolgung dieser Empfehlungen führt dazu, dass Ihre Daten vollständig geschützt sind und die Zeitpunktwiederherstellung aktiviert wird. Die folgende Abbildung veranschaulicht diese Empfehlungen.

Empfohlener Prozess für das Verwenden der massenprotokollierten Wiederherstellung

Beim Wechseln zwischen zwei Wiederherstellungsmodellen ändert sich die Sicherungsstrategie nicht. Führen Sie weiterhin regelmäßige Datenbanksicherungen, Protokollsicherungen und differenzielle Sicherungen aus.

Wechseln von der vollständigen oder massenprotokollierten Wiederherstellung zur einfachen Wiederherstellung

Das Wechseln von der vollständigen oder massenprotokollierten Wiederherstellung zur einfachen Wiederherstellung ist zwar möglich, aber ungewöhnlich.

Vor dem Wechseln zum einfachen Wiederherstellungsmodell sollte das Transaktionsprotokoll gesichert werden, um die Zeitpunktwiederherstellung zu ermöglichen. Das Sichern des Protokolls wird beim einfachen Wiederherstellungsmodell nicht unterstützt. Beenden Sie deshalb nach dem Wechseln geplante Aufträge zum Sichern des Transaktionsprotokolls. Weitere Informationen finden Sie unter Vorgehensweise: Ändern von Wartungstasks im Wartungsplanungs-Assistenten.

Ändern des Wiederherstellungsmodells

So wechseln Sie das Wiederherstellungsmodell (Transact-SQL)

Verwenden Sie ALTER DATABASE folgendermaßen:

  • So legen Sie die Datenbank auf das vollständige Wiederherstellungsmodell fest

    USE master;

    ALTER DATABASE database_name SET RECOVERY FULL;

  • So legen Sie die Datenbank auf das massenprotokollierte Wiederherstellungsmodell fest

    USE master;

    ALTER DATABASE database_name SET RECOVERY BULK_LOGGED;

HinweisHinweis

Wenn Sie das standardmäßige Wiederherstellungsmodell für neue Datenbanken ändern möchten, verwenden Sie ALTER DATABASE, um das Wiederherstellungsmodell der model-Datenbank zu ändern.

So wechseln Sie das Wiederherstellungsmodell (SQL Server Management Studio)